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СКАЧАТЬ einem Tonfall, als würde sie über einen kleinen, nervigen Hund sprechen.

      Klara nickte. »Das merkt man.«

      Fragen zischten durch meinen Kopf wie Silvesterraketen: Was wollten diese Schwestern in Ruckelnsen? Warum hatte Aurora auf die Nachricht über das grüne Leitungswasser so erschrocken reagiert? Und was meinte sie mit Das passt allerdings nicht dazu? Das Hähnchenaroma? Wozu passte es nicht? Zu der grünen Färbung des Wassers?

      »Faszinierend. Ist er in eine Art Trance gefallen?«, hörte ich Klaras nasale Stimme. »Oder schläft er mit offenen Augen?«

      »Das ist ganz normal bei ihm«, antwortete Trix. »Er kombiniert.«

      Klara lachte. »Ach so, deshalb auch seine seltsame Kleidung. Spielt er Detektiv, oder was?«

      Bevor ich ihr erklären konnte, dass ich nicht Detektiv spielte, sondern tatsächlich ein Detektiv war, quäkte der Lautsprecher dazwischen: »Auf Gleis zwei steht für Sie bereit: Regionalbahn nach Humbug. Abfahrt 15:15 Uhr.«

      Aurora sah den Zug sehnsuchtsvoll an. »Ach, am liebsten würde ich gleich wieder zurückfahren.«

      Klara schüttelte den Kopf. »Unsinn, Auroralein, wir ziehen das jetzt durch!«

      »Was wollen Sie denn durchz…«, fing ich an, doch Trix zupfte mich am Mantel.

      »Sicher wartet deine Oma schon mit dem Geburtstagskuchen, Harald.« Sie hängte den Stoffbeutel über die Schulter und griff sich ihren Koffer. »Wir müssen leider dringend weg. Tschü-hüs! Vergiss Miss Moneypenny nicht, Harald.«

      Zähneknirschend schleppte ich den Katzenkorb hinter ihr her. »Ich kann ja verstehen, dass dir die beiden auf die Nerven gehen, Trix. Aber: Um erfolgreich zu ermitteln, muss ein Detektiv die eigenen Vorlieben zurückstellen können. Das ist meine Detektiv-Regel Nummer 24.«

      »Oh, sorry«, sagte Trix. »Die Regel kannte ich nicht. Werde ich mir gleich notieren.«

      Großzügig hörte ich über den spöttischen Tonfall hinweg.

      Vor dem Bahnhof setzte ich den Katzenkorb auf meinen Gepäckträger und hängte Trix’ Koffer an den Lenker. Dann holte ich mein Mobiltelefon aus der Manteltasche. »Trix, wie kommen wir auf dem schnellsten Weg zum Deichabschnitt 23?«

      »Das fragst du mich? Du wohnst doch h…«

      »Die-Strecke-ist-berechnet-Harald«, wurde Trix von ihrer eigenen Stimme aus meinem Telefon unterbrochen. »Gehe-tausend-Meter-geradeaus-dann-links-abbiegen-und-siebenhundert-Meter-laufen-kann-ich-sonst-noch-etwas-für-dich-tun.«

      Die echte Trix sah mich für einen Moment verständnislos an. Dann lachte sie und klopfte mir anerkennend auf die Schulter – so fest, dass ich beinahe gestolpert wäre. »Das ist wirklich gut, Harald. Die perfekte Revanche.«

      Irgendwie war ich enttäuscht. Ein klein wenig hätte Trix sich über meine Retourkutsche ruhig ärgern können.

      Stattdessen sagte sie gut gelaunt: »Gehen wir?«

      Also gingen wir los.

      »Was wollen wir denn überhaupt am Deichabschnitt 23?«, fragte Trix.

      »Jansens Schafe …«, fing ich an.

      »Miau-hau-hau-hau!«, warf Miss Moneypenny dazwischen. Ihr schien der Transport per Fahrrad nicht besonders zu gefallen. Trix schob ihr ein paar Kitty-Glitter-Katzensnacks in den Korb und verwandelte so das genervte Miauen in zufriedenes Schmatzen.

