Dr. Norden (ab 600) Jubiläumsbox 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Название: Dr. Norden (ab 600) Jubiläumsbox 1 – Arztroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Norden (ab 600)

isbn: 9783740928469

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      »Das schaffst du schon noch. Ich warte.«

      Also fuhr Jan gleich los. Er überlegte unterwegs, ob er Constantin erzählen sollte, daß Dr. Norden schon mit Kommissar Fechner gesprochen hatte.

      Constantin stand schon in der Tür. »Ich werde doch öfter hier nach dem Rechten sehen, aber ich wäre ganz froh, wenn du es auch tun würdest. Ich muß schließlich auch arbeiten.«

      »Okay, wenn Kim damit einverstanden ist. Sie darf nicht denken, daß ich mich einnisten will.«

      »Sie braucht dich nötiger, als du vielleicht denkst. Jetzt hör mal den Anrufbeantworter ab.«

      Zuerst kam unverkennbar Ulrikes hohe Stimme, die sich fast überschlug. »Kim-Schätzchen, was ist los mit dir? Wo steckst du nur, und warum bist du klammheimlich verschwunden? Es tut mir ja leid, daß du krank wurdest, aber so schlimm kann es doch gar nicht gewesen sein. Hast du dem jungen Paar dein Geschenk schon gebracht? Ich rufe dich wieder an, Ulli ist dein Fan.«

      »Dieses verruchte Weib spinnt!« stieß Constantin zwischen den Zähnen hervor. Aber schon hörten sie eine Männerstimme mit sehr starkem französischem Akzent.

      »Du erinnerst dich an Julien, Kim, ich habe dir ein Angebot gemacht. Du kannst als Model bei mir anfangen, aber du mußt wenigstens vier Wochen nach Paris kommen. Ich erwarte deinen Anruf unter…«, aber da war plötzlich Schluß.

      »Er wird sowieso vergeblich warten«, sagte Constantin grimmig. »Du kannst Kim aber mal fragen, wer Julien ist. Und jetzt schaust du dir noch den neuen Fisch an.«

      »Du hast einen gefunden?«

      »Und dafür Hohn von einer bezaubernden jungen Dame geerntet, die nicht glauben wollte, daß ich so einen schlechten Geschmack habe.«

      Jan hörte gar nicht richtig hin. Wer ist dieser Julien, dachte er unentwegt.

      Constantin mußte ihn zweimal auffordern, sich den Fisch anzuschauen.

      »Das ist doch genau derselbe«, staunte Jan.

      »So ziemlich, nur hat er einen leeren Bauch«, sagte Constantin schmunzelnd.

      »Ich muß jetzt starten. Mal sehen, was sich heute ergibt. Kommst du in die Klinik?«

      »Ich habe noch allerhand zu erledigen. Du weißt doch, ich bin Junggeselle und Selbstversorger, aber ich habe auch so eine Idee, wie ich mal zu einem Plauderstündchen mit Hanno Veltin kommen könnte. Im Golfclub lassen sie sich anscheinend nicht mehr blicken.«

      »Das habe ich auch schon gemerkt«, sagte Jan. »Sei vorsichtig, Constantin.«

      »Davon kannst du überzeugt sein. Sei lieb zu meiner kleinen Schwester.«

      »Das kannst du glauben.« Sie hatten beide das Gefühl, daß sie in diesen Tagen Freunde geworden waren. Sie waren beide nicht gleich mit jedem per du. Sie betrachteten Freundschaft als etwas Besonderes, die vor allem auf gegenseitiger Aufrichtigkeit fußen mußte. Vertrauen war unendlich wichtig. So viele taten dem andern schön ins Gesicht, um hintenherum abwertend zu reden. Sie waren für offene Worte und sagten auch, wenn sie anderer Meinung waren.

      Jan fuhr zur Klinik. Dr. Norden und Kommissar Fechner waren noch nicht anwesend. So konnte er noch allein mit Kim sprechen.

      Groß war seine Überraschung, als er sie angekleidet im Sessel sitzend vorfand.

      »Hallo, wie haben wir es denn?« staunte er.

