Die fitten Jahre sind vorbei. Austrofred
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Название: Die fitten Jahre sind vorbei

Автор: Austrofred

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783707607338

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       51 Halleluja, halleluja, die Heilign Drei Kini san do!

       52 Eine Bitte

       53 Medizinische Empfehlungen für den

       54 Strecken und dehnen

       55 Brasilien

       56 In der narrischen Zeit

       57 Rock Aid

       58 In einer anders narrischen Zeit

       59 Ich schaue mir auf meine Sachen

       60 Am Sonntag keine Zeit

       61 Senf

       62 Sissi

       63 The Show Must Go On

       64 Spitz oder Arsch

       65 Das Groupie im alpenländischen Raum

       66 Orakel

       67 Wir busseln uns ab

       68 Ich stehe in der Kälte und warte auf ein Taxi

       69 Austro-Scheck

       70 Elegant und diskret

       71 Impfstoff

       72 Die Erde ist rund?

       73 Stars in der Waschanlage

       74 Optimismus und Zuverdienst

       75 Eine sinnstiftende Hand

       76 Mein Traum

      Liebe Leserinnen und Leser,

      werte Fans,

      nachdem ich dieses Buch ungern mit einem Satz beginnen möchte, in dem der grausame Begriff Midlife Crisis vorkommt, gehe ich es so an: Vor einiger Zeit habe ich – in einer vergleichsweise philosophischen Lebensphase, zu der ich mich durch meine mittlerweile quasi fortgeschrittenen Jahre genötigt gesehen habe – angefangen, dass ich einmal ein bisschen evaluiere, wo ich denn noch hinwill mit meinem Leben und mit meiner Karriere. Ich meine, an sich geht es mir ja gut, klar, ich habe ein hervorragendes Standing in der Branche, Konzerte in vollen Häusern etc. Aber ist es wirklich befriedigend, langfristig, ein anonymes Publikum allabendlich von oben herab zu berieseln und sich dann den Gagenkoffer zu schnappen, und pfiat eich? Wäre es nicht viel erfüllender, habe ich mich gefragt, in einen ehrlichen, offenen und menschlichen Dialog mit meinen Fans einzutreten? Was treibt sie an? Was bewegt sie? Was erwarten sie vom Leben? Was essen sie als Beilage? Ein halbes Bier später (in Kisten gerechnet) habe ich dann in einem sogenannten sozialen Medium, von dem ich weiß, dass viele von meinen Bewunderinnen und Bewunderern dort sinn- und hirnlos ihre Lebenszeit verplempern, folgenden Aufruf lanciert:

      Passts auf, ich hab mir etwas überlegt: Ihr stellts mir eine Frage, was ihr schon immer über mich oder über euch oder über die Welt wissen wolltets & ich beantworte sie euch. Einfach Frage mit Namen & Wohnort an [email protected]. Geht schon!

      Ich habe nicht geahnt, was ich damit für eine Lawine quasi lostrete. Zwei ganze Jahre lang sind die Fragen nicht abgerissen.

      Die Antworten natürlich auch nicht.

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       Routinen

       David Priglinger-S. aus Wien 15 schreibt: „Haben Sie, Herr Austrofred, eine morgendliche Routine?“

      Lieber David,

      wie jeder Künstler habe ich natürlich einen sehr straffen Zeitplan und fixe Routinen, anders wäre mein Beruf gar nicht möglich auf diesem Level, weil gerade in der Früh ist ja die kreative Energie besonders hoch und das muss man kanalisieren. Mein Autorenkollege Thomas Mann zum Beispiel hat jeden Tag von neun bis zwölf geschrieben, egal was, der war da beinhart. Wenn da ein Spezl gekommen ist und gesagt hat, geh Thomas, heute ist so ein schöner Wintertag, gehen wir Eisstockschießen, hat der Thomas Mann gesagt, nix da, geschrieben muss werden, komm um zwölf wieder. Wenn dann um zwölf der Spezl wiedergekommen ist, dann hat er sich den Wintermantel angezogen, auch wenn seine Frau (die Katja) natürlich gesagt hat, heast, jetzt gehst du Eisstockschießen, grad wo die Suppe auf den Tisch kommt! Aber beim Essen war der Thomas Mann halt nicht so genau wie beim Schreiben, er war ja auch ein Schriftsteller und kein Koch. Seine Frau war ihm auch gar nicht böse deswegen, weil erstens hat sie ja sein künstlerisches Naturell geschätzt – das war ja ein Teil seiner Attraktivität, wenn nicht sogar hundert Prozent davon – und zweitens hat sie die Suppe eh nicht selber gekocht, weil natürlich haben solche wie die Manns bzw. Männer zur damaligen Zeit ein Dienstmädchen gehabt.

      Meine eigene Routine schaut so aus, dass ich zwischen zehn und zwölf aufstehe – je nachdem ob ich am Vortag einen Gig gehabt habe bzw. wie es mich freut –, dann trinke ich im Bett einen Kaffee oder ein Reparaturseiterl – je nachdem ob ich am Vortag einen Gig gehabt habe bzw. wie es mich freut – und mache ein bisschen Korrespondenz. Nach einem kurzen Nickerchen gehe ich dann frisch an die kreative Arbeit und um eins zum Wirten. Um drei schaue ich ins Austrofred-Kompetenzzentrum, checke, was meine Mitarbeiter an diesem Tag geleistet haben, verteile Lob, Verbesserungsvorschläge und Überstunden, und dann ist es meistens eh schon Zeit, dass ich zu meinem nächsten Auftritt fahre. Wenn ich ausnahmsweise keinen Auftritt habe, gehe ich zum Beispiel gerne Kegelscheiben.

      Blöd ist es, wenn ich einen Auftritt weiter weg habe, weil dann muss ich schon früher los und die ganze Routine im Auto oder im Speisewagen absolvieren. Geht aber auch, weil klarerweise habe ich mittlerweile eine gewisse Routine bei meiner Routine.

       Die fitten Jahre sind vorbei

       Hans-Jorgen schreibt: „Herr Austrofred, wie bleibt man so jung, gutaussehend und gleichzeitig erfolgreich wie Sie?!“

      Lieber Hans-Jorgen,

      Erfolg und gutes Aussehen basieren meiner persönlichen Erfahrung nach auf ein bisschen Talent, auf Fleiß, auf einem gesunden Selbstvertrauen und viel Positive Thinking. Weil ich sage immer, ein Star bist du in erster Linie mental, im Kopf. Und die ganz hohe Kunst ist natürlich – wie ich sinngemäß und richtig aus deiner Frage heraushöre –, langfristig erfolgreich zu bleiben, constantly on the top, wie der Ami sagt.