Star Trek - The Next Generation: Kollateralschaden. David Mack
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Название: Star Trek - The Next Generation: Kollateralschaden

Автор: David Mack

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Star Trek - The Next Generation

isbn: 9783966583244

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СКАЧАТЬ weiß, was das ist«, unterbrach ihn Picard. Dann verspürte er Scham. »Bitte entschuldigen Sie.«

      »Schon gut, Captain. Es ist eine anstrengende Zeit für Sie.«

      »Das ist keine Entschuldigung für schlechtes Benehmen. Jedenfalls bin ich mit Anhörungen nach Artikel zweiunddreißig vertraut. Es handelt sich um die Vorstufe zu einem Militärgerichtsverfahren.«

      »Korrekt. Damit entsprechen Sie den Voruntersuchungen, die in zivilen Gerichtsverhandlungen stattfinden und die dem Zweck dienen herauszufinden, ob genug Beweise vorliegen, um eine formelle Anklage zu erheben.« Ezor nahm die Brieftasche auf seinen Schoß, öffnete sie und zog ein großes Padd hervor. Er stellte die Brieftasche zurück auf den Boden, dann zeigte er Picard das Padd. »Die Juristische Abteilung der Sternenflotte hat vor zwei Monaten eine Ermittlungsbeamtin auf Ihren Fall angesetzt. Wie Sie sehen können, war sie in der Zeit alles andere als untätig.«

      »In der Tat.«

      »Wie Sie sicher wissen, unterscheiden sich die Beweisregeln bei Militärgerichtsverhandlungen von denen in unserem zivilen Rechtssystem. Genauso unterscheiden sich die Standards, was die Zulässigkeit von Zeugenaussagen angeht. Ein Recht hat aber unverändert Gültigkeit: Niemand darf Sie zwingen, sich selbst zu belasten.«

      Die Implikationen von Ezors Aussage gefielen Picard gar nicht. »Sollte ich nicht die Erlaubnis erhalten, meine Sicht der Dinge zu präsentieren? Mein Handeln zu erklären?«

      »Das ist Ihnen natürlich erlaubt, aber ich würde Ihnen nicht dazu raten. Als Ihr Rechtsbeistand lautet mein professioneller Rat, dass Sie zu keiner Zeit und unter keinen Umständen Stellung beziehen.«

      Picard brauchte einen Moment, um das zu verarbeiten. »Ich verstehe.« Er griff in seine Jacke und zog sein eigenes Padd hervor. Nachdem er es mit einem siebenstelligen Code entriegelt hatte, reichte er es Ezor. »Für Ihre Unterlagen. Meine Logbücher, sowohl als Captain als auch privat. Sie umfassen die komplette Mission der Enterprise nach Tezwa gegen Ende 2379, ebenso wie die Zeitspanne, die zur Abdankung von Präsident Min Zife führte, inklusive der Abdankung selbst.«

      Ezor blickte auf das Padd, als sei es ein frisch ausgeschiedener Haufen Exkremente. »Was soll ich damit?«

      »Ich hoffe, dass sie entlastend wirken könnten.«

      »Das bezweifle ich, Captain. Wenn überhaupt, werden die Aussagen in diesen Logbüchern, zusammen mit allem, was durch die Offenlegung von Sektion 31 bereits an Daten freigegeben wurde, nur dazu führen, dass sich die Schlinge um Ihren Hals zuzieht.« Er schob das Padd über den Tisch zurück zu Picard. »Das nützt uns nichts. Und ich empfehle Ihnen dringend, nichts davon erneut zu lesen.«

      »Aber es sind Beweise.«

      »Die die Ermittlungsbeamtin zweifellos bereits angefordert hat. Vertrauen Sie mir, Captain: Es gibt nichts, was Sie zu diesem Zeitpunkt an Beweisen liefern können, was der Juristischen Abteilung der Sternenflotte nicht schon vorliegt.« Ezor wandte sich wieder seinem eigenen Padd zu. »So, und jetzt gehen Sie alles mit mir durch, an das Sie sich diese Ereignisse betreffend noch erinnern. Wir beginnen mit …«

      Picard hob eine Hand. »Einen Moment. Bevor wir uns in Details verlieren …« Er wartete, bis er Ezors volle Aufmerksamkeit hatte. »Wollen Sie mich nicht fragen, ob ich schuldig bin?«

