Название: Perry Rhodan Chronik, Band 2
Автор: Michael Nagula
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Perry Rhodan Chronik
isbn: 9783854453567
isbn:
K. H. Scheer hatte mit Clark Darlton die Serie begründet, und gemeinsam hatten sie eine Melange aus Technik und kosmischen Träumen geschaffen, bis der wachsende Einfluss von Voltz Scheers technologische Vision zunehmend ins Kosmologische und Mythische erweiterte. Und so gegensätzlich die beiden Autoren zunächst auch erscheinen mögen, hat gerade diese Verbindung den anhaltenden Erfolg der Serie ermöglicht.
Fünfzig Jahre sind seit dem Start von PERRY RHODAN vergangen. Auf Scheer und Voltz folgten Ernst Vlcek mit Thomas Ziegler und Kurt Mahr, Robert Feldhoff und jetzt Uwe Anton als Exposéautoren, die der Serie ihren Stempel aufdrückten. Und doch hätte sie niemals so lange bestehen können, wenn nicht Scheer und Voltz schon in frühen Jahren ein derart tragfähiges Fundament aus Technologie und Humanismus aufgebaut hätten.
Von diesem Spannungsverhältnis lebt PERRY RHODAN heute noch. So sehr die Serie sich auch der grandiosen Zusammenarbeit aller Beteiligten verdankt – ein großartigeres Vermächtnis hätten K. H. Scheer und William Voltz ihnen nicht hinterlassen können.
Ein Jubelband mit Überlänge
Mit 84 Seiten war der PERRY RHODAN-Jubiläumsband 700, der im Januar 1975 erschien, um ein Viertel umfangreicher als üblich. Als Serviceleistung für den Leser hatte er ein umlaufendes Titelbild und einen Leserbriefanteil von vier Seiten, also von doppelter Länge. Sie brachten einen Ausblick auf den neuen Handlungsbogen, der Aphilie-Zyklus genannt wurde, eine Würdigung der amerikanischen PERRY RHODAN-Ausgabe, die gerade mit dem fünfzigsten Taschenbuch erschienen war, eine Umfrage nach den besten Heften und Autoren der Fantasyserie DRAGON, die Meldung, dass H. J. Bruck den Deutschen Hugo 1975 verliehen bekommen hatte, und einen SF-Witz von Michael Thiesen, damals SF-Fan, inzwischen enger redaktioneller Mitarbeiter von PERRY RHODAN. (Der Leser-SF-Witz im folgenden Heft stammte übrigens von keinem Geringeren als Horst Hoffmann, der schon bald zu den fleißigsten Autoren im erweiterten Perryversum zählen sollte.)
Im Innenteil fand sich die eher unspektakuläre Risszeichnung eines interplanetarischen terranischen Verbindungsschiffes von Rudolf Zengerle, dem Risszeichner der ersten Stunde. Und am Heftende stand ein Verzeichnis »aller« bisher erschienenen Bände – allerdings erst ab Nr. 321 – sowie der erste PERRY RHODAN COMPUTER. Er hatte »Die Aphilie« zum Thema und wurde als Werbemaßnahme, ebenso wie einige weitere Folgen der neuen Einrichtung, auf die Leserseiten von TERRA ASTRA übernommen.
Der Leser konnte spüren, dass sich etwas verändert hatte. Zum ersten Mal seit Jahren vermittelte ein Jubiläumsband wieder eine Art Aufbruchstimmung …
Offizieller Führungswechsel
Es war schon eine Weile her, dass William Voltz die Exposéredaktion für die Handlung der Serie offiziell von K. H. Scheer übernommen hatte. Anfang 1974 hatte er mit dem Exposé für den Jubiläumsband 650 seinen ersten Meilenstein gesetzt, und ein Jahr später schien Cheflektor Kurt Bernhardt endgültig Klarschiff machen zu wollen.