      Ich nutzte die Ruhe, um Trix detailliert meine bisherigen Ermittlungen im Fall des grünen Leitungswassers darzustellen. Trix hörte konzentriert zu.

      »Und laut Frau Hinnerksen stimmt irgendwas nicht mit Jansens Schafen«, beendete ich meinen Bericht. »Vielleicht haben sie von dem Wasser getrunken und es nicht vertragen. Deshalb machen wir jetzt einen kleinen Umweg am Deichabschnitt 23 vorbei. Der ist ganz in der Nähe des Bahnhofs, wir sind gleich da.«

      »Miau-hau!«, maunzte es schon wieder dazwischen. Ich drehte mich zum Gepäckträger um – und entdeckte Fräulein Karnelia! Sie lief neben meinem Fahrrad her und miaute laut. Ich konnte es kaum glauben. Bei schlechtem Wetter ging Fräulein Karnelia sonst nie raus.

      Aus dem Korb kam ein fröhliches »Miau« zurück. Es klang wie eine Begrüßung.

      »Schau mal, Trix, Fräulein Karnelia scheint sich wirklich über den Besuch zu freuen«, sagte ich und zeigte auf die Katze, die sehnsuchtsvoll zu meinem Gepäckträger hochblickte.

      »Das kann doch unmöglich von dem grünen Wasser kommen!«, rief Trix.

      »Wieso Wasser? Ich rede von Fräulein Karnelia.« Ich wandte mich wieder nach vorne.

      Und brauchte keine Erklärungen mehr.

      Vor uns lag der Deich. Dort standen die Schafe und kauten lässig wie immer vor sich hin.

      Nur dass heute grüne Totenköpfe auf ihrem Fell prangten.

      Kapitel 3 In dem Wiebkes Mutter sich höchst verdächtig verhält, wir einen Tatort untersuchen und unser erstes Beweisstück finden.

      Ich stellte das Fahrrad ab und wollte Trix zum Deich hinterherrennen. Doch ein zweistimmiges »Miau-hau!« hielt mich davon ab. Schnell hob ich den Katzenkorb vom Gepäckträger, öffnete das Gitter und ließ Miss Moneypenny heraus. Dann folgte ich Trix.

      Die Schafe grasten vor sich hin und wirkten gänzlich unbeeindruckt. Wahrscheinlich hatten sie heute noch nicht in den Spiegel geschaut.

      »Da ist ja Schnucki MäcGaffin«, sagte Trix. »Oh nein, es hat auch was abbekommen.«

      Was abbekommen war leicht untertrieben. Das Fell des Schafs zierten zahlreiche grüne Totenköpfe. Sogar die Wolle auf seinem Kopf war grün gezeichnet. Ehrlich gesagt stand ihm das Totenkopf-Muster richtig gut. Schnucki sah aus wie ein lässiges Punker-Schaf. Fast erwartete ich, dass es mich gleich um einen Euro anschnorren würde.

      »Harald, Trix!« Wiebke rannte auf uns zu. »Ist das nicht schrecklich?«

      Hinter ihr stapfte ihre Mutter den Deich herunter. Frau Jansen wirkte ziemlich wütend.

      Als die beiden bei uns ankamen, umarmte Wiebke erst mich und dann Trix. »Herzlichen Glückwunsch, Harald. Schön, dass du da bist, Trix.« Dann wanderte ihr Blick zu den Schafen. Sie schüttelte traurig den Kopf. »Wer macht denn so was? Die armen Tiere.« Ihr standen Tränen in den Augen.

      Frau Jansen strich ihr sanft über den Rücken.

      »Totenköpfe«, murmelte Wiebke. »Meint ihr, jemand hat was gegen uns? Vielleicht ist es eine Drohung oder so.«

      »Das können wir zu diesem Zeitpunkt leider nicht ausschließen«, stimmte ich zu. »Aber möglicherweise richtet sich die Drohung nicht СКАЧАТЬ