Truth about Lies. Aly Martinez
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Название: Truth about Lies

Автор: Aly Martinez

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Truth about Lies

isbn: 9783968160177

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СКАЧАТЬ hoch und meine Urteile klein zu halten und sie mit offenen Armen in dem Leben aufzunehmen, aus dem zu entfliehen ich mit meiner Seele bezahlen würde.

      Außerdem brächte Mitleid die neuen Mädchen auch nicht in Sicherheit.

      Was mich daran erinnerte...

      "Du musst Hugo ersetzen."

      Er drehte sich langsam um und sah mich mit einem finsteren Blick an. "Fordere dein Glück nicht heraus."

      Ich zuckte die Achseln. "Okay. Aber er vögelt die Mädchen als Gegenleistung für Reparaturen."

      Sein Körper zuckte. Seine Nackenmuskeln spannten sich an und drückten gegen den Kragen seines gebügelten weißen Hemdes.

      Hätte ich mit diesem Problem begonnen, wären wir nie zu Chrissy gekommen. Marcos war es scheißegal, dass eines der Mädchen ausgenutzt wurde. Es war ihm jedoch nicht egal, dass sein Cousin eine seiner kostbaren Regeln brach.

      Für die Männer der Guerreros waren Stolz und Kontrolle alles. Und Respektlosigkeit - ob Familie oder nicht - war eine Todsünde.

      Um Chrissy würde er sich kümmern. Sie würde auf die Weide gebracht werden, wie Nic es oft genannt hatte. Genauer gesagt, würde man sie an einer Ecke zurücklassen und ihr befehlen, nie wieder zurückzukommen. Aber so wie ich diese Frau kannte, würde sie, bevor die Sonne untergegangen war, in einem anderen Stall untergekommen sein. Hugo hingegen... Tja, sein Leben hing davon ab, wie großzügig sich Marcos an diesem Nachmittag fühlte.

      Mit großen Schritten stolzierte er aus meiner Wohnung. Draußen stürmten vier Männer hinter ihm her. Sein Gefolge änderte sich so schnell, dass ich mir nicht die Mühe machte, mir ihre Namen zu merken. Nicht, dass ich das nötig gehabt hätte. Sie sprachen sowieso nicht mit mir.

      "Vergiss Chrissy nicht!", rief ich ihm nach.

      Er reagierte nicht direkt darauf, aber er schnippte mit dem Finger in Richtung des kräftigen Mannes zu seiner Linken, der ihm die Treppen hinunter folgte.

      "Oh, mein Gott." Savannah atmete erst auf, als wir allein waren. "Es tut mir so leid, Cora. Geht es dir gut?"

      "Ja, mir geht's gut", antwortete ich aus reinem Instinkt, bevor ich die körperliche Bestandsaufnahme machte. Mein Kopf hämmerte, mein Auge schmerzte, mein Sehvermögen war teilweise durch schwarze Punkte beeinträchtigt und meine Nase war immer noch vom frühen Morgen lädiert. Aber insgesamt ging es mir so gut wie nie zuvor.

      "Geh in dein Zimmer und schließ die Tür ab", befahl ich.

      "Ich... ich... ähm", stammelte sie.

      Ich zog mein blass-rosa Tank Top zurecht und fauchte sie an: "Wir reden später."

      "Aber-"

      "Später", wiederholte ich. "Geh jetzt."

      Zum Glück - für meinen Kopf und meine schwindende Geduld - argumentierte sie nicht weiter. Hinter meinem Rücken hörte ich ihre Schritte den Flur hinuntergehen. Dann schloss sich ihre Tür mit einem Klicken, gefolgt vom Ticken des Schlosses, dem Klacken des Riegels und dem Verschieben der Kette. Erst dann verließ ich die Wohnung.

      Der Klang von Schreien war zu hören, als ich nach draußen trat. Normalerweise geht mir Chaos gewaltig auf die Nerven, aber nach dem Tag, den ich hinter mir hatte, war es Musik in meinen Ohren.

