Der neue Landdoktor Staffel 8 – Arztroman. Tessa Hofreiter
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Название: Der neue Landdoktor Staffel 8 – Arztroman

Автор: Tessa Hofreiter

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Landdoktor

isbn: 9783740956721

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СКАЧАТЬ Flair verliehen.

      Er schätzte die Überdachung des Balkons, weil sie es ihm erlaubte, auch bei Regenwetter draußen zu sitzen und den Blick auf die Gipfel der Allgäuer Alpen zu genießen. Nach diesem dummen Unfall aber hatte er erst einmal keinen Nerv für die Schönheiten der Natur. Er hoffte, dass die Schmerztabletten helfen würden und dass er ein bisschen schlafen konnte. Vorher aber wollte er noch Fabia anrufen, so wie er es ihr versprochen hatte.

      Er wollte sich gar nicht ausmalen, wie es für ihn ausgegangen wäre, hätte sie ihn nicht gefunden. Er freute sich schon darauf, sie wiederzusehen. Sie war nicht nur freundlich und hilfsbereit, sie war auch bildhübsch. Trotz seiner Schmerzen musste er lächeln, als er sich an ihren Anblick erinnerte, so wie er es in den letzten Stunden schon einige Male getan hatte. Er rief ihre Telefonnummer auf, die er bereits in sein Handy eingetragen hatte.

      »Hallo, Fabia, hier ist Ingvar«, sagte er, als sie sich meldete.

      »Ingvar, wie geht es dir? Bist du noch im Krankenhaus?«

      »Ich bin zu Hause. Sie haben mich mit Schmerzmitteln versorgt, damit wird es schon gehen.«

      »Hast du jemanden, der sich um dich kümmert? Ich meine, weil du doch erst so kurz in Mainingberg wohnst.«

      »Ich habe nette Nachbarn, zwei ältere Ehepaare, die kann ich in einem Notfall um Hilfe bitten, ansonsten komme ich schon zurecht.«

      »Ich bin noch zwei Wochen in Bergmoosbach. Du kannst mich anrufen, falls du Hilfe brauchst.«

      »Du musst dich nicht verpflichtet fühlen, mir zu helfen, weil du mich gefunden hast.«

      »Ich fühle mich nicht verpflichtet. Ich würde dir freiwillig helfen«, antwortete sie lachend.

      »Okay, vielleicht komme ich darauf zurück.«

      »Hast du den Kerl schon angezeigt?«, fragte sie.

      »Ich habe vom Krankenhaus aus mit der Polizei telefoniert. Sie meinten, sie würden jemanden vorbeischicken. Ich hatte einen Korb mit Pilzen auf dem Weg abgestellt, bevor der Lastwagen kam. Hast du den Korb zufällig gesehen?«

      »Nein, mir ist kein Korb aufgefallen. Wenn er auf dem Weg stand, ist dieser rücksichtslose Fahrer vermutlich drüber gefahren, und die Reste deines Korbes liegen irgendwo im Gras.«

      »Ja, das könnte durchaus sein. Das wäre auf jeden Fall die bessere Alternative.«

      »Was wäre die andere?«

      »Dass ihn jemand mitgenommen hat, der sich mit Pilzen nicht auskennt.«

      »Hast du auch giftige Pilze gesammelt?«

      »Einige Tiger-Ritterlinge.«

      »Oh, die sind wirklich äußerst unbekömmlich.«

      »Für jemanden, der zu viel davon erwischt oder besonders empfindlich reagiert, kann die Vergiftung tödlich enden.«

      »Das kommt glücklicherweise selten vor, außerdem sind die Beschwerden vorher so immens, dass jeder freiwillig einen Arzt aufsucht. Aber warum sammelst du nicht essbare Pilze?«

      »Für die Forschung.«

      »Echt? Was forschst du?«

      »Ich erstelle eine Studie über das Pilzvorkommen im Allgäu.«

      »Ich studiere die Inhaltsstoffe und den medizinischen Nutzen der heimischen Pilze.«

      »Das klingt, als hätten wir jede Menge Gesprächsstoff.«

      »Ja, das denke ich auch«, stimmte Fabia ihm zu. »Aber jetzt erhole dich erst einmal ein bisschen.«

      »Ich melde mich bei dir, bis bald«, sagte er und beendete das Telefonat. Er hatte auf jeden Fall vor, Fabia wiederzusehen, um sich noch einmal persönlich bei ihr für ihre Hilfe zu bedanken. »Wer ist das denn?«, murmelte er, als es kurz darauf an seiner Tür läutete.