      Ezor schüttelte den Kopf. »Ich frage nie. Das mache ich deshalb nicht, weil die Frage krimineller Schuld in Angelegenheiten wie diesen weitaus komplizierter ist, als Sie es sich vorstellen können. Um ehrlich zu sein, Captain, ist es absolut möglich, dass Sie selbst nicht wissen, ob Sie schuldig oder unschuldig sind. Vielleicht halten Sie sich für schuldig, doch es ergeben sich Faktoren, die Sie entlasten. Oder Sie halten sich für nicht schuldig, müssen aber feststellen, dass Sie Verbrechen begangen haben, derer Sie sich gar nicht bewusst waren. Doch ganz abgesehen davon: Es spielt keine Rolle. Denn am Ende ist nur wichtig, was der Staat beweisen kann, wenn dieser ganze Schlamassel vorbei ist – und welche Fakten wir glaubhaft in Zweifel ziehen können. Der Rest … ist nur Theater.«

      KAPITEL 7

      Wir treiben im All, laufen auf niedriger Energie. Kalt und dunkel. Geister in einer Leere, die nicht einmal die Vier Winde berühren können. Unsere Stimmen hallen durch den Frachtraum der Seovong, während wir zusammensitzen und debattieren. Ich lasse meine Leute sprechen. Sie alle verdienen, gehört zu werden. Das betrifft jeden von uns.

      Der Frachtraum stinkt vor Körpergerüchen, schmutziger Kleidung und faulem Atem. Die Luft ist heiß von all unserem Gerede, stickig von all dem Kohlendioxid, das wir ausstoßen. Unser eigener Gestank ist stark genug geworden, um den bitteren Geruch verbrannter Kabel zu überdecken, die chemischen Dämpfe verschütteter Schmiermittel und leckender Hydraulikflüssigkeit, den dumpfen Mief unseres kaputten Abfallaufbereitungssystems.

      Zenber tigert hin und her wie ein Raubtier im Käfig. Er schlägt seine behandschuhte Faust auf den Deckel der Kiste, in der die Husnock-Kanone steckt. »Waffen wie diese verändern alles. Kein Ziel ist so massiv, dass wir es nicht knacken können. Kein Feind stark genug, um gegen uns zu bestehen. Das Ding wird uns alle reich machen!«

      Zustimmendes Grollen und Murmeln. Seine Zornrede trifft bei den anderen einen Nerv. Ich fühle ihren Hunger. Ihre Verbitterung. Sie wollen, dass andere so verletzt werden, wie wir verletzt wurden. Das will ich auch – aber ich will noch mehr. Zenber übergibt seinen Platz an Grendig, der sich gegen die Brust schlägt, wie die alten Helden, von denen wir als Jünglinge gesungen haben. »Denkt an all die Aufträge, die wir ablehnen mussten, weil wir nicht die nötige Feuerkraft hatten! An all das, was wir uns hätten nehmen können! All das, was wir hätten sein können!« Er deutet auf den versiegelten Frachtcontainer. »Diese Waffe macht uns stark! Macht uns zu einer Macht, die man anerkennen muss!«

      Weiteres beifälliges Heulen. Ein paar der Jüngeren schlagen aufs Deck oder stampfen mit den Füßen. Die älteren, wie Doktor Veekhour oder ich selbst, und der einzigartig kaltblütige Drogeer hören einfach nur zu und machen sich wortlos ihre Gedanken. Können sie wirklich nicht sehen, was da direkt vor ihnen liegt?

      Nun spricht Kiruna. Sie bearbeitet die Leute, streift direkt vor der ersten Reihe entlang und nimmt Augenkontakt auf, während sie ihre Argumente vorträgt. »Keine Nadelstichmissionen mehr! Mit einer Feuerkraft wie dieser können wir eine ganze Welt als Geisel nehmen! Wir können als Lösegeld alles fordern, was wir brauchen – und dann die Kanone als unsere Rückversicherung einsetzen!«

      Dafür erntet sie lautes Gebrüll. Die Leidenschaften beginnen hochzukochen.

      Ich habe genug gehört. Ich stehe auf. Bedeute Kiruna, beiseitezutreten und sich zu setzen.

      »Zu klein. All eure Pläne. All eure Träume. Zu. Klein.« Ich stelle mich hinter die Kiste. Meine Hände ruhen auf ihrem Deckel, als sei sie ein Altar der Winde. »Das hier ist ein Geschenk. Nicht nur für uns. Für unser ganzes Volk. Die Vier Winde haben uns das Schicksal unserer Spezies anvertraut. Keine unbedeutenden Ziele mehr. Keine unbedeutenden Aufträge. Wir müssen größer träumen. Nach Höherem streben. Mutiger sein. Unseren Guramba finden.«

      Majaf, unser Ingenieur, springt auf die Füße. Sein Stolz ist verletzt. »Du sagst, dass wir keinen Guramba haben? Wie lange haben wir für dich gekämpft? Wie viele sind gestorben? Wie sehr haben wir geblutet?«

      Sein Protest ruft СКАЧАТЬ