Der Pabel Verlag stand unter der neuen Leitung von Winfried Blach, als Bernhardt am 22. Januar 1975 in einem Rundschreiben an ihn und die Serienautoren verkündete, dass ab sofort alle Kopien der Manuskripte für PERRY RHODAN und ATLAN nicht mehr an Scheer, sondern an Voltz zu schicken seien. Er fügte hinzu, dass auch immer alle Exposés und Manuskripte zu lesen seien. »Nur wenn die Autoren beide Reihen laufend lesen, ist eine erfolgreiche Zusammenarbeit für beide Serien gewährleistet.«
Am 17. April schickte Bernhardt Voltz einen Verlagsvertrag in dreifacher Ausfertigung, der dessen neuen Status als verantwortlicher Exposéautor von PERRY RHODAN bestätigte und sich stark an den früheren Vertrag mit Scheer anlehnte. »Ich bin der Meinung, daß ich alle Ihre Interessen in den Vertrag aufgenommen habe«, schrieb Bernhardt, aber »ich habe ihn noch nicht unterschrieben. Wenn er in Ordnung ist, versehen Sie alle Exemplare bitte mit Ihrer Unterschrift und schicken Sie sie mir zurück.«
Eine lange Entwicklung vom Ideenlieferanten der Sechzigerjahre über die redaktionelle Tätigkeit an allen Fronten hatte damit ihren verdienten Höhepunkt erreicht. Der Wechsel in der Exposéredaktion war jetzt schwarz auf weiß bestätigt.
Abenteuer auf drei Ebenen
Im Zyklus über das Konzil der Sieben hatte die Handlung erstmals wieder einen engeren Zusammenhalt gehabt, auch wenn PERRY RHODAN 699 fast mit einem Cliffhanger endete. Die Abenteuer im Mahlstrom der Sterne und in der Provcon-Faust schienen gerade erst begonnen zu haben. Aber dessen war sich der Exposéautor bewusst.
»Mehr als jemals zuvor sind wir bei der Ausarbeitung der Handlungskonzeption auf Ihre Wünsche und Anregungen eingegangen«, schreibt William Voltz auf den Leserseiten von Band 700. »Ein Teil der Handlung spielt auf der Erde, wo eine Menschheit ohne Liebe mit besonderen Problemen zu kämpfen hat. Mit dieser neuen Thematik halten neue, bisher kaum angewandte Spannungseffekte ihren Einzug in PERRY RHODAN. Es geht um das Verhalten von Menschen auf einer Erde, auf der die Roboter menschlicher sind als die Ureinwohner dieses Planeten. Und es geht um das Schicksal einer kleinen Gruppe von Menschen unter der Führung von Roi Danton, die der Menschheit ohne Liebe helfen wollen.«
Aber das war nur einer von mehreren Schwerpunkten. »Auch auf Weltraumabenteuer brauchen Sie nicht zu verzichten. Mit der SOL, dem gewaltigsten Schiff, das jemals von Menschenhand geschaffen wurde, ist Perry Rhodan aufgebrochen, um die Heimatgalaxis zu erreichen. Auf diesem Flug durch Raum und Zeit wird er in zahlreiche Abenteuer verstrickt und gerät in Konfrontation mit jener Macht, die hinter dem Konzil der Sieben steht.«
Und es gab einen weiteren Schwerpunkt: »Um die Handlung noch abwechslungsreicher, farbiger und spannender zu gestalten, haben wir eine dritte Handlungsebene entwickelt. Dabei geht es um das Schicksal der Neuen Menschheit, die sich unter der Führung von Atlan in der Heimatgalaxis auf besondere Art mit den Problemen auseinanderzusetzen beginnt.«
Der neue Zyklus sollte ständig zwischen diesen Handlungsebenen wechseln.
Medaillon, Provcon-Faust und Balayndagar
Seit jenen schicksalhaften Tagen im Juli 3580, als Terra und Luna durch die Hilfe des Insektenvolkes der Ploohn in eine neue Umlaufbahn eingeschert waren, sind hundertzwanzig Jahre vergangen. So lange bestrahlt nun schon die Sonne Medaillon den Heimatplaneten der Menschheit – eine fremde Sonne, deren fünf- und sechsdimensionale Strahlungskomponenten auf Gene und Psyche der meisten Menschen einen entsetzlichen Einfluss ausüben. Die sogenannte Aphilie beraubt sie ihrer Gefühle.
Als man dies nach vierzig Jahren bemerkt, ist es zu spät. Perry Rhodan und seine Getreuen werden ihrer Ämter enthoben. Die von der Sonne Veränderten beginnen alle normal Gebliebenen zu verfolgen und eine Schreckensherrschaft zu errichten.
Der Jubiläumsband 700 spielt achtzig Jahre danach. Der Anführer der Aphiliker ist Reginald Bull. Er hält die Macht auf Terra in Händen und hat Perry Rhodan mit dem Raumschiff SOL verbannt. In den nächsten fünf Romanen schildern H. G. Ewers, Clark Darlton, СКАЧАТЬ