The Family (Deutsche Edition). Ed Sanders
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Название: The Family (Deutsche Edition)

Автор: Ed Sanders

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783862871469

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СКАЧАТЬ Santa-Susanna-Pass-Straße, gegenüber der Spahn-Ranch, lag. Es gab dort mehrere fast unpassierbare Feuerschneisen, die die Steele-Ranch mit dem Devil-Canyon verbanden. Und so geschah es, dass die Steele-Ranch – es kommt, wie es kommen muss – zum Ausgangspunkt des Armageddon-Fluchtwegs erwählt wurde.

      Manson brach an den jeweiligen Zugängen immer wieder die Schlösser auf und ersetzte sie durch eigene, bis ihm der Verwalter schließlich Zweitschlüssel gab. Auf der Steele-Ranch standen ein Waffentransporter aus dem Zweiten Weltkrieg und ein Wasserlastwagen herum; auf beide war Manson für sein Helter-Skelter-Arsenal scharf. Zum ersten Mal kümmerte sich die Family um materielle Besitztümer.

      Anfangs kaufte Manson die Strandbuggies zur Vergrößerung seiner Angriffsflottille. Später stahl man Porsches, takelte sie ab und baute sie zu Buggies um. Am 6. März 1969 tauchten Charlie, Bill Vance und Little Paul im Butler Buggy Shop am Topanga-Canyon-Boulevard in der Nähe der Spahn-Ranch auf. Charlie hatte ein dickes Bündel Hundert-Dollar-Noten in der Tasche und kaufte für 1.300 Dollar zwei Strandbuggy-Renner.

      Der Butler Buggy Shop gehörte zwei Brüdern, von denen einer Polizeibeamter in Los Angeles war. In der folgenden Zeit unterhielt die Family ganz interessante Beziehungen zu diesem Buggy-Shop, ebenso wie die Satan Slaves, die laut Polizeiberichten behaupteten, sie hätten von dem Laden kostenlos VW-Teile bekommen. Der Sheriff von Los Angeles veranstaltete eine Razzia auf der Spahn-Ranch und beschlagnahmte mehrere Strandbuggies, die mit von Linda Kasabian gestohlenem Geld bezahlt worden waren.

      Fest steht, dass Charlie die ersten beiden Strandbuggies mit einem Siebenhundert-Dollar-Scheck bezahlte, der von einer Versicherungsgesellschaft auf Juanita ausgestellt worden war. Er hatte die Unterschrift gefälscht und ihn selber eingelöst. Die restlichen 600 Dollar stammten aus dem Erlös von Aktien, die die schmächtige blonde Sandy Good verkauft hatte.

      Eines Tages, Ende März, tauchte ein Mitglied der Satan Slaves namens Joey C. auf der Suche nach einer Bleibe im Haus an der Gresham Street auf. Manson fragte ihn, wo er bisher gehaust habe, und Joey erzählte ihm von einem großen Haus, westlich von Mulholland, in den abgelegenen Malibu-Hills bei Agoura. Es gab dort etwa zehn Schlafzimmer und einen Swimmingpool. Wo der Besitzer war, wusste man nicht. Bemerkenswert war an dem Haus ferner, dass in der Nachbarschaft ein Nachkomme des Outlaws Jesse James wohnte.

      Da der Besitzer nicht da war, zeichneten sich neue Möglichkeiten ab, und so brach Manson seine Zelte ab und fuhr mit der Family zu der Malibu-Villa, wo man sich für ungefähr zwei Wochen breitmachte.

      Hier, in dem Zehnzimmerhaus in Malibu, planten sie eine Helter- Skelter-Fluchtroute, die über Feuerschneisen bis zum Meer führte. Joey von den Straight Satans kannte die Feuerschneisen in der Gegend, da er als Häftling mit Arbeitstrupps hier herausgekommen war. Im Bezirk von Los Angeles gibt es mehrere Arbeitscamps, in denen die Gefangenen leben, die zur Arbeit an Feuerschneisen und zur Brandverhütung eingesetzt werden; Brände sind in den Bergen um die Stadt sehr häufig.

      Irgendwie gelang es der Family, sich die Schlüssel oder einen Hauptschlüssel zu den Feuerschneisen zu beschaffen.

      Während sich die Family in dem Haus bei Agoura aufhielt, skizzierte Joey einen Helter-Skelter-Gruselweg, der von dem Haus hinunter zum Meer führte. Man brauchte nur ungefähr hundert Fuß Buschwerk zu roden, und der Weg war fertig.

      Patricia Krenwinkel kaufte für über 100 Dollar topographische Karten von der Gebirgsgegend zwischen der Spahn-Ranch und dem Death Valley – mit ihrer Hilfe sollte der unfehlbare Helter-Skelter-Fluchtweg ausgeknobelt werden. Sie planten, entlang des Weges geheime Waffen- und Proviantlager einzurichten. Eines Tages breiteten sie die topographischen Karten in der Wagenauffahrt aus und klebten sie aneinander, so dass sie nun ganz Südkalifornien vom heiligen Goler-Wash bis zum Malibu-Beach vor sich hatten. Diese Helter-Skelter-Karten wurden später gefunden: sie waren im Death Valley vergraben.

