Dr. Norden (ab 600) Jubiläumsbox 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Название: Dr. Norden (ab 600) Jubiläumsbox 1 – Arztroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Norden (ab 600)

isbn: 9783740928469

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СКАЧАТЬ man es schlau anfängt, kann man schnell reich werden, man darf sich nur nicht in die Karten sehen lassen, und man muß genau wissen, wann man abspringen muß, bevor die Karre in den Dreck fährt.«

      »Jetzt denken Sie über solche Sprüche nach«, sagte Daniel Norden.

      »Dann ergeben sie einen tieferen Sinn. Ich habe mir ja damals auch nichts dabei gedacht, daß sie sich immer an reiche Männer heranmachte, sie konnten noch so gräuslich sein. Sie meinte dazu, daß es ein Hobby von ihr sei zu erkunden, wieviel sie bereit sind, springen zu lassen für einen heißen Flirt. Aber sie war umschwärmt, man hat ihr nichts übelgenommen. Sie verkehrte doch auch in der besten Gesellschaft.«

      »In der ja leider alles möglich ist und bemäntelt wird. Es ist nun mal so, daß es kaum noch Tabus gibt. Aber Sie sind eine junge Frau, die Grundsätze hat, die ethische Werte zu schätzen weiß und glücklicherweise einen Freund hat, der Anstand besitzt und zuverlässig ist. Solche Männer gehen an Frauen vorbei, die sich so zur Schau stellen.«

      »Aber Jan hat nie etwas gegen Ulrike gesagt. Constantin hat das schon getan.«

      »Ich kannte Ulrike doch kaum, und was hättest du wohl gesagt, wenn ich dir diese Freundschaft auszureden versucht hätte«, sagte Jan. »Erfahrungen muß man immer selber machen, um daraus lernen zu können. Mir wäre es allerdings lieber, dir wären solche Erfahrungen erspart geblieben.«

      »Es geschieht mir ganz recht, daß ich eins auf den Deckel gekriegt habe«, sagte Kim. »Also, was ist mit dem Kommissar? Was will er unternehmen?«

      »Das wird er Ihnen gleich selbst erzählen, Kim«, sagte Dr. Norden, und als sei das ein Stichwort, erschien Kommissar Fechner auch schon.

      Verlegen reichte ihm Kim die Hand.

      »Ich beiße nicht«, sagte er mit einem freundlichen Lächeln, »und ich möche Ihnen gleich sagen, daß Sie uns sehr nützlich sein können, Frau Meyring.«

      »Sagen Sie Kim, ich bin es nicht gewohnt, so formell angesprochen zu werden«, bat sie.

      »Also, Kim, vielen Dank für ihr Entgegenkommen. Durch Sie könnten wir möglicherweise einem größeren Drogenschmugglerring auf die Schliche kommen.«

      »Ich will damit aber nie mehr etwas zu tun haben«, sagte Kim abwehrend. »Es war ein schrecklicher Schock für mich, als der Fisch zerbrach. Darüber sind Sie wohl schon informiert.«

      »Nur andeutungsweise. Mir wäre es lieb, wenn Sie mir die Geschichte genau erzählen würden, angefangen damit, wie Sie dazu kamen, einen solchen Fisch auszuwählen.«

      »Eigentlich hatte ich damit kaum etwas zu tun. Es fing damit an, daß ich die Einladung zur Hochzeit von Hanno Veltin und Gaby Stein bekam. Ich hatte die Absicht, sie nicht anzunehmen, aber da rief mich Ulrike an und sagte, wir würden gemeinsam hingehen, sonst könnte man doch denken, ich sei gekränkt, weil Hanno eine andere heiratet.

      Wir waren früher mal befreundet. Aber das war längst vorbei. Ich habe Schluß gemacht, nicht etwa er, wie manche wissen wollten. Wahrscheinlich hat er das auch so erzählt. Jedenfalls sagt Ulrike auch, daß sie wüßte, was ich schenken könnte, nämlich diesen Fisch, den sie sich wünschten. Wenn wir zusammen nach Madeira flögen, könnten wir dort einen besorgen. Ich war völlig arglos, und obgleich ich immer noch nicht schlüssig war, ob ich an der Hochzeit teilnehmen wollte, besorgten wir den Fisch. Das heißt, Ulrike hat ihn besorgt. Ich bin kein argwöhnischer Mensch, ich war eigentlich froh, daß es mir abgenommen wurde. Das wäre es eigentlich schon. Ich packte den Fisch in meine Reisetasche. Sie wurde beim Zoll nur durchleuchtet, und nichts wurde beanstandet. Ich habe mir allerdings auch gar keine Gedanken gemacht. Es war in dem Ferienclub soviel vorgefallen, was mich beschäftigte, daß ich nur froh war, wieder heimzukommen.«

      »Gab es dort Anzeichen, daß Drogen benutzt wurden?«

      »Ich bin wahrscheinlich zu naiv, um das zu bemerken. Geredet wurde nicht darüber, wenigstens nicht in meiner Gegenwart. Dann hatte ich auch die Fischvergiftung.«

      »Die wahrscheinlich keine war, sondern etwas anderes, was noch analysiert werden muß«, warf Dr. Norden ein.

