Kuchen für die Aliens. Melisande Arven
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Название: Kuchen für die Aliens

Автор: Melisande Arven

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9783969443095

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СКАЧАТЬ hoffe ich ihn dir vorstellen zu können.“ Tede tippte freundlich gegen Kayas Stirn.

      „Ich wette, du machst dir Sorgen um ihn.“ Kaya zog die Beine an. Ihre Haut duftete jetzt wirklich gut.

      „Ich wüsste einfach gerne, wie es ihm geht. Irgendwo da oben.“ Sie sah zur Zimmerdecke hinauf. Über dem Bett spannte sich ein ovales Fenster. Wäre das Licht aus, könnte Kaya den peitschenden Schnee sehen, der es wegen dem heftigen Wind nicht schaffte dort liegen zu bleiben.

      „Schlafen wir etwas, ja?“ Tede richtete sich auf und zog ihre Kleidung aus.

      Kaya wollte sich nicht daran gewöhnen nackt zu schlafen. Sie schlüpfte in ihren Jogginganzug.

      Als die beiden Frauen im Dunklen nebeneinander lagen, knuffte Tede Kaya in die Seite.

      „Backst du mir morgen Waffeln?“

      Kaya musste grinsen.

      „Ihr mögt Süßkram wirklich, was?

      „Ist das ein ja?“

      „Ist es! Allerdings geht mir bald das Mehl aus. Und das Eierpulver.“

      „Oh weh. Dann bricht wirklich der Notstand aus.“ Tede lachte.

      Kaya mochte ihren Humor. Sie mochte sie.

      Erschöpft kuschelte sie sich ein und versuchte nicht an Ino Mmahs Misstrauen zu denken. In diesem Moment bemerkte sie, dass das Funkgerät fehlte. Wahrscheinlich lag es noch im Cockpit. Naja, zu dieser späten Stunde würden ihre Eltern es nicht versuchen sie zu erreichen.

      Sie schrien. Und zwar alle. LIR und Gai klammerten sich sogar aneinander. Prinz Ino hatte die Waffeln fallen lassen und Leu Mmah drehte sich nach dem ersten Schock zu Kaya um.

      „Was zeigst du uns da, du kleiner Mensch?“ Seine Stimme klang einige Oktaven höher als sonst.

      „Ihr wolltet den sehen.“ Kaya zuckte mit den Schultern.

      Jeder im Raum bereute diese Entscheidung wohl zutiefst.

      „Soll ich ausmachen?“

      „Nein.“ Prinz Ino hob würdevoll seine Waffeln auf und räusperte sich. „Wir haben damit angefangen, also schauen wir bis zum Ende.“

      Sowad seufzte. Tede beugte sich zu Kaya.

      „Geht es gut aus?“

      „Naja….“ Kaya dehnte ihre Worte in die Länge. Konnte man den Ausgang von ‚Alien‘ als Happy End bezeichnen?

      Ssorsa kannten Filme nicht. Bei ihnen gab es Theaterinszenierungen im großen Stil und es wurden Gedichtwerke und ganze Epen stimmgewaltig vorgetragen. Trotz ihrer technischen Überlegenheit machten sie sich jetzt wegen eines fiktiven absurden Blockbusters in die Hose. Kaya nahm eine Bewegung an der Treppe wahr. Kammerdiener Cem Semo winkte ihr. Scheinbar wusste er, dass Kaya nicht unbedingt scharf darauf war den Film zu sehen. Trotzdem deutete sie auf die mit angstgeweiteten Augen erstarrte Gruppe, weil bestimmt von ihr erwartet wurde hierzubleiben und gefälligst mitzuleiden.

      „Schon gut“, beschwichtigte sie Cem. „Seine Hoheit ist für alle anderen tapfer genug.“

      „Schnauze, oder ich bekomme rasende Kopfschmerzen“, brüllte Ino Mmah zur Treppe.

      Kaya trollte sich schnell.

