Truth about Lies. Aly Martinez
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Truth about Lies - Aly Martinez страница 4

Название: Truth about Lies

Автор: Aly Martinez

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Truth about Lies

isbn: 9783968160177

isbn:

СКАЧАТЬ meine Frage aber an Angela. "Hast du Savannah gesehen?"

      "Nein, aber ich bin erst vor ein paar Minuten nach Hause gekommen." Ihre prallen, roten Lippen verzogen sich zu einem strahlenden Lächeln. "Ich war gestern Abend wahnsinnig beschäftigt."

      Sie wartete auf anerkennende Worte. Etwas, das ich ihr gewöhnlich freiwillig gab, egal wie sehr es mich anwiderte. Aber ich war einfach nicht fähig dazu, während ich mitten in einem Nervenzusammenbruch steckte.

      Nachdem ich endlich den richtigen Schlüssel gefunden hatte, schloss ich die Tür auf und stürmte hinein. Na ja, fast wäre ich hineingestürmt. Die Tür verfing sich am Kettenschloss, so dass ich mit dem Gesicht in das Holz knallte.

      "Verdammte Scheiße...", rief ich aus und hob meine Hand zum Gesicht. Blut tropfte aus meiner Nase. Ohne nachzudenken, wischte ich es am Ärmel meines nagelneuen Bademantels ab.

       Fan-fucking-tastisch!

      Blutend und jetzt wütender als vorher, schrie ich durch die Ritze: "Chrissy! Mach die verdammte Tür auf!"

      Ihr fleckiges Gesicht zeigt sich in dem engen Spalt. "Verdammt noch mal, kann ein Mädchen nicht etwas Frieden finden und... Oh, hey, Cora", schnurrte sie herablassend und enthüllte zwei Reihen gelber Zähne, als sie lächelte.

      Meine Hände ballten sich zu Fäusten an meinen Seiten, und der Wunsch, ihr eine davon ins Gesicht zu knallen, übermannte mich beinahe. "Ist Savannah bei dir?"

      Sie hob einen Joint an ihre Lippen, nahm einen Zug und antwortete dann in einer Rauchwolke: "Was ist mit deiner Nase passiert?“

      "Ich bin nicht in der Stimmung für deinen Blödsinn, Chris. Ist sie bei dir?"

      Ihre rauchige Stimme wurde zuckersüß. "Nun, du hast mir doch gesagt, ich soll sie nicht mehr hier rumhängen lassen."

       Dieses Miststück.

      "Das war keine Antwort auf meine Frage.“

      Ruhe zu bewahren, war meine Spezialität. Wenn man so etwas wie die Hausmutter von über dreißig berufstätigen Mädchen ist, deren Zahl von Tag zu Tag variiert, lernt man, welche Kämpfe man austragen möchte. Fehlt Geld? Du ziehst in die Schlacht. Fehlt ein Lippenstift? Du hältst dich raus. Gibt es Zickenkrieg um einen Kerl? Lass sie es ausfechten. Gibt es Zickenkrieg um einen Kerl, bei dem eine Frau ein Fleischermesser zieht und die andere Frau durch das Gebäude jagt? Lerne, wie man einer Schlampe mit einem Wasserschlauch ein Bein stellt.

      Gehässigkeit war etwas, an das ich mich gewöhnt hatte. Besonders von Chrissy. Aber genau in diesem Moment war ich gefährlich nahe daran, den Vulkan, der in mir brodelte, ausbrechen zu lassen. Ich hatte keine Zeit für ihre kleinen Spielchen. Aber wenn sie spielen wollte... dann würde ich verdammt noch mal gewinnen.

      "Du hast zwei Sekunden, mir zu sagen, ob sie da drin ist, bevor ich Dante anrufe."

      Es war keine Drohung. Es war ein Todesurteil. Und keines, das ich leichtfertig aussprach. Aber es gab nicht viel, was ich nicht für Savannah tun würde.

      Sie blinzelte, aber ihr Lächeln verschwand schnell. "Sie kam mitten in der Nacht zu mir. Was hätte ich tun sollen?"

      Ich stieß die Luft aus, in einer Kombination aus Erleichterung und Wut.

      "Lass mich rein", forderte ich.

      "Cora, im Ernst. Ich habe nicht..."

      Ich brachte sie mit einem wütenden Blick zum Schweigen. "Zwinge mich nicht, es dir noch einmal zu sagen."

      Die Tür schloss sich und ich hörte das Gleiten der Kette, bevor sie aufschwang.

