Der schottische Bankier von Surabaya. Ian Hamilton
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Название: Der schottische Bankier von Surabaya

Автор: Ian Hamilton

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Ein Ava-Lee-Roman

isbn: 9783959172141

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СКАЧАТЬ bloß: »Die Frau in der Kirche?« Ava war leicht konsterniert über den allgemeinen Mangel an Besorgnis, aber dann wurde ihr klar, dass keine von den dreien von der Seelenforschung wusste, die sie in den vergangenen Monaten betrieben hatte. Sie dachten, es wäre business as usual, und das bedeutete, dass Ava in ein Flugzeug stieg und irgendwo hinflog.

      Ihre Mutter rief sie als Letztes an. Für Jennie war es immer noch ein bisschen früh, und ihre Stimme war schwer vor Schlaf. »Du fliegst heute?«

      »Woher weißt du das?«

      »Theresa hat mich gestern am späten Abend angerufen. Sie ist dir sehr dankbar. Und ich auch.«

      »Ich habe keine Versprechungen gemacht, und das solltest du auch nicht. Ich werde mein Bestes tun.«

      »Ich bin einfach nur froh, dass du es versuchst.«

      »Versuchen ist das richtige Wort.«

      »Fliegst du über Hongkong?«

      »Ja.«

      »Bleibst du länger dort?«

      Ava zögerte. Sie wusste, worauf das hinauslief. »Nur ein paar Stunden. Ich habe gerade Zeit genug, mich mit Onkel zu treffen.«

      »Ruf deinen Vater dennoch an, wenn du da bist. Wenn dich jemand sieht und ihm erzählt, dass du in Hongkong warst und du ihn nicht mal angerufen hast, wird er gekränkt sein.«

      »Ich werde ihn anrufen.«

      »Gut. Wenn ich heute Abend mit ihm spreche, sage ich ihm, dass du dich melden wirst.«

      Ava wollte protestieren, zügelte sich aber. Marcus und Jennie telefonierten täglich miteinander, und sie war überzeugt, dass es nicht einen Tag gab, an dem sie und Marian nicht auch Thema waren. Und wenn Jennie mit Marcus sprach, würde Marcus es Michael gegenüber erwähnen und Michael Amanda gegenüber und Amanda May Ling gegenüber. Sechs Monate zuvor war Avas Leben entschieden einfacher gewesen.

      Ihr Handy klingelte.

      »Mummy, mein anderes Telefon … Ich muss rangehen.«

      »Ruf mich zwischendurch mal an.«

      »Nur wenn du versprichst, mich nicht zu fragen, wie ich mit Theresas Fall vorankomme.«

      »Ava, sei nicht so gemein.«

      »Hab dich lieb.« Ava beendete das Gespräch und griff nach ihrem Handy.

      Es war Theresa Ng, die deprimiert klang. »Ich habe mit Joey Lac gesprochen. Er weiß nicht, ob er sich mit jemandem treffen möchte.«

      »Er weiß es nicht oder er will es nicht?«

      »Sie werden ihn anrufen müssen, um es herauszufinden.«

      »Theresa, als Sie gesagt haben, dass Ihr Bruder ihn geschlagen hat – was genau ist da passiert?«

      »Sie haben sich gestritten, und mein Bruder hat die Beherrschung verloren.«

      »Hat er Lac verletzt?«

      »Ein bisschen.«

      »Was heißt das?«

      »Er hat ihn mit einem Baseball-Schläger am Bein erwischt.«

      »Du lieber Himmel!«

      »Es tut mir leid, Ava. Aber ich glaube nicht, dass sein Bein gebrochen ist oder so. Es ist nur eine Prellung, denke ich.«

      Kein Wunder, dass Lac nicht auf ein Treffen erpicht ist, dachte Ava. »Geben Sie mir seine Telefonnummer«, sagte sie gereizt.

      Ava wählte die Nummer – sie gehörte einer Steuerberatungskanzlei in Richmond Hill – und hing einige Minuten in der Warteschleife. Sie fing schon an zu glauben, dass Lac sich weigerte, ihren Anruf anzunehmen, als er sich schließlich mit einem schüchternen »Hallo« meldete.

      »Mr. Lac, mein Name ist Ava Lee, und ich bin Wirtschaftsprüferin. Ich habe Ihre Nummer von Theresa Ng erhalten. Sie hat mir erzählt, dass Sie vor einiger Zeit ein unerfreuliches Gespräch mit ihrem Bruder hatten. Zuerst einmal möchte ich Ihnen sagen, dass ich Sie auf der beruflichen Ebene in Ihrer Eigenschaft als Steuerberater anspreche. Ich möchte Sie gern zu einem Gespräch treffen – nur Sie und ich –, um freundlich und zivilisiert über Lam Van Dinh und seinen Fonds zu sprechen. Denken Sie, das wäre möglich?«

      »Ich weiß nichts darüber«, erwiderte er.

      »Worüber wissen Sie nichts?«

      »Über den Emerald Lion Fonds. Das habe ich Bobby auch gesagt.«

      »Bobby ist Theresas Bruder?«

      »Ja. Ich habe ihm gesagt, dass ich nichts Konkretes über den Fonds weiß.«

      »Aber Sie kennen Lam Van Dinh?«

      »Natürlich. Wir sind zusammen zur Schule gegangen und waren Freunde.«

      »Dann möchte ich Sie unbedingt treffen und mit Ihnen reden.«

      »Das verstehe ich nicht.«

      Ava überlegte, wie viel sie ihm erzählen sollte. »Haben Sie von ihm gehört, seit er Kanada verlassen hat?«

      »Nein. Ich weiß nicht einmal mit Gewissheit, dass er weg ist, obwohl ich nichts mehr von ihm gehört habe, und ich weiß, dass alle sagen, er habe sich aus dem Staub gemacht.«

      »Nun, er hat mit ziemlicher Sicherheit das Land verlassen, und wir glauben auch zu wissen, wo er sich aufhält. Ich habe die Absicht, ihn aufzusuchen, um herauszufinden, was mit dem Geld geschehen ist.«

      »Viel Glück«, sagte Lac spitz.

      »Warum sagen Sie das so?«

      »Ich glaube nicht, dass Sie auch nur einen Cent finden werden.«

      »Und warum nicht?«

      Er schwieg, und Ava wusste, dass sie sich mit ihm treffen musste. »Hören Sie, warum lade ich Sie nicht zum Mittagessen ein, statt dieses unangenehme Telefonat fortzuführen. Ich muss ohnehin nach Richmond Hill. Wissen Sie, wo das Restaurant Lucky Season ist?«

      »Times Square?«

      »Ja, genau. Ich treffe Sie dort um ein Uhr. Ich werde eine blaue Adidas-Jacke tragen.«

      Als er nicht antwortete, sagte sie: »Wenn es Ihnen lieber ist, kann ich auch zu Ihnen ins Büro kommen … Mr. Lac, ich werde allein da sein. Es gibt absolut keinen Grund, nicht mit mir zu sprechen. Ich möchte nur verstehen, was für eine Art Mensch Lam ist – oder war –, und ich glaube, dabei können Sie mir helfen. Ich habe keinen anderen Beweggrund.«

      »Ich kann nicht vor halb zwei«, sagte er zögerlich.

      »Dann treffen wir uns um halb zwei. Danke, Mr. Lac, ich weiß das wirklich zu schätzen.«

      Ava fuhr ihren Laptop hoch. Sie fand eine lange E-Mail von May Ling vor. Ava überlegte, ob sie ihr erzählen СКАЧАТЬ