      Es dauerte einen Moment, bis er die richtige Stellung gefunden hatte, um sich mit seinen Schmerzen aufzurichten und aufzustehen. Offensichtlich strapazierte er damit die Geduld seines Besuchers, da er erneut läutete und seinen Finger auf der Klinge liegen ließ.

      »Wer ist da?«, fragte Ingvar genervt, nachdem er den Hörer der Sprechanlage abgenommen hatte.

      »Polizei, machen Sie bitte auf, wir müssen mit Ihnen reden«, meldete sich ein Mann mit unfreundlicher Stimme.

      Ingvar drückte auf den Türöffner, ließ aber die Sicherungskette seiner Tür noch verschlossen, als er die beiden Männer in den grauen Anzügen sah, die die Treppe zu ihm in den zweiten Stock hinaufkamen.

      »Kripo Garmisch«, sagte der ältere, ein sportlicher Mittfünfziger mit straff zurückgekämmtem hellem Haar und stechenden hellen Augen. Er hielt ihm einen Ausweis hin, der zumindest auf den ersten Blick echt aussah. »Kommissar Brenner, mein Kollege Schnipper«, stellte er sich und seinen Begleiter vor, der einen Laptop unter den Arm geklemmt hatte.

      »Es geht um den Vorfall heute Morgen im Bergmoosbacher Forst«, sagte Herr Schnipper, ein schmächtiger Mann mit schmalem Gesicht und Hornbrille.

      »Bitte, kommen Sie herein«, sagte Ingvar und löste die Kette an seiner Tür. Er bat die beiden Zivilbeamten, am Esstisch Platz zu nehmen und setzte sich zu ihnen. »Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?«, fragte er höflich.

      »Nein, vielen Dank, es dauert nicht lange«, antwortete Herr Schnipper.

      »Schildern Sie uns bitte so detailgetreu wie möglich, was vorgefallen ist«, bat Kommissar Brenner.

      »Sie müssen sich doch wenigstens an die Farbe des Lastwagens erinnern«, hakte Herr Schnipper nach, nachdem Ingvar ihnen alles erzählt hatte.

      »Nein, nicht genau. Ich denke, er war schwarz oder dunkelblau.«

      »Hm«, machte Schnipper und tippte auf seinem Laptop herum, der vor ihm auf dem Tisch stand.

      »Welches Modell? Irgendeine Idee dazu?«, fragte Kommissar Brenner.

      »Nein, tut mir leid, es ging alles so schnell.«

      »Der Mann, den sie gesehen haben, was gibt es zu ihm noch zu sagen?«

      »Ich habe nur seine Beine gesehen. Er trug Jeans und dunkelbraune Wanderschuhe.«

      »Sie haben also zu Forschungszwecken Pilze im Wald gesucht. Wo sind diese Pilze?«

      »Ich weiß es nicht. Der Korb stand auf dem Weg, als der Lastwagen kam. Vermutlich wurde er in den Farn, der dort wächst, geschleudert.«

      »Wir waren bereits an der Unfallstelle und haben uns dort genau umgesehen. Da war kein Korb mit Pilzen«, sagte Kommissar Brenner, dabei sah er Ingvar durchdringend an.

      »Dann hat ihn jemand mitgenommen.«

      »Sie sagten doch, dass dort niemand war und dass Sie Glück hatten, dass diese junge Dame vorbeikam, die Sie gefunden hat.«

      »Vielleicht ist jemand vorbeigekommen, den wir nicht bemerkt СКАЧАТЬ