      Ich streifte sie absichtlich mit meiner Schulter, als ich sie nach innen drängte. Gott, dieser Ort war ein Höllenloch. Keine der Wohnungen in diesem dreistöckigen Gebäude, das fünfzehn Apartments enthielt, konnte man als schön bezeichnen, aber die meisten Mädchen waren stolz auf das Wenige, das sie hatten, und verwandelten ihre Räume in etwas Bewohnbares. Chrissy allerdings nicht. Ich war mir nicht sicher, ob sie jemals die Böden gewischt hatte. Ganz zu schweigen von der Küche oder, Gott bewahre, dem Badezimmer.

      Mein Magen drehte sich, als der Gestank von Marihuana und Dreck in meine Nase drang.

      Und dann wurde mir aus einem anderen Grund schlecht.

      Auf einem Sofa, das einst braun gewesen war, bei dem aber so viel vom Leder abgeblättert war, dass es nun größtenteils aus weißem Geflecht bestand, schlief Savannah tief und fest, umgeben von Bierdosen und Fast-Food-Verpackungen, eine Pfeife noch immer in ihrer Hand.

      Diese Szene wäre für jedes Elternteil der schlimmste Alptraum gewesen. Aber ich war nicht ihre Mutter, und ich war stolz zu sehen, dass sie keine neuen Einstichspuren hatte, sondern nur betrunken und high war. Zum Teufel, für einen Moment dachte ich daran, eine "Willkommen zu Hause"-Party zu geben, als sie aufwachte. Das hielt aber nur so lange an, bis ich ihr schwarzes Paillettenkleid wahrnahm, das so klein war, dass es kaum gleichzeitig ihre Brüste und ihren Arsch bedeckte, und die roten Stöckelschuhe, die auf dem Boden lagen.

      Das Blut donnerte in meinen Ohren und ich drehte mich zu Chrissy um.

      "Hast du sie auf die Straße mitgenommen?"

      Sie winkte ab und drückte den Joint in einem Aschenbecher aus. "Sie sagte, sie wolle Erfahrungen aus erster Hand von einem Profi."

      Zorn kam blitzschnell in mir hoch. "Aus erster Hand? Willst du mich verarschen? Aus erster Hand wäre gewesen, wenn sie dir hätte zusehen dürfen, wie du auf deinem Hintern sitzt und auf Marcos wartest, dass er dir endlich eine SMS mit einem Job zuschickt. Du hast seit über zehn Jahren nicht mehr an einer Ecke gearbeitet."

      Sie starrte mich wütend an. "Nein. Aber damit haben wir alle angefangen. Sie wird es nicht anders machen."

      Ich trat nahe an sie heran und brüllte: "Sie ist sechzehn! Sie sollte in der Schule sein, nicht auf der Straße arbeiten!"

      Sie schaute zur Seite und verdrehte die Augen, ihre Lippen zuckten humorvoll. "Dann, Prinzessin Cora, gibt es gute Neuigkeiten: Sie stand nur an einer Ecke. Sie hat dort verdammt noch mal nicht gearbeitet."

      Mein Körper begann zu zittern. Die Prügel, die ich einstecken musste, als Marcos herausfand, dass ich Savannah aus Dantes Haus geschmuggelt hatte, war mit das Schlimmste gewesen, was ich je einstecken musste. Aber in den sechs Wochen, die sie mir die Hölle heiß gemacht hatte, hatte ich es nie bereut. Ich hatte zwei Jahre Zeit, um das Unmögliche zu ermöglichen und ein Mädchen, das nicht mehr zu retten war, zu retten. Und ich wollte verdammt sein, wenn ich zulassen würde, dass Chrissy sie in die Flammen der Hölle führte nur aus dem Grund, dass geteiltes Leid halbes Leid bedeutete.

      "Wie oft muss ich dir noch sagen, dass sie tabu ist?"

      "Und wer hat entschieden, dass sie tabu ist? Ganz sicher nicht sie. Sie schleicht jede verdammte Nacht hierher und bettelt darum, zur Arbeit gehen zu dürfen. Sie gehört in die erste Etage, Cora, nicht in deinen Elfenbeinturm in der dritten."

      Das dachten alle Mädchen. Sie nahmen an, dass ich nicht die gleichen Kämpfe austragen musste wie sie. Nein. Ich musste nicht auf den Strich gehen, um meine Miete zu bezahlen, aber ich war genauso sehr eine Sklavin der Guerreros wie sie.

      Obwohl sie nicht ganz СКАЧАТЬ