Название: DIE MINE
Автор: Tim Curran
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783958354159
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»Klar, wir sind an der Hüfte zusammengewachsen.«
»Darauf würde ich wetten. Würde mich nicht wundern, wenn er dich zum Untersheriff macht, jetzt, wo Frank in Pension geht.«
»Oh, das bezweifle ich.«
Jerry schnaubte und lachte hohl. »Oh, ich bezweifle es nicht. Du und Dew, ihr seid richtig eng. Verdammt eng. Nicht, dass das schlimm wäre. Wenn ich das könnte, würde ich ihm auch in den Arsch kriechen, aber darin bin ich nicht so gut.«
Nein, bist du nicht, dachte Woody. Wenn man es genau nimmt, bist du in gar nichts gut.
»Zwischen mir und Dew stimmt die Chemie einfach nicht. Absolut nicht. Außerdem bringe ich es nicht über mich, seinen Schwanz zu lutschen, nur um eine Beförderung zu bekommen.«
Ah, jetzt wurde es klar: Eifersucht. Das war der Kern der Sache. Woody war sich bewusst, dass dies schnell in einem Streit enden konnte, aber das würde er nicht zulassen. Er musste ihn ablenken und das funktionierte bei Jerry nur auf eine Weise.
»Ich mag Dew. Er ist in Ordnung und ich brauche ein Vorbild.« Woody zwinkerte ihm zu. »Aber ich habe auch keine Supermodelfreundin wie Marianna.«
»Du hörst besser auf, dich um meine Freundin zu kümmern.«
»Ich ziehe dich nur auf.«
»Du erzählst immer Scheiße über sie.«
Woody starrte ihn an. »Hör damit auf, Jerry, okay? Hör einfach auf. Ich habe noch nie irgendetwas Respektloses über deine Freundin gesagt und das weißt du ganz genau. Ich habe einen Witz gemacht. Also sei kein Arsch.«
»Scheiße.«
Jerry war nervös. Dieser Ort machte ihn fertig und er reagierte darauf auf die einzige Art und Weise, die er kannte: indem er ein Arschloch war. Woody wusste, dass er ihn ignorieren musste, denn sonst würde Jerry weiter Scheiße erzählen, bis er die Reaktion bekam, die er haben wollte; seinen Partner anpissen, damit er nicht mehr der Einzige war, dem es schlecht ging. Würde zu bewahren, wenn er unter Beschuss stand, war nicht Jerrys Stärke.
»Warte einfach ab«, sagte er zu ihm.
»Scheiße«, sagte Jerry noch einmal.
Aber es ließ ihn dennoch verstummen. Immerhin. Es gab Dinge in der Welt, die sich einfach nicht mit Geld aufwiegen ließen.
Aus irgendeinem Grund konnte Woody den Blick nicht von der verschlossenen Tür am anderen Ende des Raums abwenden. Als er das erste Mal versucht hatte, sie zu öffnen, hätte er schwören können, dass sich der Knauf hatte drehen lassen, und zwar einfach … kurz bevor er sich verklemmt hatte. Fast, als hätte ihn jemand auf der anderen Seite festgehalten.
Oh, fang jetzt nicht auch noch mit diesem Mist an, mahnte er sich.
Dennoch wollte er dort hinübergehen und es noch einmal probieren. Aber, wenn er das tat, würde Jerry bemerken, dass er sich deswegen Sorgen machte.
Jerry stand auf. Er ging die paar Schritte bis zum Fenster und sah hinaus. »Wo zur Hölle ist er hin?«
Woody sah hinaus. Die Laster standen in Reih und Glied, aber Dew war nicht zu sehen. Das hatte nichts zu bedeuten. Der Parkplatz da unten war riesig.
