Название: Dr. Norden (ab 600) Jubiläumsbox 1 – Arztroman
Автор: Patricia Vandenberg
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Dr. Norden (ab 600)
isbn: 9783740928469
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»Ich werde gleich noch mal suchen, aber vielleicht hat derjenige, der dich niedergeschlagen hat, sie mitgenommen. Dann müßten wir dein Konto sperren lassen.«
»Viel ist da nicht zu holen vor dem Ersten. Da bekomme ich dann erst wieder die Überweisung von Vater. Es wird Zeit, daß ich wieder einen Job bekomme.«
»Erst wird diese Geschichte zu Ende gebracht«, mischte sich Dr. Norden wieder ein, und Jan nickte dazu.
*
Wie es so ist im Leben, kam alles ein bißchen anders, als sie es sich ausgedacht hatten.
Nachdem Jan Kommissar Fechner das vermaledeite Hochzeitsgeschenk samt Inhalt übergeben hatte, wollte sie das Wort Fisch nicht mehr in den Mund nehmen und am liebsten nie wieder hören.
Die polizeilichen Ermittlungen liefen auf Hochtouren. Jan brachte Kim zur Insel der Hoffnung. Dort war sie sicher vor allen, die ihr Böses gewollt hatten und wohl auch noch wollten, denn Ulrike hatte schon wieder angerufen und recht gehässige Töne angeschlagen. Daraufhin rief Constantin sie an und fragte, was das eigentlich solle. Kim sei krank aus dem Urlaub gekommen und brauche jetzt absolute Ruhe. Er wolle wissen, was sich da eigentlich abgespielt hätte.
»Ich verstehe das überhaupt nicht. Es war doch eine wunderschöne Zeit, und es ist nicht meine Schuld und die der andern, wenn Kim keinen Humor hat und jede Bemerkung in die falsche Kehle kriegt.«
Constantin fragte, wann sie nach München käme, er müsse unbedingt mit ihr sprechen, weil er sich große Sorgen um Kim mache. Sie könne nicht zu der Hochzeit gehen.
»Kommst du?« fragte Ulrike.
»Das weiß ich noch nicht. Ich bin nicht für solche Feiern.«
»Was ist mit dem Geschenk?«
»Das werde ich hinbringen, wenn sich kein anderer findet.« Er war gespannt auf ihre Antwort.
»Ich komme übermorgen nach München, dann können wir darüber reden. Wo kann ich dich treffen?«
»Ich wohne zur Zeit im Elternhaus. Ruf vorher an.«
»Kann ich Kim besuchen?«
»Sie befindet sich in einem Sanatorium und darf keinen Besuch empfangen.«
»So schlimm ist es? Das macht mir Kummer. Ich hatte nicht den Eindruck, daß ihr etwas fehlt.«
»Und was war mit der Vergiftung? War sie die einzige, die krank wurde?«
Ein kurzes Schweigen folgte, das ihm verriet, daß Ulrike nach einer Antwort suchte.
»Ich weiß wirklich nicht, was sie gegessen hat. Vielleicht ist sie besonders empfindlich. Ein paar haben sich nicht wohl gefühlt, aber es war nicht so schlimm wie bei ihr. Wir können noch darüber reden, wenn ich in München bin.«
Ja, wir werden sehen, dachte Constantin. Er überlegte noch ein paar Minuten, dann verließ er das Haus und ging zu Fuß ein paar Straßen weiter zu dem Haus, das der Familie Veltin gehörte. Constantin wußte, daß Hannos Mutter schon bald nach dem Tod seines Vater wieder geheiratet hatte und Hanno mit Gaby schon einige Zeit zusammenlebte. Er wußte es, weil er Hanno manchmal getroffen hatte.
Er blieb vor dem Gartentor stehen und betrachtete das Haus, das einer gründlichen Renovierung bedurfte. Es nahm sich direkt ein bißchen ärmlich zwischen den Prachtbauten aus.
