Perry Rhodan 118: Kampf gegen die Vazifar (Silberband). Peter Terrid
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan 118: Kampf gegen die Vazifar (Silberband) - Peter Terrid страница 16

Название: Perry Rhodan 118: Kampf gegen die Vazifar (Silberband)

Автор: Peter Terrid

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Silberband

isbn: 9783845331171

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СКАЧАТЬ zu handeln. Eine andere Erklärung für die gezielten Aktionen gibt es nicht.«

      Mountvador musterte die Instinkt-Diagnostikerin Mesenanda. Er erwartete ihren heftigen Widerspruch, und der kam prompt.

      »Handelt ein Bulle intelligent, oder folgt er nur seinem Instinkt, wenn er zur Paarungszeit seine Nebenbuhler mit aller Kraft vertreibt?«, fragte die Frau.

      »Das können Sie nicht miteinander vergleichen.« Mountvador brauste auf. »Wir haben eine gezielte Aktion erlebt. Die Gurs entwickeln Intelligenz. Sie haben die schwächeren Bestien zusammengetrieben und systematisch auf uns gehetzt. Als sie einsehen mussten, dass ihr Versuch zum Scheitern verurteilt war, weil die Springer eingriffen, waren sie sogar intelligent genug, den Angriff abzubrechen.«

      »Ich verstehe immer intelligent«, protestierte Ath-Vrilov. »Wo soll diese Intelligenz so plötzlich herkommen?«

      Anklagend verdrehte Mountvador die Augen. »Sie haben nichts verstanden, Ath. Die Evolution ist ein natürlicher Prozess. Die Gurs sind die stärksten Tiere des Planeten. Also spüren sie zuerst den Geist des Universums. Ihre Maßnahmen gegen uns sind dann absolut folgerichtig, denn wir sind die größte Bedrohung für ihre Umwelt.«

      Mesenanda zuckte die Achseln. Dass sie keine Lust hatte, mit ihrem engstirnig veranlagten Chef zu diskutieren, war ihr deutlich anzusehen.

      »Jedes Tier vertreibt aus reinem Instinkt andere Lebewesen aus seinem Bereich, wenn es diese nicht fressen kann.«

      »Unsinn!« Mountvadors Hand wischte durch die Luft. »Purer Unsinn!«

      »Selbst wenn an Ihren Überlegungen etwas Wahres sein sollte, sehe ich keinen Zusammenhang mit dem Hauptproblem«, wandte Gornim ein. »Wie konnten auf Shourmager derart unterschiedliche Lebensformen entstehen, die sich jeder genetischen Zuordnung widersetzen?«

      Mountvador lachte hell. »Sie müssen zuerst das eine vom andern trennen und einzeln durchdenken, Gornim. Erst dann erfolgt die Verknüpfung der Erkenntnisse. Für Shourmager bedeutet das wachsende Intelligenz. Ihre Frage, wieso hier genetisch so verschiedenes Leben entstanden ist, kann ebenso einfach beantwortet werden.«

      Er legte eine Kunstpause ein und erntete nur fragende Blicke.

      »Ganz einfach.« Es bereitete Mountvador Vergnügen, seine Mitarbeiter zappeln zu lassen. Nur so konnte er, seiner Meinung nach, seine Theorien überzeugend anbringen.

      »Die Bestien von Shourmager sind gar nicht hier entstanden.«

      Sogar Bersendar, der sich fast ausschließlich um organisatorische Angelegenheiten kümmerte, blickte erstaunt auf. Mesenanda schaute auf Ath-Vrilov, und der blickte zu Boden und schüttelte den Kopf.

      »Dafür gibt es weder einen Hinweis noch einen logischen oder verständlichen Grund«, sagte Mountvadors rechte Hand schließlich.

      »Es ist die einzige akzeptable Erklärung«, dozierte Mountvador.

      »Wenn Sie mich überzeugen wollen, müssen Sie das näher erklären.«

      Mountvador war sichtlich froh, in Ath-Vrilov zumindest einen interessierten Zuhörer gefunden zu haben.