»Vielleicht sollten wir nach ihm sehen«, sagte Jerry. »Vielleicht ist etwas passiert.«
»Er ist erst seit zehn Minuten dort. Entspann dich.«
Aber Jerry entspannte sich nicht und Woody auch nicht. Dew würde es nicht mögen, wenn sie nicht genau das taten, was er ihnen gesagt hatte … aber dennoch, was, wenn etwas passiert war? Woody schob den Gedanken beiseite. Oder versuchte es zumindest. Etwas war den Leuten hier zugestoßen. Und dieses mysteriöse Etwas könnte auch Dew zugestoßen sein. Er schüttelte den Kopf. Es brauchte schon einen höllischen Spuk, um diesen Kerl zu erwischen. Warum hatte er das gerade gedacht? Spuk? Warum dieses Wort? Er seufzte erneut und wartete weiter ab.
Jerry konnte nicht still sitzen. »Dieser Ort macht mich fertig.« Er zog sein Motorola hervor. »Dew? Hier ist Jerry, bist du da?«, sagte er, seine Stimme so angespannt, als würde sie bald brechen. »Dew? Hörst du mich? Dew?« Es gab nur ein Rauschen und dann plötzlich ein lautes Quietschen. Fast ließ er das Funkgerät fallen. »Scheiße … hast du das gehört?«
Woody schluckte, dann schluckte er noch einmal. Er hatte Schwierigkeiten, seine Lippen zu befeuchten. »Nur das … das Erz in den Hügeln, wie Dew gesagt hat. Dein Signal ist direkt zurückgeworfen worden.«
»Meine Güte, Erz.« Jerry drückte seine Nase am Glas platt. »Das ist doch Scheiße und ich mag es ganz und gar nicht.«
Woody sah mittlerweile auch hinaus. Er konnte einfach nicht anders. Er hatte das furchtbare Gefühl, dass sich irgendetwas um sie herum aufbaute, wie ein Blitz kurz vor dem Einschlagen. Die Härchen in seinem Nacken stellten sich auf. Für einen grausigen Augenblick glaubte er, einen spinnenartigen Schatten zwischen den Lastern da unten gesehen zu haben, aber es war so schnell vorbei, dass er sicher war, dass seine Augen ihm nur einen Streich gespielt hatten. Dennoch war er besorgt und allein bei der Vorstellung geradezu entsetzt. Irgendwo da draußen kam ein Wind auf, dessen hohles Stöhnen seine Hände zittern ließ.
»Es reicht«, sagte Jerry. »Wir gehen da jetzt runter.«
»Okay.«
Woody ging voraus, froh, etwas tun zu können. Er ging zur Tür und griff nach dem Knauf. Als er versuchte, ihn zu drehen, rührte er sich nicht. Verzweifelt rüttelte er daran.
»Lass mich mal«, sagte Jerry. Sein Atem hatte sich beschleunigt. Er rüttelte und rüttelte mit all seiner Kraft daran, aber nichts rührte sich. »Was zum Teufel?«
»Es war doch vorher offen.«
»Ja, ich weiß, dass es vorher offen war. So sind wir hier ja reingekommen.« Jerry kämpfte mit dem Knauf und als dieser nicht nachgab, rammte er die Tür in einem Anflug von Wut mit der Schulter. Als das auch nicht half, trat er darauf ein. »Scheiße, was ist hier los?«, keuchte er, sein Gesicht rot, die Augen weit aufgerissen. »Diese Tür war offen! Ich weiß, dass sie verdammt noch mal offen war!«
»Beruhige dich!«, sagte Woody.
Jerry lief im Kreis, trat einen Mülleimer aus dem Weg, fluchte leise und warf sich dann in einem heftigen Ansturm gegen die Tür, rammte und trat sie erneut. Er verursachte eine Delle und verletzte sich an der Schulter, das war aber auch alles, was ihm gelang.
»Bist du jetzt fertig?«, fragte Woody.
Jerry rieb sich die Schulter. »Ja.«
»Wenn es wirklich zum Äußersten kommt, haben wir immer noch unsere Waffen. Wir können das Schloss locker aufschießen … aber lass uns lieber erst etwas anderes probieren, denn Dew wird uns zusammenscheißen, wenn wir unsere Waffen für so etwas entladen.«
»Dew, Dew, Dew. Mein Gott.«
Woody seufzte. »Soll heißen?«
»Das heißt, dass du von dem Kerl besessen bist. Du СКАЧАТЬ