      Die Hauptplanungsarbeit geschah anhand der Karten, einige Wege erkundeten sie auch mit den Buggies. Doch laut Aussagen der Person, die den Helter-Skelter-Killerweg ausgearbeitet hat, ist die Family nie die ganze Route bis zum Death Valley gefahren.

      In ihrer ganzen Pracht verlief die Helter-Skelter-Fluchtstrecke vom Malibu-Beach den Castro-Fire-Trail hinauf bis zur Hollowberry-Hill-Ranch in Agoura. Von Agoura führte sie eine Feuerschneise und ein Flussbett entlang zur Steele-Ranch, nördlich der Spahn-Ranch. Von dort ging's durch den Devil-Canyon, dann quer durch die Mojave-Wüste und hinauf zum geheiligten Goler-Wash; auf der ganzen Strecke waren nur zwei größere Autostraßen (der Highway 99 und der Antelope-Freeway) zu überqueren.

      Es geht das Gerücht, Manson oder jemand anderes von der Family habe bei einem Autoabschleppdienst in Chatsworth in der Nähe der Spahn-Ranch ein Raupenfahrzeug gestohlen; damit sei ein Stück des Helter-Skelter-Fluchtwegs in den Santa Susanna Mountains planiert worden, und das Fahrzeug sei dabei möglicherweise ausgebrannt.

      Das Projekt Helter-Skelter stieß auf ein schwerwiegendes Problem. Seit Anfang 1969 verfügte die West-Valley-Station der Polizei von Los Angeles über Zwei-Mann-Helikopter vom Typ Bell-65, die mit starken Scheinwerfern ausgerüstet waren und damit aus dreihundert Meter Höhe einen ganzen Häuserblock taghell beleuchten konnten.

      Manson hatte sich Verschiedenes einfallen lassen, um mit diesen Hubschraubern fertig zu werden. Unter anderem hatte er den Plan, die Helikopter mit Hilfe von Magie zu attackieren. Eine andere Methode, den Hubschraubern einen Strich durch die Rechnung zu machen, bestand darin, die Scheinwerfer des Strandbuggy-Bataillons mit schwarzem Klebeband zu verkleben und jeweils nur einen schmalen Schlitz freizulassen, der genügend Licht gab, um den Fluchtweg zu beleuchten, andererseits aber von oben aus, so hoffte man, nicht auszumachen war.

      Manson würzte den Helter-Skelter-Plan auf mörderische Weise: er glaubte, ein blutiges Gemetzel werde alles in Gang bringen. Irgendwie war er zu der Überzeugung gekommen, der große Rassenkrieg werde damit beginnen, dass die Schwarzen weiße Familien in ihren Häusern ermordeten. »Das Karma ist in Bewegung«, sagte er und meinte damit, dass »zur Vollendung des Karmas der Welt« ein solcher Zusammenstoß unvermeidlich sei.

      Helter-Skelter war ein Traumprojekt für frei herumlaufende Schizophrene. Da war für jeden etwas drin. Diejenigen, die eine grausige Kindheit gehabt hatten, erblickten in Helter-Skelter eine Möglichkeit, »die Kinder zu retten«. Andere hatten einen mehr rassistisch geprägten Standpunkt: Charlie erweckte in ihnen die Vorstellung von einer weißen Elite, die am Ende über eine schwarze Bevölkerung herrschen würde.

      Gewalttätige sahen in Helter-Skelter eine Chance, einen regelrechten Krieg in Szene zu setzen. Und wer für Raub und Diebstahl etwas übrig hatte, sah darin eine Gelegenheit zum Plündern. Und für Weltuntergangsfanatiker war Helter-Skelter der Hochgenuss.

      Die Satan Slaves – dieser geheimnistuerische, sich abkapselnde Biker-Club mit seinen okkulten Neigungen, der im Gebiet von Malibu und im Topanga-Canyon operierte – scheinen der Family einen weiteren Impuls zur Gewalttätigkeit gegeben zu haben. Ein Jahr vorher waren Mitglieder der Satan Slaves bei einem Ku-Klux-Klan-Treffen im Valley gesehen worden; sie hatten sich dort beklagt, dass Schwarze Wohlfahrtsgelder einsackten, die doch eigentlich so prächtigen weißen Kerlen wie den Slaves zustünden. So berichtete ein Reporter, der an diesem Treffen teilnahm.

      Manchmal lungerten sie in Hollywood herum. Die Satan Slaves waren Stammkunden im Compleat Enchanter, einem Laden in Los Palmas, wo sie Medaillons kauften.

      Manson beschäftigte sich intensiv mit der Frage, wie sich ein Gruppen-Freakout herbeiführen ließe. Um diese Zeit tauchte auf der Spahn-Ranch ein Biker auf, der Charlie eine Pflanze mit dem Namen Telache zeigte, von der СКАЧАТЬ