      »Ich war froh, daß ich von dort fliehen konnte. Es war ja so was wie eine Flucht, denn eigentlich hätte ich noch eine Woche bleiben müssen, aber ich wollte lieber für mich allein sein. Ich kann nicht sagen, woher ich die Kraft nahm, mir den Rückflug selbst zu besorgen. Ich war von einer inneren Unruhe getrieben.«

      »Es war also eine Nacht- und Nebelaktion«, meinte der Kommissar. »Sehr mutig.«

      »Ganz so war es doch nicht. Ich flog am hellichten Tag, aber damit hatte Ulrike nicht gerechnet. Sie war mit einer Gruppe unterwegs, um Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, was mir natürlich sehr willkommen war. Es hatte wohl niemand damit gerechnet. Jetzt überlege ich, daß man beabsichtigt haben könnte, mir den Fisch nach der Landung in Frankfurt abzunehmen.«

      »Aber es kann durchaus sein, daß das Brautpaar auch die Abnehmer sein sollten. Eben das müssen wir herausfinden. Ich möchte Ihnen den Vorschlag machen, daß ich den Fisch samt Inhalt auf Fingerabdrücke untersuchen lasse.«

      »Es werden unsere darauf sein«, warf jetzt Jan ein. »Und dann sitzen wir in der Tinte.«

      »Und Ulrike wird keine hinterlassen haben. Ich glaube nicht, daß sie schon mal verhaftet wurde und man überhaupt einen Vergleich hat«, sagte Kim.

      »Die jungen Leute denken sehr logisch«, sagte Kommissar Fechner. »Wollen Sie nicht zur Polizei kommen? Solche Mitarbeiter könnten wir brauchen.«

      »Ich habe schon viel nachgedacht«, sagte Kim. »Man könnte Ulrike eine Falle stellen, Jan hat mir erzählt, daß sie angerufen hat. Ich könnte jetzt sie anrufen und geheimnisvoll tun, vielleicht kommt sie dann her und läßt die Katze aus dem Sack.«

      »Und was würdest du unternehmen?« fragte Jan erregt. »Wir möchten doch, daß du in Sicherheit gebracht wirst.«

      »Sie wird mich doch nicht umbringen wollen«, meinte Kim.

      »Weiß man, wie sie reagiert, wenn sie sich durchschaut fühlt?« sagte Dr. Norden.

      »Ich habe eine Idee«, erklärte Jan. »Constantin hat einen ähnlichen Fisch besorgt. Der ist sogar sehr ähnlich. Constantin könnte Ulrike anrufen und ihr sagen, daß du krank bist und auch nicht zur Hochzeit gehen kannst. Ulrike könne aber das Geschenk abholen und überreichen. Dann werden wir ja sehen, wie sie darauf reagiert.«

      »Das sollte man überdenken«, sagte Kommissar Fechner. »Aber sie könnte es auch so drehen, falls sie sich durchschaut fühlt, daß sie keine Ahnung von alledem hat. Es muß noch einen anderen Weg geben. Wir sollten sie erst einmal überwachen lassen, damit rechnet sie bestimmt nicht. Dann könnten wir eventuell ihre Kontaktpersonen feststellen, was sehr wichtig wäre, und auch klären, ob sie in enger Verbindung zu Veltin und der Stein steht. Ich habe vorerst schon in die Wege geleitet, daß die beiden observiert werden. Das wird nun auch für Ulrike Rahn gelten. Es wäre allerdings hilfreich, wenn Sie auch noch die Namen der Gesellschaft in dem Ferienclub angeben könnten.«

      »Ich weiß nur die Vornamen. Ehrlich gesagt war mir keiner sonderlich sympathisch. Dieser Urlaub war ein Fiasko.«

      »Die Adresse von Ulrike in Paris haben Sie?«

      »Sie steht in meinem Notizbuch, das muß in meiner Handtasche sein. Kannst du mir sie mitbringen, Jan?«

      »Wo СКАЧАТЬ