AUF ZAUBER KOMM RAUS. Scott Meyer
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Название: AUF ZAUBER KOMM RAUS

Автор: Scott Meyer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Magic 2.0

isbn: 9783958352568

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СКАЧАТЬ sich näher ran und fragte: »Wie denn?«

      Jimmy beugte sich ebenfalls vor, und auch er sprach jetzt leiser: »Mittels etwas, das der Gesetzgeber niemals für möglich gehalten hätte.«

      »Was soll das sein?«, bohrte Agent Miller weiter.

      »Das, was ich Ihnen zeigen werde«, gab Jimmy zurück.

      »Und was hast du davon?«, fragte Miller.

      »Die Gewissheit, meine Bürgerpflicht getan zu haben«, antwortete Jimmy. Eine leicht zu durchschauende Lüge. Ganz so, wie von Jimmy beabsichtigt. Männer, so wie die beiden Agents Miller und Murphy, waren es gewohnt, mit nicht vertrauenswürdigen Leuten zu tun zu haben. Ehrlichkeit hätte sie nur verwirrt. Die einzige Möglichkeit, von ihnen für vertrauenswürdig gehalten zu werden, bestand darin, ihnen zu bestätigen, dass man genau das war, für das sie einen hielten: nicht vertrauenswürdig.

      Jimmy hielt dem starren Blick von Miller einige Sekunden stand und tat, als ob er mit sich ringen müsste, bevor er mit leicht erhöhter Stimme gestand: »Und ich benötige ein paar Dinge. Eine Bleibe. Etwas zu Essen. Einen Computer.«

      Miller lehnte sich zurück und lachte. »Alter Mann, wie sollen wir das denn unseren Vorgesetzten verkaufen?«

      »Sagen Sie ihnen, dass ich Informationen zu dem habe, was gestern Nachmittag passiert ist, und in zahlreichen anderen Fällen von Unterschlagung und Bankbetrug, die in den letzten dreißig Jahren mit einem mysteriösen Verschwinden geendet haben.«

      Agent Miller dachte darüber nach, dann sagte er: »Klar, vielleicht würden sie etwas Kohle lockermachen, wenn ich ihnen das sagen würde. Das Problem dabei ist, dass ich nicht glaube, dass ich ihnen das sagen werde, denn, wie du selbst gesagt hast, dazu müsste erst mal ich glauben, dass du diese angeblichen Informationen hast, und ich habe noch nichts gesehen, was mich davon überzeugen würde.«

      »Haben Sie nicht?«, fragte Jimmy. »Haben Sie die große, hässliche Lampe nicht bemerkt, die vor Ihnen auf dem Tisch steht? Finden Sie es nicht seltsam, dass die Neonröhren ausschließlich nur in diesem Raum nicht funktionieren und auch weiterhin nicht funktionieren, obwohl der Hausmeister die Röhren bereits ausgewechselt hat? Hat irgendjemand erwähnt, dass man mich in einem leer stehenden Büro festhalten musste, weil die elektronische Verriegelung der Arrestzelle kaputt war? Oder dass man kein Foto von mir machen konnte, weil die Digitalkamera ihren Geist aufgegeben hat?« Jimmy machte eine Kunstpause und fragte dann: »Sagen Sie mal, haben Sie schon Ihre Handynachrichten abgehört?«

      Agent Murphy zog sein Telefon aus der Tasche, sah es an, drückte eine Taste und zeigte es Agent Miller. Der sagte: »Schalt es an.«

      Agent Murphy erwiderte: »Geht nicht.«

      Miller und Murphy entschuldigten sich und verließen den Raum.

      Jimmy betrachtete sich in dem großen Spiegel, der den Großteil der gegenüberliegenden Wand einnahm.

      ***

      Auf der anderen Seite des Einwegspiegels überprüfte Agent Murphy die Videokamera, die er auf Aufnahme gestellt hatte, kurz bevor sie Jimmy in den Verhörraum gebracht hatten.

      »Ich werd verrückt. Die macht keinen Mucks«, sagte Murphy.

      »Kein Grund zur Begeisterung«, grummelte Agent Miller.

