Schwarzer Regen Rotes Blut. Leonhard Michael Seidl
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Название: Schwarzer Regen Rotes Blut

Автор: Leonhard Michael Seidl

Издательство: Автор

Жанр: Триллеры

Серия:

isbn: 9783839267967

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СКАЧАТЬ seinen Vorgesetzten zu bunt geworden. Sie hatten ihn nach Sachsenhausen geschickt.

      Unwillkürlich musste Klemm schmunzeln. Diesen Empfang im KZ hätte er gerne erlebt.

      Doch lange war Dorn nicht im Lager geblieben. Ab Ende Mai 1940 hatte Oskar Dirlewanger notorische Wilderer zum Wilddiebkommando Oranienburg zusammengestellt. Daraus war das Sonderkommando Dirlewanger hervorgegangen. Am Ende des Blattes hatte der Beamte der Militärbehörde mit roter Tinte den Vermerk »Verroht« angebracht.

      Es war Klemm noch immer ein Rätsel, wie man Dorns Akte so schnell aufgetrieben hatte. Dennoch hielt er sie nun in Händen. Offenbar war der Begriff »Dirlewanger« die Klammer gewesen.

      Bevor er das Dossier wieder zurück auf den Schreibtisch legte, betrachtete er noch einmal aufmerksam Dorns Fotografie. Ein runder Kopf. Gerötetes Gesicht vom üppigen Fleischverzehr und regen Alkoholgenuss. Die Nase mindestens einmal gebrochen. Kleine Augen. Dichter, grau melierter Bart. Der Schädel kahl geschoren. Dieses Gesicht würde der Kommissär nicht so schnell vergessen.

      Wieder stand er auf, um einen Schluck Wasser zu trinken. Er hätte jetzt gern eine Zigarette geraucht. Aber im letzten Kriegsjahr hatte er aufgehört, und das sollte auch so bleiben – Mordfall hin oder her.

      Als er sich wieder gesetzt hatte, kreisten seine Gedanken weiter wie ein Polizeiauto in einem Karussell, das an immer den gleichen Stationen und Bildern vorbeifuhr.

      Was würde aus Josef Schnaitz werden? Er hatte sowohl den Arbeitsplatz als auch die Wohnstelle verloren. Sicher würde er irgendwo eine Unterkunft finden. Dass er beim ehemaligen NS-Ortsgruppenleiter Staubwasser unterkam, passte Klemm nicht unbedingt. Aber es war besser, als allein in einer verfallenen Hütte zu hausen.

      Klemm verstand sehr wohl, warum Schnaitz helfen wollte, die Täter zu fassen. Zum einen galt es, ein Verbrechen aufzuklären. Zum anderen musste der junge Mann unbedingt zu einer geregelten Tätigkeit und damit zu Geld kommen, wollte er eine Zukunft haben und nicht aus Not in die Kriminalität abrutschen oder sich einer der vielen Schmugglerbanden an der Grenze anschließen. Nicht zuletzt wollte Schnaitz vor allem den Mord an seiner Elise aufgeklärt wissen.

      Einen weiteren Grund gab es, den Jungen im Auge zu behalten. Die Täter waren auf freiem Fuß. Schnaitz war der einzige Zeuge der Bluttat. Man würde versuchen, ihn zu beseitigen. Damit wäre der Fall gelöst. Jedenfalls für die Mörder der Familie Pfanzelt. Nicht jedoch für einen hartnäckigen Polizisten wie Leo Klemm.

      Er riss sich aus seinen Gedanken und setzte sich wieder an die Maschine. Es war weit nach Mitternacht, als er den letzten Punkt tippte.

      Noch fand Klemm keine Ruhe. Auf seinem Schreibtisch lagen weitere Akten, die er dringend lesen musste. Es galt, Informationen zu sammeln, die den überlebenden Mittäter Friedrich Berner betrafen. Er war zusammen mit dem getöteten Sturmbannführer Ruppert Waller in der Gaststätte Pfanzelt gewesen.

      Ihnen gemeinsam war, so hatten die vorläufigen Recherchen ergeben, die Mitgliedschaft in eben jenem Sonderkommando Dirlewanger.

      Das Sonderkommando war Ende 1940 im polnischen Generalgouvernement Lublin in den Befehlsbereich des höheren SS- und Polizeiführers Odilo Globocnik aufgerückt. Ab Februar 1942 dann zur Partisanenbekämpfung nach Weißrussland versetzt worden, wo es Curt von Gottberg zugewiesen wurde. Ab dem elften November 1942 trug es die Bezeichnung »SS-Sonderbataillon Dirlewanger«, später wurde das »SS-Sonderregiment Dirlewanger« daraus. Mitte 1944 wurde das Regiment dann zur »SS-Sturmbrigade Dirlewanger« umbenannt.

      Angewidert blätterte Leo Klemm in den Unterlagen und betrachtete die Fotos der Männer. Da Waller tot war, erschossen von Elise Pfanzelt, legte der Kommissär dessen Akte zur Seite.

      Friedrich Berner, der andere überlebende Mittäter des Massakers, geboren 1908 in Zwiesel, war 1930 in die NSDAP eingetreten. Er hatte eine Lehre als Maler abgeschlossen und galt als ein Mann, der alles und jedes organisierte, was in Kriegszeiten von Wert war. Auf dem Bild wirkte er schmal und unnatürlich stolz. Das blonde Haar streng gescheitelt. Zudem ließ sich der Eindruck gewinnen, dass der alleinstehende Mann gern maskuline Burschen um sich scharte. Es fand sich zwar nichts darüber in der Akte, aber Klemm ging davon aus, dass Friedrich Berner homosexuell war. Die Fotografie zeigte ihn in der Uniform eines SS-Rottenführers. Ebenso wie Dorn war Berner nach der Tat sofort abgetaucht. Nun galt es, die beiden möglichst schnell dingfest zu machen. Das hörte sich einfacher an, als es tatsächlich war. Leo Klemm hatte keine Ahnung, wo er in den Wirren des Kriegsendes mit der Suche beginnen sollte. Hier waren der Spürsinn und der Instinkt des erfahrenen Ermittlungsbeamten gefordert.

      Er legte eine Landkarte von Bayern auf den großen Besprechungstisch. Nach Passau war es nicht weit, und damit auch nicht nach Österreich. München erschien als weitere Option. Der Osten war versperrt, insbesondere für ehemalige Angehörige der Waffen-SS. Was lag näher, als zunächst einmal die Familie von Michael Dorn in Schachtenstein aufzusuchen?

      Der Kommissär verstaute die Landkarte wieder in der dazugehörigen Mappe. Dann legte er die Akten aufeinander, zuoberst die des mutmaßlichen Haupttäters Dorn. Sie würde er morgen zur Befragung von dessen Ehefrau mitnehmen. Klemm löschte das Licht und begab sich in seine karge Schlafkammer. Als er zu Bett ging, schlug es vom Kirchturm zweimal.

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