      „Hat er Ihnen gerade auf seine Art gesagt, dass Sie stören?“

      „Jaaaa.“ Cem grinste. „Unser Prinzlein vergisst manchmal seine guten Manieren.“

      Das stimmte. Trotz all der vielen Gedanken, die sich Ino Mmah wohl machte, konnte er überraschend ausfällig werden. Kaya ließ das Thema fallen, als sie mit Cem die Küche betrat. Ein strahlend weißer Raum mit Glasvitrinen und Geräten, die Kaya nicht benutzen konnte. LIR hatte es geschafft ihr Waffeleisen und den kleinen tragbaren Campingofen, der mit Gas funktionierte, zu modifizieren und die Geräte funktionierten, als wären sie Teil der Alienkombüse.

      „Das riecht gut“, sagte Kaya anerkennend.

      „Diesmal sind die Soufflés aufgegangen. Allerdings weiß ich nicht, wann ich sie rausnehmen soll.“ Cem war größtenteils schuld daran, dass Kayas Vorräte zu Ende gingen. Er versuchte ihre Backkunst zu erlernen. Ob er dazu aufgefordert worden war oder sich einfach entsetzlich langweilte, wusste Kaya nicht. Sie lächelte über seinen Enthusiasmus.

      „Bei Soufflés gibt es keinen Spielraum für Schätzungen.“ Kaya beugte sich zur Backröhre hinunter. Die kleinen Küchlein wölbten sich wie aus dem Bilderbuch über den Förmchenrand. „Die sehen toll aus“, rief sie. „So wie sie sich unter der Hitze bewegen, würde ich sagen, noch eine halbe Minute.“ Kaya sah auf ihre Armbanduhr.

      Cem kauerte sich neben ihr nieder. Der Goldschimmer, der über seine blaue Iris huschte, verriet seine Aufregung.

      „Cem…“ Kaya ließ den Zeiger ihrer Uhr nicht aus den Augen. „Haben Sie mein Funkgerät gesehen?“

      Er würde nicht lügen. Irgendwie wusste sie das. Kaya hatte überall nach ihrer Kommunikationsmöglichkeit gesucht. Erfolglos.

      „Nein, Gaia. Ich habe es seit zwei Tagen nicht gesehen.“ Der Ssorsa stierte in den Ofen und seine Schulter berührte die von ihr. Er zuckte nicht einmal ertappt. Er war die Ruhe selbst.

      „Kann ich es wiederhaben?“

      „Das müssen Sie den Äile fragen.“

      Kaya unterdrückte ein Seufzen.

      „Jetzt habe ich echt Lust, Ihre Soufflés verbrennen zu lassen.“ Sie packte die Topflappen und holte die kleinen Köstlichkeiten heraus. „Sie müssen sie sofort servieren. Sonst klatschen sie zusammen. Ich gratuliere Ihnen. Soufflés zu machen ist eine Kunst.“ Kaya schlurfte zur Tür.

      „Sie sind eine bewundernswerte Person, Gaia Michaels“, sagte Cem in ihren Rücken.

      Sie blieb stehen.

      „Der Äile ist anderer Ansicht.“

      „Der Äile ist ein junger Ssorsa, der noch viel lernen muss.“

      Kaya drehte sich um.

      „In meiner Gesellschaft war ich vor einem Jahr noch minderjährig. Das bedeutet, dass ich noch nicht meine vollen Rechte und Pflichten hatte. Wollen Sie mir also sagen, dass die Geschicke unserer Schicksale in den Händen von Heranwachsenden wie mir und dem blutjungen Prinzen liegen?“

      Cem zeigte ein Lächeln und sah sie beinahe zärtlich an.

      „Die Alten sind oft nicht so waghalsig, meine Liebe. Aber diesen Wagemut braucht es manchmal.“

      Kaya deutete mahnend auf die Soufflés und verließ die Küche. Vielleicht hatte Ino Mmahs Diener recht. Aber Kaya wusste, dass jemand ihr Funkgerät genommen hatte und es nicht zurückgeben würde. Sie fühlte sich betrogen. Niedergeschlagen verkrümelte sie sich in Tedes Zimmer und lernte Vokabeln. Die Pilotin hatte vor zwei Tagen alle Aufzeichnungen und jeden Gegenstand, der auf die Beschaffenheit ihres Heimatplaneten hinweisen СКАЧАТЬ