Während er noch überlegte, ging die Haustür auf und ein junger Mann kam heraus, der ihm bekannt vorkam. Als er ihn besser sehen konnte, hielt er den Atem an, denn es war der schon recht bekannte Schauspieler Chris Albers. Sofort erinnerte sich Constantin auch, daß der erst kürzlich in einen Drogenprozeß verwickelt war.
Constantin konnte sich so verstecken, daß er nicht bemerkt wurde, als Chris zu seinem Wagen, einem flotten Flitzer, ging. Constantin überlegte, ob man aus diesem Besuch Schlüsse ziehen könnte. Wenn aber Veltin als Dealer tätig war, mußte man äußerst vorsichtig sein.
Dennoch drückte Constantin nach ein paar Minuten auf die Klingel, und wenig später wurde er überrascht, aber dennoch überaus freundlich empfangen. Hanno hatte ihm die Tür geöffnet. Gaby gesellte sich wenig später zu ihnen. Sie machte allerdings einen übernervösen Eindruck.
»Was verschafft uns die Ehre deines Besuchs, Constantin?« fragte Hanno, während er Gaby einen Blick zuwarf, den man als warnend bezeichnen konnte.
»Ich bin herumgelaufen und habe mir die Neubauten angeguckt, weil ich ein Haus kaufen möchte. Ich hörte, daß du dich auch als Makler betätigst.«
»Es spricht sich herum. Ich habe die marode Firma meines Vaters verkauft und mit ein paar guten Freunden eine Finanzierungsgesellschaft gegründet. Die wollen aber im Hintergrund bleiben. Da ergibt sich dann so manches. Ich kann dir ein paar sehr gute Projekte anbieten, aber zuerst würde ich gern wissen, wie es Kim geht. Gaby sagte mir, daß sie krank sei.«
»Ja, es hat sich als eine langwierige Sache herausgestellt. Deshalb kann sie auch nicht zu eurer Hochzeit kommen. Aber das Geschenk bekommt ihr natürlich trotzdem.«
Er fand es albern so zu reden, aber irgendwie mußte er auf den Punkt kommen.
»Hat sie einen Virus mitgebracht? So was hört man ja jetzt öfter. Kim war ja immer schon so ein zartes Wesen, und zart besaitet war sie auch.«
»Sie ist gesund hingefahren und krank wiedergekommen, und ich würde gar zu gern wissen, was das eigentlich für eine Gesellschaft war. Aber ihr wart ja nicht dabei.«
»Für uns steht die Hochzeitsreise im Programm, und die geht nach USA, ich kann das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden.«
»Er wird nicht mich, sondern ständig Geschäfte im Sinn haben«, sagte Gaby schmollend. »Wo ist Kim denn hingefahren? Ist sie mit Jan verreist? Die beiden passen ja wirklich zusammen.« Sie warf dabei ihrem Zukünftigen einen schrägen Blick zu.
»Kim befindet sich in einem Sanatorium. Sie muß absolute Ruhe haben«, sagte Constantin.
»Das tut mir aber leid«, sagte Gaby in einem Ton, der das Gegenteil bewies.
Constantin wollte das nicht hochspielen. Er merkte schon, daß er nicht viel erreichen konnte. Die beiden waren ein gutes Team, aufeinander eingespielt und unangreifbar.
»Ihr laßt euch kirchlich trauen?« fragte er ablenkend.
»Natürlich«, sagte Gaby überstürzt. »Man heiratet nur einmal. Jedenfalls sollte es so sein.«
»Wie schaut es bei dir aus, Constantin?« fragte Hanno.
»Ich habe noch keine Neigung.«
Es ist vergeudete Zeit, dachte er, so erfahre ich doch nichts, und so ging er einen Schritt weiter.
»Würde es euch etwas ausmachen, wenn ich euer Hochzeitsgeschenk schon bald schicken würde?« fragte er.
Blitzschnell tauschten die beiden einen Blick. »Uns macht das nichts aus«, erwiderte Gaby hastig, »wir haben schon einige Geschenke bekommen. Es ist nur schade, wenn von СКАЧАТЬ