Fesseltrick. Klaus Stickelbroeck
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Название: Fesseltrick

Автор: Klaus Stickelbroeck

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Privatdetektiv Hartmann

isbn: 9783954415502

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СКАЧАТЬ Aber halt, erinnerte sie sich. Kein Licht, hatte er geschrieben. Sie tastete sich vorsichtig voran. Auf was, verdammt, hatte sie sich nur eingelassen?

      Aber es gab kein Zurück. Wieso auch? Sie hatte diesen Tag, diesen Moment lange geplant, ihn herbeigebetet. Endlich. Und dann war alles viel schneller und einfacher gewesen, als sie es zu hoffen gewagt hatte.

      Die Plattform im Internet.

      Der Kontakt.

      Der Chat.

      Das Interesse.

      Du kannst alles mit mir machen, hatte sie ihm noch gestern geschrieben.

      20 Uhr 30, im hinteren Kellerraum, hatte er geantwortet und ihr den Weg vom Parkplatz an der Kirche, in den engen Hinterhof, durch den schmalen, kühlen Flur in den dunklen Keller hinab beschrieben.

      Während sie zaghaft einen Fuß vor den anderen setzte, fragte sie sich, warum er Zugang zu diesem alten Gewölbekeller hatte. Soviel sie wusste, gehörte das Gebäude der Kirchengemeinde, wurde das Erdgeschoss als Kindertagesstätte genutzt. Darüber befanden sich verschiedene soziale Einrichtungen, und lediglich eine der kleinen Wohnungen im Haus war vermietet.

      Wieso dort im Keller? Hätte sie fragen sollen. Hatte sie aber nicht. Stattdessen hatte sie gefragt, ob sie irgendetwas mitbringen sollte. Wein, ihre geilen Nippelklemmen aus Edelstahl? Nein, hatte er geschrieben, ich brauche nur dich.

      Und ich brauche dich, hatte sie gedacht, den Chat beendet und den Laptop zugeklappt.

      Inzwischen stand sie wie verabredet im hinteren Kellerraum. Ein schmales Oberlicht unter der Decke, Staubflocken tanzten. Mitten im Raum stützte ein nachträglich eingesetzter, runder Eisenpfeiler die alte, hölzerne Deckenkonstruktion.

      Sollte sie sich bemerkbar machen? Nach ihm rufen?

      Nur schemenhaft waren im Halbdunkel die wenigen Gegenstände im großen Kellerraum zu erkennen. Eine Waschmaschine, ein Trockner. Ein an der Wand hochgebauter Kartonstapel zur Rechten, daneben ein altes, mit Decken und Kissen beladenes Sofa. Eine schwere, hölzerne Schreinerwerkbank war bis auf eine einzelne Blumenvase komplett freigeräumt, ein Stehtisch. Was verbarg die konturlos über was auch immer dahingeworfene Tagesdecke ganz hinten links in der Ecke des Raumes?

      Sie schlang verunsichert die Arme um sich.

      Auf was hatte sie sich hier eingelassen?

      Sie spürte einen leisen Anflug von Panik, fühlte sich halbnackt in ihrem Spitzenbody mit den Strümpfen mit einem Mal hilflos, verletzlich. Das war kein … Kinderspiel.

      Das war überhaupt kein Spiel.

      Nein, befahl sie sich, das war jetzt keine Panik, die da von ihrem Körper Besitz ergriff. Sie spürte das Prickeln. Deutete es. Deutete es um. Nein, das war die heiße Erwartung auf das, was da kommen sollte. Sie strich mit der Hand über das grobe Klinkerwerk und konnte den staubigen Dreck auf den uralten Steinen spüren.

      Heiß!

      Aber wo blieb er? Zehn Minuten befand sie sich bestimmt schon im Keller. Ob er schon hier war? Hatte er bereits im Dunkeln auf sie gewartet? Eine neue Welle der Erregung rauschte warm durch ihren Körper, ließ ihr Blut brodeln. Geilte er sich bereits an ihrem Anblick auf. An ihrer Angst? An ihrer Unsicherheit? Heimlich, irgendwo hinter Kartons und Gerümpel versteckt? Erregt davon, dass sie seine Anweisungen ganz genau und akkurat befolgt hatte? Ohne Widerspruch.