      »Ja, aber irgendwie doch«, sagte Murphy. »Das könnte der Durchbruch sein, auf den wir gewartet haben. Wenn er erklären kann, wie Banks es zwei Mal geschafft hat, sich mit all dem Geld in Luft aufzulösen, dann könnte er uns vielleicht auch dabei helfen, die ganzen anderen unerklärlichen Dinge zu verstehen.«

      Miller seufzte: »Ach Murph, nur, weil wir nicht erklären können, warum deine Kamera nicht funktioniert …«

      »Oder die Kamera des Seattle PD«, fiel ihm Murphy ins Wort.

      Miller fuhr fort: »Ja.«

      »Oder ihre elektronische Verriegelung.«

      »Gut, okay …«

      »Oder mein Telefon.«

      »Wie auch immer, das …«

      »Oder die Beleuchtung.«

      »Klappe!«, herrschte Miller ihn an. So laut, dass selbst Jimmy im Nebenraum zusammenfuhr. »Nur, weil wir für ihn keine Erklärung haben, heißt das nicht, dass er uns all die Dinge erklären kann, die wir auch nicht verstehen.«

      Das war das eigentliche Hauptproblem von Agent Miller und Agent Murphy. Es gab viel zu viel, das sie nicht erklären konnten. Als man sie offiziell zu einer Zwei-Mann-Sonderkommission ernannt hatte, hielten sie das für eine Beförderung. Bis ihnen ihr Auftrag zur Gänze klar geworden war.

      Miller und Murphy hatten die Aufgabe, Fälle offensichtlicher Unterschlagung zu untersuchen, bei denen es aber keine konkreten Beweise für Unterschlagungen gab. Immer wenn in den Vereinigten Staaten jemand mit einer großen Menge Geld auftauchte, deren Herkunft die örtlichen Behörden nicht erklären konnten, dann wurden Miller und Murphy gerufen. Es war, als wolle man Mörder überführen, ohne jemals eine Leiche zu finden.

      Die letzten Jahre hatten sie damit verbracht, irgendwelche Anrufe zu erhalten (von Detectives, die sehr erfreut darüber klangen, die Fälle abgeben zu könne), dann alles stehen und liegen zu lassen und mit dem nächsten Flug (was das Finanzministerium nichts kostete, da die Fluggesellschaften die Ticketkosten von der Steuer absetzen konnten) in der Touristenklasse (weil Fluggesellschaften bei Freiflügen ihre schlechtesten Plätze vergeben und dabei zwei zahlende Kunden upgraden können) überall dort hinzufliegen, wo es für sie die Abwesenheit von Beweisen zu ermitteln gab.

      Miller und Murphy wollten unbedingt raus aus der Sonderkommission, doch sie einfach zu verlassen, würde sich furchtbar schlecht machen in ihren Personalakten und ihre Aussichten auf zukünftige Beförderungen schwer trüben. Noch schlimmer war, dass mit jedem Tag, der verstrich, der Augenblick unausweichlich näher rückte, an dem sie auf unfreiwillige Weise aus der Sonderkommission ausscheiden würden.

      Welcher Auftrag auch immer nach einer derartigen Rekordserie eklatanter Misserfolge auf sie wartete, eines war sicher: Es würde nichts Erfreuliches werden.

      Miller blickte durch den Einwegspiegel hindurch auf den Mann, von dem sein Partner dachte, er sei ihre Rettung. Jimmy war allein im Raum und lächelte den Spiegel an.

      »Ich traue ihm nicht«, sagte Miller.

      »Ich auch nicht«, stimmte Murphy ihm zu, »aber ich glaube nicht, dass er lügt.«

      Miller nickte. »Auch nur, weil er uns noch nicht wirklich etwas erzählt hat.«

      ***

      Nach mehreren Minuten kamen die Agents Miller und Murphy zurück in den Verhörraum.

      »Okay«, sagte Miller, »das ist ein beeindruckender Trick.«

      »Ich weiß«, erwiderte Jimmy. Er deutete in Richtung des Spiegels. »Schade, dass eure Videokamera dahinten ihn nicht draufhat.«

      »Halt's Maul!«, fuhr Agent Miller ihn an. Die nachfolgende Stille hing schwer im Raum, während Jimmy darauf wartete, dass Agent Miller genau das aussprach, von dem Jimmy schon die ganze Zeit gewusst hatte, СКАЧАТЬ