Gesammelte Werke. Ernst Wichert
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Название: Gesammelte Werke

Автор: Ernst Wichert

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027237517

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СКАЧАТЬ VOR DEM STURM

       18. DANZIGER WIRREN

       19. DIE BELAGERUNG DER MARIENBURG

       20. ZWEI MEISTERSCHÜSSE

       21. DIE HOCHMEISTERWAHL

       22. HOCHMEISTER – LANDESFÜRST!

       23. DIE JAGD AM MELNOSEE

       24. EINE SAMARITERIN

       25. DES KÖNIGS LEIBARZT

       26. IN DER KUTTE

       27. WEGEN DES SCHOSSES

       28. DIE WELLEN GEHEN HÖHER

       29. DER GEFANGENE

       30. DIE FLUCHT

       31. DIE HENKERSMAHLZEIT

       32. DAS BLUTGERICHT

       33. DER GROSSSCHÄFFER VON KÖNIGSBERG

       34. DIE EIDECHSEN

       35. DER KOMTUR VON RHEDEN

       36. DIE VERSCHWÖRUNG

       37. VERLORENE LIEBESMÜH

       38. DER ZWEITE DIENST

       39. DAS GERICHT ÜBER DIE VERSCHWORENEN

       40. HEIMLICHKEITEN

       41. DIE ENTFÜHRUNG

       42. IM SCHIESSGARTEN DER MARIENBURG

       43. VOR DEM HOCHMEISTER

       44. DIE SÜHNE

       45. IM UNGARLAND

       46. PRÜFUNGEN

       47. UM DAS KREUZ

       48. TOD UND LEBEN – LEBEN UND TOD

       49. DIE ABSETZUNG

       50. DIE VERSUCHUNG

       51. DER HAUPTMANN VON LÜBECK

       52. WIEDERSEHEN UND SCHEIDEN

      1. DIE »MARIA VON DANZIG«

       Inhaltsverzeichnis

      Es war im Frühling des Jahres 1410, nicht lange vor Pfingsten. Über die Ostsee, die man auch das Baltische Meer nannte, strich ein scharfer Nordwest und legte sich breit und voll in die Segel der »Maria von Danzig«, die ihren Kurs auf die Landspitze von Hela nahm, von der sie nur wenige Meilen entfernt sein konnte.

      Die »Maria von Danzig« – der Name stand mit deutlichen Buchstaben am Vordersteven unter der Figur von Holz, die des Deutschordenslandes Schutzpatronin, die Jungfrau Maria mit der Strahlenkrone darstellte – war ein Holzschiff von mittlerer Größe, als Zweimaster getakelt und vor einigen Jahren, als sie zum Seekrieg als »Friedenskogge« ausgerüstet wurde, mit einem Vorderkastell zur Aufnahme von Bombarden versehen. Jetzt stand dort nur eine eiserne Blide, mit Stricken an die Ringe festgebunden; der Kapitän hatte das Geschütz an Bord genommen, weil er in Lübeck erfuhr, daß die See wieder von den Vitalienbrüdern beunruhigt werde, obgleich die Danziger erst im vorigen Jahre, da sie's zu unverschämt trieben und selbst in die Weichsel einzulaufen wagten, einige Schiffe gegen sie ausgeschickt hätten.

      Kapitän Johann Halewat hatte längere Zeit Reisen zwischen Frankreich und England gemacht, auch die schottischen Häfen besucht, und war nun kürzlich von den Danziger Reedern zurückgerufen, um Abrechnung zu halten. Er hatte in Lübeck eine Ladung von flandrischen Tuchen, wismarischem Bier, Öl, Wein, Früchten und Gewürzen, die von Gent nach Ypern auf dem Landwege dorthin gelangt waren, eingenommen und führte sie nun nach seiner Vaterstadt Danzig. Da dem Ordenslande ein Krieg mit Polen und Litauen drohte, in den leicht auch die pommerschen Herzöge verwickelt werden konnten, durch deren Land die Straße führte, hatten sich die dortigen Häuser noch zeitig über See mit Waren versehen wollen.

      Der Zufall fügte es, daß sich in Lübeck, gerade als das Schiff segelfertig lag, eine kleine Gesellschaft von jüngeren und älteren Männern zusammengefunden hatte, die in sehr verschiedenen Geschäften und Absichten nach Preußen zu gelangen wünschten und sich nun die Gelegenheit einer raschen und bequemen Reise nicht entgehen lassen wollten. Zwar auf den Danziger Ratsherrn Bartholomäus Groß, des Bürgermeisters Schwiegersohn, der auf der hanseatischen Faktorei zu Brügge persönlich wegen der Ausfuhr von hundert Lasten Getreide verhandelt hatte, war der Kapitän durch Briefe aus der Heimat angewiesen zu warten. Die anderen Passagiere aber hatten СКАЧАТЬ