Stillerthal. Martina Simonis
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Название: Stillerthal

Автор: Martina Simonis

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783724522935

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СКАЧАТЬ erklärte sie.

      «Aber …», stotterte Vince, «die sind ja ganz verschieden!»

      Verwirrt starrte er auf den braunen und den weißen Kopf.

      «Ja, das kommt vor. Suchst du Matthis?»

      Vince betrachtete noch immer fassungslos die beiden ungleichen Neugeborenen. Fast hätte er vergessen, warum er gekommen war. «Ja!», nickte er. «Vater schickt mich. Klara hat Probleme mit dem Kalben. Sie quält sich schon seit Tagen, aber nichts passiert.»

      Die Frau nickte.

      «Das ist schlimm. Matthis ist noch oben auf der Alm, aber sobald er runterkommt, schicke ich ihn zu euch. Vielleicht liegt das Kälbchen falsch.»

      Vince starrte sie an. Seit wann verstand sie etwas von Kühen? Wie immer fühlte er sich unwohl in ihrer Nähe, hatte das Gefühl, ungenügend zu sein. Daher nickte er nur vage.

      «Willst du was trinken oder essen? Geh nur rein in die Stube und bediene dich, du weißt ja, wo alles steht.»

      Vince schüttelte den Kopf.

      «Ich muss gleich zurück, Vater erwartet mich. Haday!»

      Damit machte er kehrt und eilte ins Dorf zurück. Die Leute würden staunen, was er zu erzählen hatte!

      Vinces Vater stand vor dem Hackklotz, in der einen Hand das Beil, in der anderen ein aufgeregt flatterndes Huhn.

      «Und?», fragte er barsch.

      «Matthis kommt, sobald er von der Alm zurück ist», beeilte sich Vince zu sagen. Er fürchtete seinen Vater, wenn dieser schlecht gelaunt war, und das war er gerade.

      «Ich hoffe, er trödelt nicht», brummte Vindis. «Noch ein halber Tag und sie krepiert uns!»

      Vince verbiss sich die Bemerkung, dass er ja schon früher nach Matthis hätte rufen können. Stattdessen zeigte er auf das flatternde Huhn in seines Vaters Hand. «Es mag nicht, wenn es so mit dem Kopf nach unten hängt. Kannst du es nicht anders halten?»

      Vindis warf einen kurzen Blick auf das Huhn.

      «Wenn es dir nicht gefällt, dann mach es das nächste Mal selbst», knurrte er, klatschte das Huhn auf den Hackklotz und hieb ihm mit wuchtigem Schlag den Kopf ab. Amüsiert schaute er zu, wie das kopflose Huhn blutspritzend über den Hof flatterte, bevor es tot zu Boden fiel.

      Vince versuchte nicht hinzusehen.

      «Ich habe Neuigkeiten!», platzte es schließlich aus ihm heraus.

      «Du? Was könntest du für Neuigkeiten haben?»

      «Matthis ist Vater geworden!»

      «Was soll daran neu sein?», baffte Vindis. «Bei dem Bauch war klar, dass Matthis’ Frau demnächst werfen würde.»

      «Es sind aber zwei!», verkündete Vince.

      «Was?»

      «Es sind zwei! Zwillinge. Und sie sehen ganz unterschiedlich aus. Das eine weiß wie eine Made und das andere dunkel wie ein Erdkäfer!»

      Vindis starrte ihn an.

      «Ist das wahr?»

      «Natürlich ist es wahr», entrüstete sich Vince. «Ich hab sie mit meinen eigenen Augen gesehen.»

      Vindis schüttelte den Kopf.

      «Die Weiber auf dem Matthishof haben noch nie was getaugt. Hexen allesamt. Du gehst mir da nicht mehr hoch!»

      Dann warf er das Beil neben den Hackklotz und zeigte auf den toten Hühnerkörper.

      «Hier, das machst du», befahl er Vince. «Ausnehmen und rupfen. Ich muss noch was im Dorf erledigen!»

      Damit eilte er in Richtung Dorf davon.

      Vince sah ihm nach. Natürlich würde sein Vater an jeder Hoftür klopfen und überall von den Neuigkeiten auf dem Matthishof berichten. Seinen Neuigkeiten! Wie gemein, dachte er. Und auf den Matthishof durfte er auch nicht mehr. Wütend kickte er mit dem Fuß gegen den Hackklotz. Dann nahm er den Hühnerkopf auf und trug ihn zu der Grube, wo sie die Schlachtabfälle entsorgten, anschließend machte er sich daran, das Huhn zu rupfen.

      Matthis wunderte sich nicht, als in den ersten Masuren nach der Geburt gehäuft Besucher auf den Matthishof kamen. Jeder im Dorf schien plötzlich Bedarf an seiner Eutersalbe zu haben – und natürlich wollte jeder einen Blick auf die beiden ungleichen Zwillinge werfen. So war es immer, so würde es immer sein. Er war nur um Leles willen froh, als Lundis’ neuer Ochse und die Frage, wie sein Hof und die kleine Dorfmühle, die er betrieb, genug abwerfen konnte, dass es für ein Doppelgespann reichte, die Zwillingsgeburt als Hauptgesprächsthema ablöste.

      Dennoch waren Matthis’ Tage voller Wunder. Wenn er morgens aufstand, trat er als Erstes an den alten Weidenkorb, den Lele als Bett für Aeolin und Tann gerichtet hatte, und schaute nach den Kindern. Andächtig stand er da und betrachtete die beiden, die eng aneinander geschmiegt in ihrem Bettchen lagen und schliefen. Dabei fühlte er eine wohlige Wärme, die seinen gesamten Körper erfüllte. Seltsam, dachte er. Nichts hatte sich geändert. Die zeitaufwendigen Gänge hoch zur Alm, die viele Arbeit in der Käserei, die Mühsal auf den steinigen Äckern. Und doch war alles anders. Matthis war immer gerne Bauer gewesen, hatte nie mit seinem Schicksal gehadert. Aber etwas hatte immer gefehlt. Nun nicht mehr.

      Er strich vorsichtig mit seinem schwieligen Finger über Aeolins zarte Wange. Ein kurzes Lächeln huschte über das Gesicht des Mädchens, unmerklich fast. Matthis merkte, wie er zurücklächelte. Dann wandte er sich dem Herd zu, gab Holz auf die fast erkalteten Kohlen und fachte Feuer an. Erst als die Scheite brannten, band er sich den Gürtel um und machte sich auf den Weg zur Alm.

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