Perry Rhodan Chronik, Band 2. Michael Nagula
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Название: Perry Rhodan Chronik, Band 2

Автор: Michael Nagula

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan Chronik

isbn: 9783854453567

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СКАЧАТЬ PERRY RHODAN-Serie aufbauen. Dazu wäre zu sagen, daß ATLAN ja kein zweiter PERRY RHODAN, sondern eine eigenständige Serie mit einer eigenen Aussage und einem völlig unterschiedlichen Anspruch sein soll.« Und auch das Autorenteam spiele eine Rolle. Es setze sich ja »zum größten Teil aus Autoren zusammen, die nicht für die PERRY RHODAN-Serie schreiben. Mit ATLAN wollen wir unsere Leser in möglichst spannender und phantasievoller Form unterhalten, wir laden sie mit jedem Band zu einer neuen abenteuerlichen Reise in die phantastischen Bereiche der Science Fiction ein.«

      Selten wurde so deutlich gemacht, wodurch sich die beiden wöchentlichen Heftserien eigentlich unterschieden. PERRY RHODAN und ATLAN waren wie Brüder – aber der eine führte die Menschheit ihrer Bestimmung im All entgegen, während der andere knallharte Abenteuer in einer Umgebung erlebte, die möglichst phantastisch gehalten war.

      Präastronautik und Science Fiction

      Niemand ahnte, als im März 1968 das erste Buch Erich von Dänikens, »Erinnerungen an die Zukunft«, erschien, dass eine der Inspirationsquellen des Präastronautikers die SF-Romane Clark Darltons waren. Nur Darlton selbst fiel auf, dass der Titel des Buches verdächtig einer Formulierung glich, die er 1962 in einem PERRY RHODAN-Roman verwendet hatte. Er griff zum Telefonhörer – und lernte einen charismatischen Schweizer kennen, der aus seiner Begeisterung für Science Fiction im Allgemeinen und das Werk von Clark Darlton im Besonderen keinen Hehl machte.

      Schon 1970 lag die Bibel der Präastronautiker unter dem Titel »Chariots of the Gods: Unsolved Mysteries of the Past« auf Englisch vor und sorgte auch in den USA für Furore. Der amerikanische Rechtsanwalt Dr. Gene M. Phillips war so begeistert von den Thesen, dass er drei Jahre später eine Gesellschaft gründete, die sich zum Ziel setzte, einen anerkannten Beweis für ehemalige Besuche von Außerirdischen auf der Erde zu erbringen.

      Die Ancient Astronauts Society war geboren, die noch heute, mehr als vierzig Jahre später, den gleichen Werten verpflichtet ist. Heute steht AAS allerdings für »Forschungsgesellschaft für Archäologie, Astronautik und SETI«, schließt den rechnergestützten Kontaktversuch mit außerirdischem Leben ein und hat ihren Sitz im schweizerischen Beatenberg.

      Jazz, Dixie und wüster Boogie

      Wenn er nicht gerade fleißig schrieb, amüsierte Darlton sich nach Kräften. Am 27. und 28. Februar traf er Däniken in Wien, wo der Besitzer des Szene-Lokals »Jazzland«, Axel Melhardt, einen Abend mit der Original Storyville Jazzband arrangiert hatte, in der Däniken mitspielte. Auch Peter Krassa war anwesend. Nach der Jam-Session hatten Däniken und Krassa Signierstunde, und als einige Jugendliche PERRY RHODAN-Hefte vorlegten und sie von Däniken signiert haben wollten, tat er ihnen grinsend den Gefallen.

      Am 12. März fand in Wien ein Jazzball statt. Däniken war auch diesmal wieder dabei und spielte im Stil der Original Storyville Jazzband, also traditionell Jazz, Dixie und auf dem Klavier einen wüsten Boogie. Eine Zeitung bezeichnete ihn als SF-Autor. Der damalige Zeitgeist machte sichtlich keinen Unterschied zur Präastronautik.

      Auch für Moewig-Verlagsleiter Winfried Blach und Cheflektor Kurt Bernhardt waren die »Götter aus dem All« wohl eher Science Fiction, aber von der lukrativen Art. Däniken hatte Briefe mit einer Einladung nach Zürich nicht nur an die Autoren von PERRY RHODAN geschickt, sondern auch an sie beide. Bernhardt lehnte die Teilnahme erst dankend ab, aber Blachs Geschäftssinn war geweckt, und so schickte er Bernhardt dennoch hin. Fast wäre eine Krankheit des Cheflektors dazwischengekommen, und auch William Voltz verspürte keine rechte Lust, aber schließlich flogen sie doch gemeinsam zu dem Kongress.

      Darlton kam mit dem Auto aus dem heimischen Salzburg, zusammen mit Peter Krassa, der tags zuvor bei ihm eingetroffen war. Sie erreichten Zürich – wie Voltz und Bernhardt – am späten Nachmittag des 28. Mai, einen Tag vor dem offiziellen Beginn, weil am Abend ein gemütliches Abendessen und Treffen geplant war, eine Gelegenheit, in Ruhe zu reden, die sich sonst während der Tagung wohl nicht mehr ergeben würde. Die Veranstaltung selbst fand vom 29. bis 31. Mai im Mövenpick-Hotel Holiday Inn statt, direkt am Züricher Flugplatz – und wie erhofft begegnete Darlton dort vielen alten Bekannten aus Chicago.