      Chrissy schrie.

      Marcos fluchte.

      Hugo log.

      Das waren die wütenden Winde des süßesten Sturms.

      Und wie die Prinzessin, die ich angeblich war, stand ich an dem verrosteten Geländer, das den Parkplatz meines Schlosses überblickte, und ließ meine langen, blonden Locken im Wind peitschen. Mein Körper schmerzte, aber nicht annähernd so sehr wie mein Herz. Ich atmete tief ein und verlor mich im Strudel meines Königreichs.

      Ich fühlte nichts, als ich Marcos beobachtete, wie er Faust um Faust in Hugos Gesicht donnerte. Das Einzige, was noch besser hätte sein können, wäre gewesen, wenn Hugo selbst ein paar Schläge gelandet hätte.

      "Cora!", schrie Chrissy, als der Mann von Marcos sie mit der Hand in den Haaren zu einem Auto führte. "Cora, bitte!"

      Ich wollte mich schuldig fühlen. Vielleicht hatte ich mich nicht genug angestrengt, um ihr klarzumachen, wie ernst es mir mit Savannah war, aber ich weigerte mich, mich in der Jauchegrube des Was-wäre-wenn zu ertränken.

      Ich konnte nicht alle retten, egal wie sehr ich es versuchte. Frauen wie Chrissy waren dazu bestimmt, sich selbst zu zerstören, und ich wollte nicht tatenlos zusehen, wie meine Mädchen durch ihren Einfluss mit in die Tiefe gezogen wurden.

      Emotionslos sah ich zu, wie sie Chrissy auf den Rücksitz eines schwarzen Mercedes schleuderten. Sekunden später wurde Hugos bewusstloser Körper kurzerhand in den Kofferraum geworfen.

      Dank des Tumults waren die meisten Mädchen aus ihren Wohnungen herausgekommen.

      Keine von ihnen sprach.

      Genauso wenig trat eine von ihnen für Chrissy ein.

      Die wenigen, die ich im unteren Stockwerk sehen konnte, waren wie ein Team im Pyjama zusammengekauert, die Haare hochgesteckt, die Gesichter sauber abgeschminkt.

      Alle Streitigkeiten waren vorübergehend verziehen.

      Probleme vergessen.

      Feinde, die zu Schwestern wurden.

      Und als das Auto eine Staubwolke aufwirbelte, hatten wir eine von uns verloren, aber wir waren stärker als je zuvor.

      Oder zumindest waren sie es.

      "Cora", rief jemand.

      "Cora", kam eine weitere Stimme.

      Und dann noch eine. "Cora."

      Mein Kopf drehte sich in eine Million verschiedene Richtungen. Ich ignorierte sie, ging zurück in meine Wohnung und machte mich auf den direkten Weg zu meinem Schlafzimmer.

      In aller Ruhe schloss ich die Tür, verriegelte alle drei Schlösser, und dann - vorsichtig, damit Savannah mich nicht hören konnte - schob ich den Schaukelstuhl hinüber und klemmte ihn unter den Türknauf.

      Kaum hatte ich mir ein Kissen vom Bett geholt und es mir vors Gesicht gehalten, öffneten sich die Schleusen.

      Ich rutschte die Wand hinunter, meine Schultern zitterten heftig, als mich ein Schluchzen überkam. Es war gekonnt still. Wild, und doch perfekt beherrscht von viel zu vielen Jahren der Übung. Die plötzliche emotionale Befreiung war eine Qual, obwohl ich eigentlich nur eine einzige Sekunde der Erleichterung brauchte.

      Jede meiner Tränen war erderschütternd, alles verzehrend und meiner Seele entrissen.

      Und dennoch veränderten sie nach all dieser Zeit absolut nichts. Das würden sie wohl nie tun.

      3

      Penn

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