      »Bis heute haben wir keine natürliche Erklärung für diese Tierwelt. Also muss in ferner Vergangenheit ein Ereignis stattgefunden haben, das die Ursache dieses genetischen Chaos ist. Zufall und intelligentes Einwirken müssen sich gepaart haben. Das Leben auf Shourmager kann nur von außen gekommen sein. Denken Sie an die Sage von der Lebensblase des Urolmith, die noch heute auf Aralon erzählt wird. Auch die Terraner kennen ein solches Ereignis; sie nennen es die Arche Noah. Bei den Blues heißt das Geschehen der Erste Magen des Rettenden Alles. Auch andere Völker besitzen Überlieferungen dieser Art. In allen Fällen handelt es sich um eine Art Körper, der alle denkbaren oder vorhandenen Lebensformen in minimaler Anzahl in sich aufnimmt und sie über eine schlechte und alles vernichtende Zeit hinwegrettet. Stellen Sie sich eine solche Arche vor, die vor Urzeiten auf Shourmager notlanden musste. Aus dem Sammelsurium von Lebewesen überlebten alle, die einen geeigneten Nährboden fanden. Das tropische Klima dieser Welt begünstigte die Tiere, die wir heute hier sehen.«

      »Nur eine von vielen Theorien.« Ath-Vrilov schüttelte den Kopf. »Beweise sehe ich nicht. Es kann sich auch völlig anders abgespielt haben.«

      »Natürlich«, sagte Mountvador. »Aber der Kern der Sache muss richtig sein. Für mich steht jedenfalls fest, dass diese Tierwelt nicht als Ergebnis einer unbeeinflussten Evolution entstanden sein kann.«

      Bersendar gähnte.

      »Ich bin müde«, murmelte Prohlo.

      »Vielleicht ist tatsächlich etwas Wahres dran«, mutmaßte Ath-Vrilov. »Zwitscher erzählte mir kürzlich, dass er tief unter der Oberfläche Hohlräume mit größeren Metallansammlungen geortet hat. Wie ich ihn verstanden habe, soll das sogar im Bereich des Karrosgo-Tales sein.«

      »Da sehe ich keinen Zusammenhang«, sagte Mountvador ablehnend. »Wir haben das Tal zur Genüge erforscht. Auf Spuren des Raumschiffs, das die Bestien nach Shourmager brachte, sind wir nicht gestoßen. Das ist auch schwer denkbar, denn die Zeitspanne seit diesem Ereignis muss viel zu groß sein. Die Natur bringt keine Intelligenz innerhalb weniger zehntausend Jahre hervor. Die Suche nach technischen Relikten wäre also vergeudete Zeit.«

      Ath-Vrilov zuckte nur mit den Schultern.

      Der Chef des Forscherteams erhob sich. »Genug geredet. Die toten Tiere müssen geborgen und untersucht werden. Gleiches gilt für die beschädigten Roboter. Was wichtig ist, wird jetzt erledigt, der Rest morgen früh.«

      Der breite Fluss hatte keinen Namen. Die Männer und Frauen um den Exobiologen Mountvador nannten ihn einfach nur den Fluss. Er kam aus den Bergen, die das Karrosgo-Tal nahezu vollständig umschlossen. Zahlreiche Nebenflüsse ließen ihn rasch anschwellen.

      Auch Beschnark nannte ihn nur den Fluss.

      An beiden Ufern erstreckten sich Urwälder und Sumpfzonen. Alles wuchs und wucherte, starb und verfaulte, wenn stärkeres pflanzliches und tierisches Leben sich ausbreitete. Eine üppige, eigentlich unbeschreibliche Vielfalt an Lebensformen. Die Forscherteams würden wohl nie mit der Bestandsaufnahme fertig werden; es gab zu unterschiedliche und zu viele Lebensformen. Auch Beschnark hatte keine Vorstellung von der Zahl seiner Feinde. Er betrachtete alles und alle als Feinde, die Gurs seiner Drachenhorde ausgenommen.

      Die Treibhausatmosphäre kühlte während der Nächte kaum ab. Das Leben kam in dieser Zeit ohnehin nie zur Ruhe.

      Den Aras in der Forschungsstation machte das Klima nichts aus. Sie schützten sich mit ihren technischen Möglichkeiten.

      Für Beschnark war die warme, feuchte Schwüle geradezu ein Labsal.

      Wo der Fluss außerhalb des Tales seine erste große Windung machte, hatte er die Uferböschung tief ausgewaschen. Dichter Bewuchs zog sich von einem Hügel hinab zum Flussbett. Von Zeit zu Zeit stürzten Bäume oder Bodenschollen in die Tiefe. Der Eingang zu der großen Höhle in der Uferböschung blieb jedoch frei. Sobald sich wirklich zu viel Erdreich vor der Öffnung angesammelt hatte, jagte Beschnark seine Weibchen nach draußen. Sie waren zwar kleiner und plumper als die Jungmännchen, für die Räumarbeiten waren sie aber kräftig genug.

      Beschnark war der Herr der Horde. Unnachgiebig bestimmte er, was zu geschehen hatte. Keines der rund vierzig Mitglieder seiner Familiengruppe wagte es, seine Aufforderungen zu überhören.

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