Isolatoren und Armaturen für Isolatorketten in Starkstrom-Freileitungen. Horst Klengel
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      Die Vorteile des Längsbund- und des Mittelbund-Isolators sind:

       * Das Leiterseil ist nicht fest mit dem Isolatorkopf verbunden. Es kann frei schwingen.

       * Es gibt keine Metallteile, die fest am Isolatorkopf befestigt sind.

       * Das lange Beiseil übernimmt den Schutz des Leiterseiles vor Lichtbögen und vor Seilschwingungen.

      Für Winkeltragmaste wurde der Mittelbund-Isolator als sog. Schrägbund-Isolator ausgeführt. D. h., die tiefe Seilrille und die Bohrung durch den Isolatorkopf wurden so ausgeführt, dass eine Führung des Leiter- und des Beiseiles ohne Knicke und scharfe Kanten im Winkel der Leitungstrasse möglich ist (Bild 140).

      

      

       Bild 140: Kopf des Schrägbund-Stützen-Isolators

      Die Haltekraft und die Anordnung der Klemmen kann bei allen Beiseilen so gestaltet werden, dass

       * eine Verhinderung oder Begrenzung des Durchrutschens des Leiterseiles,

       * eine begrenzte Haltekraft oder

      * das Durchgleiten des Leiterseiles bei Seilbruch, Baumsturz oder bei abnormalen Differenzzügen (ungleiche Eislast)

      erreicht wird. Die Beiseile bieten außerdem einen zusätzlichen Schutz des Leiterseiles vor Lichtbogeneinwirkungen.

      Diese neuen Stützen-Isolatoren erfüllten zunächst in Verbindung mit den dafür ausgebildeten Leiterseilbefestigungen durch Seilklemmen die Anforderungen.

      Die Befestigung mit begrenzter Längsverschiebbarkeit bewährte sich jedoch bei dynamischen Beanspruchungen nicht besonders gut. Es kam zu Traversen- und Mastumbrüchen. 1970 durchgeführte umfangreiche Untersuchungen [145] ergaben, dass die Leiterseil-Befestigung mit Spiralen auf Grund der mit diesen Armaturen erreichbaren beachtlichen dämpfenden Wirkung, die geeignetste Befestigungs-Methode ist.

      Die Spiralen ermöglichen eine zuverlässige und elastische Befestigung des Leiterseiles am Stützen-Isolator [146]. Für Längsbund- und Mittelbund-Befestigung wurden dazu unterschiedliche Bund-Spiralen entwickelt (Bild 141 und 142).

      

      

      

       Bild 141: Längsbund-Spirale

      

      

       Bild 142: Mittelbund-Spirale

      Je nach Isolatorenbauart werden die Bund-Spiralen als

       - vorgeformte Einzelstäbe oder als

       - Stabbündel

      geliefert. Sie lassen sich ohne Hilfswerkzeug montieren.

      1982 bringt die USA-Firma Lindsey eine Kopfklemme (Tragklemme) auf den Markt, die für das nachträgliche Aufschrauben auf den Kopf von Stützen-Isolatoren und Freileitungs-Stützern geeignet ist (Bild 143) [150].

      Die unter der Bezeichnung UNICON angebotene Kopfklemme mit schwingender Mulde besteht aus einer Aluminium-Legierung und hat den Vorteil, dass sie mit nur 1 Schraubbolzen montiert werden kann.

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       Bild 143: UNICON-Kopfklemme (Lindsey)

      Eine ähnliche Konstruktion mit schwingender Tragmulde entwickelte Dalekovod (Bild 144) [152].

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       Bild 144: Kopfklemme von Dalekovod

      Die gleichen Tragmulden können auch für Stützen-Isolatoren mit am Kopf aufgekitteter Metallkappe verwendet werden.

      Das Porzellanwerk RWI bot 1985 einen Stützen-Isolator als Schwingklemmen-Stützen-Isolator an (Bild 145) [143], [147], [148].

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       Bild 145: Schwingklemmen-Stützen-Isolator

      Zu diesem gehören Gleitklemmen, die für die gängigsten Leiterseil-Querschnitte lieferbar sind. Die Bohrung des Isolierkörpers ist mit einem Bleigewinde nach DIN 405, Teil 1 (Rundgewinde) versehen. Der Isolierkörper kann mit geraden oder gebogenen Stützen mit Rundgewinde montiert werden.

      Ende der 1980er Jahre kamen Stützen-Isolatoren mit einer sehr großen Kopfrille auf den Markt (Bild 146), in die zur Aufnahme des Leiterseiles eine oben offene Kunststoffhülse aus Thermoplast eingelegt wurde (Bild 146 und Bild 147) [144].

       Bild 146: Stützen-Isolator mit großer Kopfrille

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       Bild 147: Montierte Kunststoffhülse

      Die Isolierkörper-Bohrung für die Aufnahme der Stütze war bei diesen Isolatoren

      * mit einer Polyester-Hülse versehen oder

      * mit Blei-Antimon-Gewinde ausgerüstet.

      Außerdem konnten die Isolatoren mit einer bis zum 1. Schirm reichenden halbleitenden Glasur des Kopfes geliefert werden.

      In zunehmendem Maße werden seit einigen Jahrzehnten für Stützen-Isolatoren die Isolierkörper wieder aus Glas hergestellt, wobei, wie bereits 1900 erprobt (Bild 14), vorgespanntes Glas eine besondere Rolle spielt. Bekannt sind die Glas-Stützen-Isolatoren der Firma Sediver (Frankreich), die unter der Bezeichnung "FIXRAP" mit einer Kopfkappe aus Metall und einer Schnellverschluß-Kopfklemme versehen sind [153].

      Aus Spanien sind vor Jahren ebenfalls ein- und mehrteilige Glas-Isolatoren bekannt geworden [154] (Bild 148).

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       Bild 148: Mehrteiliger Glas-Isolator (Spanien)

      Obwohl auch schon seit vielen Jahren versucht wurde, Kunststoffe für die Herstellung von Stützen-Isolatoren einzusetzen, sind zufriedenstellende Lösungen erst seit ca. 30 Jahren zu verzeichnen. In England wurden von Hendrix seit 1970 Stützen-Isolatoren aus Polyäthylen für Spannungen von 15 kV bis 35 kV hergestellt [151]. Die Vorteile gegenüber Pozellan-Isolatoren sind:

       - widerstandsfähiger gegen Vandalismus (Beschuß mit Schrotflinten und Gewehren, Steinwurf),

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