      Nach vollzogener Tagung, am 1. bis 4. Juni, folgte eine Exkursion mit fünf Autos nach Zürich und Umgebung, von Däniken organisiert, inklusive einer Übernachtung in einer Berghütte. Fünfzehn bis zwanzig Personen nahmen daran teil, lauter persönliche Freunde des Schweizers. Voltz war ausdrücklich eingeladen, konnte das Angebot aber aus Zeitgründen nicht wahrnehmen. Darlton ließ sich allerdings auch diesen Spaß nicht nehmen.

      Das begeisterte Engagement Darltons für die AAS sollte noch lange anhalten. Sechs Jahre später kam es zu einem Kongress in Wien, an dem auch sein Freund Jürgen Grasmück alias Dan Shocker teilnahm, der in den Sechzigerjahren das Genre des Horrorheftromans begründet hatte, sowie dessen Frau Karin. Jürgen Grasmück erinnert sich im Juni 2004: »Ich war damals schon einige Jahre lang Mitglied in der AAS und hatte mich intensiv mit der Thematik beschäftigt. Aber ich engagierte mich nicht sonderlich. Das Interesse war eher aus Bekanntschaften und Freundschaften heraus entstanden. Wir hatten damals engen Kontakt mit Walter und seiner Frau Bibs, einer ganz, ganz süßen Frau, und genossen die wunderbaren Vorträge der international bekannten Autoren. Alles war richtig seriös, und schließlich gab es einen herrlichen Abschlussabend mit einem putzmunteren Walter.«

      Das Thema Präastronautik war salonfähig geworden, auch und erst recht für den Moewig Verlag, der mittlerweile schon Bücher über diese Thematik herausgebracht hatte, vor allem »Die Manna-Maschine« von George Sassoon und Rodney Dale, einem Techniker und einem Linguisten, die 1979 am Beispiel der Kabbala aufzuzeigen versuchten, dass es auf der Erde Artefakte einer fremden Intelligenz gegeben haben muss.

      Vorbei die Zeiten, als Dänikens Beitrag für das PERRY RHODAN JAHRBUCH 1976 an Cheflektor Bernhardt gescheitert war, auch wenn die Leser mit einem Artikel von Peter Krassa entschädigt wurden, in dem er über vermehrt auftretende UFO-Sichtungen spekulierte.

      Kehraus bei PERRY RHODAN

      Am 13. Juni 1975 fand erneut eine Autorenkonferenz statt. Cheflektor Kurt Bernhardt hatte dafür neben K. H. Scheer und Clark Darlton auch William Voltz, Kurt Mahr und Günter M. Schelwokat, den Lektor der SF-Reihen des Pabel Verlags, geladen.

      Er bat die Genannten, schon am Vortag anzureisen und am Nachmittag oder spätestens um 20 Uhr in München einzutreffen. Zimmer im Hotel Eden-Wolff gegenüber dem Starnberger Bahnhof seien bereits reserviert. Am nächsten Morgen gebe es »eine PERRY RHODAN- und ATLAN-Besprechung. In dieser Sitzung wird die Weiterentwicklung der beiden Reihen festgelegt.« Am frühen Abend könne man dann wieder abreisen.

      Das Besondere an dieser Konferenz war, dass zeitweise auch Leser anwesend waren. Deshalb bezeichnete Bernhardt sie als »Gruppendiskussion über die Reihen bzw. Serien PERRY RHODAN, ATLAN, TERRA ASTRA und PERRY RHODAN-Taschenbuch«. In dem Rundschreiben, das er am 2. Juni an die Autoren und den Lektor verschickte, heißt es: »Ich bitte Sie, sich entsprechend vorzubereiten, damit die Diskussion über die Weiterentwicklung der Serien schnell vonstatten geht. Ich empfehle daher jedem von Ihnen, ein entsprechendes Exposé auszuarbeiten. Wir haben bereits entsprechende Fragen für die Gruppendiskussion vorbereitet und schicken Ihnen hiervon die Texte zu. Bitte legen Sie dafür entsprechende weitere Fragen zu den einzelnen Serien und Reihen vor.«

      Auch wenn einige Beteiligte nicht so recht wussten, was diese Gruppendiskussion eigentlich bezwecken sollte, tröstete man sich doch einstweilen damit, dass sie mit dem Wiedersehen von Freunden und geschätzten Kollegen einherging.

      Auf den Tag vier Wochen später, am 2. Juli, verschickte Bernhardt die Auswertung der Autorenkonferenz. Er nannte sein Rundschreiben einen »Bericht über diejenigen Punkte der Gruppendiskussion PERRY RHODAN 1975, die unbedingt von den Autoren und Exposéschreibern beachtet werden müssen.« Dieser ging auch an die anderen Autoren der Serie, die nicht anwesend СКАЧАТЬ