      Als wäre sie devot. Was sie nun wirklich nicht …

      Da war doch was? Da war doch jemand! Sie hielt die Luft an, wagte nicht zu atmen, jede Faser ihres Körpers angespannt, die Sinne geschärft. Ein grelles Knarzen.

      Die Kellertür! Schritte! Von oben aus dem Hausflur? Vom Kellerabgang. Deutlich, ja sicher. Licht stürzte ins Kellerdunkel.

      Im gleichen Moment spürte sie ganz genau, dass sie hier unten nicht allein im Raum war. Verdammt. Sie fuhr herum. Ihr Mund öffnete sich, um …

      Zu spät. Bevor sie in der Dunkelheit irgendetwas erkennen konnte, wurde eine Hand von hinten grob über ihren Mund gelegt. Die Hand erstickte ihren Aufschrei, ihre Frage, was auch immer. Ein Arm fuhr um ihren fast nackten Körper. Sie versuchte, durch die kräftigen Finger Luft zu ziehen, es wollte ihr kaum gelingen. Sie spürte einen Mund ganz nah an ihrem Ohr. Heißer Atem.

      »Sssshhh.«

      In die folgende Stille hinein hörte sie es wieder. Schritte. Dann das Knarzen! Unverkennbar. Das Knarzen der vorletzten Stufe, jemand stieg die Treppe zu ihnen herab.

      Jemand? Wer denn? Wenn da jemand die Treppe herunterstieg, wenn … er … es war, wer hielt sie dann fest umklammert, wer presste in diesem Moment eine Hand fest auf ihren Mund?

      Es gelang ihr, den Kopf zu drehen, nur ein kleines Stück weit. Sie erkannte das Gesicht direkt neben ihrem. Ihr Herzschlag setzte aus. Du? Du, hätte sie fragen wollen, wenn sie denn hätte fragen können. Aber die kräftig auf ihren Mund gepresste Hand ließ das nicht zu. Sie sah, wie der Mund zum schemenhaften Gesicht lächelte.

      »Sssshhh.«

       Auf was hatte sie sich eingelassen?

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      Hartmann starrte aus dem Fenster. »Gleich, gleich kriegt er ihn.«

      Alina strich eine ihrer hellblauen Strähnen hinters Ohr und runzelte fragend die Stirn. Angie, der neben ihr stand, zuckte hilflos mit den Schultern.

      »Der kleine Hase hat keine Chance«, stellte Hartmann fest und deutete in den Himmel.

      Zu sehen waren im strahlenden Azurblau allerdings lediglich zwei weiße Schäfchenwolken. Eine kleine und eine große.

      »Er beobachtet die Wolken. Wie lange soll das jetzt so gehen?«, fragte Alina mit echter Sorge in der Stimme.

      »Keine Ahnung«, knirschte Angie.

      »Er hat aus dieser Colaflasche getrunken?«

      »Ja. Aus der Flasche. Aber keine Cola. Also, auch Cola, aber nicht nur Cola.«

      »Da war was drin«, verstand Alina.

      Angie pustete. »Ja, nun. Ich hab ein wenig experimentiert.«

      »Ein wenig experimentiert?«

      »Ich konnte ja nicht ahnen, dass Hartmann schon so früh nach Hause kommt. Sonst hätte ich die Flasche mit dem Zeug natürlich irgendwie gesichert. Oder versteckt. Oder entsorgt.«

      Alina verdrehte die Augen. »Mit was denn experimentiert?«

      »Dinge, Stoffe, Verschiedenes.«

      Hartmann schniefte. »Der große, böse Drache ist einfach schneller als der süße, kleine Hase.«

      Alina nickte mit dem Kopf. »Und wie lange bleibt der jetzt in diesem Zustand?«

      Angie zuckte erneut mit den Schultern. »Keine Ahnung. Ich experimentiere ja noch.«

      »Das СКАЧАТЬ