      »Ich bin nicht krank, ich muß mich bewegen, ich soll zu einer Kur geschickt werden, das wollen wir mit Dr. Norden besprechen.«

      »Wir müssen auch noch etwas anderes besprechen, Kim. Ich war eben bei Constantin in eurem Haus. Es waren zwei Anrufe auf dem Band, einer von Ulrike und der zweite von einem Julien. Wer ist das?«

      Sie sah ihn erschrocken an. »Julien?« überlegte sie.

      »Er sagt, daß er dir ein Angebot als Model gemacht hätte, du sollst dich entscheiden.«

      »Ich habe das doch gar nicht ernstgenommen.«

      »Mir hast du aber auch gesagt, daß du Model werden könntest.«

      »Das war blöd von mir. Ich habe viel Unsinn geredet nach dem Urlaub. Ich weiß nicht mal mehr, wie dieser Julien aussieht. Es waren mehr solche Heinis dort. Die haben viel geredet, was keine Aussage hatte. Was wollte Ulrike?« wechselte sie das Thema.

      »Sie hat auch so dahergeplappert, warum du dich nicht meldest, so schnell verschwunden bist und ob du dem jungen Paar das Geschenk gebracht hättest.«

      »Ganz schön raffiniert, sie wiegt sich in Sicherheit und will sich zusätzlich absichern. Mein Verstand funktioniert wieder, Jan. Ich werde alles, was ich jetzt tue, reiflich überlegen. Ich war so schrecklich ungerecht zu dir, das muß ich noch mal sagen. Verzeih mir bitte, du warst immer so verständnisvoll.«

      »Es ist alles okay, mein Liebes«, sagte er weich. »Ich habe dich viel zu lieb, um dir je richtig böse zu sein. Ich möchte dich niemals verlieren, Kim.«

      »Ich dich auch nicht«, gab sie zurück und umarmte ihn. Er küßte sie zärtlich und so hingebungsvoll, daß sie nicht hörten, wie die Tür aufging.

      Erschrocken blickten sie sich um. »Pardon, ich wollte nicht stören«, sagte Dr. Norden.

      »Sie dürfen es«, erwiderte Kim lächelnd.

      »Es geht ihnen wieder besser, das freut mich sehr. Von meiner Frau auch herzliche Grüße, Kim. Fühlen Sie sich in der Lage, auch mit Kommissar Fechner zu sprechen?«

      Sie sah Dr. Norden erschrocken an. »Muß das sein? Halten Sie es für richtig?«

      »Für wichtig«, meinte er. »Es geschieht zu Ihrem Schutz. Wir wissen nicht, ob man Sie hereinlegen will.«

      »Aber warum denn nur? Ich bin mir keinerlei Schuld bewußt.«

      »Vielleicht ist nicht alles so gelaufen, wie die Initiatoren es sich dachten. Es ist möglich, daß man annimmt, Sie würden falsch spielen. Um es ganz deutlich zu sagen, Kim, Sie haben Kokain im Wert von einer halben Million, grob geschätzt, ins Land gebracht, das gewisse Leute sehr gern schnell verkaufen wollen. Wahrscheinlich ist Ihrer Freundin Ulrike der Gedanke gekommen, daß Sie doch nicht so naiv sind, wie man Sie einschätzte, daß Sie vielleicht sogar viel raffinierter sind und an Ihren eigenen Profit denken. Sie wurden niedergeschlagen, aber man hat den Fisch nicht gefunden. Dann sind Sie verschwunden. Was glauben Sie, was die Beteiligten alles so denken?«

      »Das würde ich gar zu gern wissen.«

      »Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, ich habe mit Kommissar Fechner gesprochen. Er wird diese Angelegenheit ganz diplomatisch anpacken. Es ist aber wichtig, daß gegen diese Dealer etwas unternommen wird. Bedenken Sie, wie viele junge Menschen und auch Kinder verführt werden mit den Drogen und dann elend zugrunde gehen. Es ist unverantwortlich, daran verdienen zu wollen.«

      »Ich verstehe es ja auch nicht. Ich war schon so lange mit Ulrike befreundet, und jetzt schäme ich mich, daß ich sie nie durchschaut habe. Jetzt denke ich darüber nach, daß sie manchmal doch recht seltsame Sprüche von sich gab, aber ich habe das nie СКАЧАТЬ