Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Paket 3 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Paket

isbn: 9783740962425

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СКАЧАТЬ verletzt? Oder gar tot…«, stammelte der Geistliche.

      »Nein«, entgegnete Holliday brüsk, »er ist geflohen. Er hat dem Marshal den Stern vor die Füße geworfen. So sieht es in Ihrer sauberen Stadt aus, Mr. Walker.«

      Die beiden gingen hinauf in ihre Zimmer und holten ihre Sachen.

      Als sie zurückkamen, trat der Reverend ihnen noch einmal entgegen. »Ich habe mich dumm ausgedrückt, Gentlemen. Ich meinte es natürlich nicht so. Wir sind alle jetzt kopflos durch die furchtbaren Ereignisse.«

      »Schon gut«, antwortete der Marshal.

      »Wo wollen Sie hin?«

      »Wir werden weiterreiten.«

      Da umspannte der Reverend mit beiden Händen den rechten Unterarm des Marshals.

      »Mr. Earp, bitte, verzeihen Sie«, preßte er heiser hervor. »Ich war so erregt. Sie müssen es verstehen. Ich bin kein Mann, der mit dem Revolver umgehen kann. Und… ich weiß, daß ich unkluge Worte gesprochen habe. Sie müssen großherzig genug sein, mir zu verzeihen. Das alles hat mich furchtbar schockiert. Es ist abscheulich von dem Sheriff, daß er Sie und die Stadt im Stich gelassen hat. Ich habe es mir gerade überlegt, das heißt, der schwarze Samuele hier hat es mir noch einmal deutlich vor Augen geführt: Ohne Sie hätte es in der Stadt fürchterlich werden können. Sie haben nicht nur das Depot der Railway gerettet, sondern ganz Marana! Ich möchte nicht wissen, wie die Galgenmänner hier gehaust hätten, wenn Sie ihnen freien Lauf gelassen hätten.«

      Wyatt blickte forschend in die hellen Augen des Geistlichen. Er konnte den Mann verstehen. Es war nicht jedem gegeben, in einer solchen Nacht eiserne Nerven zu behalten.

      »Bitte, bleiben Sie doch«, bat der Priester. »Wohin wollen Sie jetzt in der Dunkelheit reiten?«

      Der Marshal wechselte einen Blick mit dem Georgier und nickte dann.

      »Schon gut, Rev. Dann bleiben wir bis morgen. Immerhin ist einer der Banditen entkommen. Und wir finden in der Morgenfrühe seine Fährte höchstwahrscheinlich besser als jetzt in der Nacht.«

      Der Angriff auf das große Railway-Depot in Marana war abgeschlagen.

      Aber das Geheimnis um den Toten blieb.

      Keiner der Männer im Jail wollte ihn kennen.

      Der Rotschopf war zwar nicht lebensgefährlich getroffen, doch so schwer verwundet, daß er vernehmungsunfähig war. Und von ihm allein hätte man schlüssige Auskunft bekommen können.

      Hatte der Mexikaner die Leiche des Anführers verschwinden lassen?

      Wyatt Earp hatte die Stadt schon im Morgengrauen verlassen wollen. Aber die Suche nach dem Toten hielt ihn noch in Marana fest.

      Es war gegen halb neun, als Doc Holliday aus dem Hof des Schmiedes kam und dem Marshal zuflüsterte: »Da ist irgend etwas nicht in Ordnung.«

      »Haben Sie mit dem Schmied gesprochen?«

      »Ja, es ist ein mürrischer Bursche. Vielleicht fünfzig. Irgend etwas verheimlicht der Kerl.«

      Wyatt Earp betrat die Schmiede allein.

      Der Blacksmith, ein bärtiger, rußiger Mann mit kahlem Schädel und grüner Lederschürze, trat ihm entgegen. Muffig fragte er: »Was suchen Sie hier, Mr. Earp?«

      »Ich suche einen Toten.«

      »Einen Toten? Ich habe mir schon gedacht, daß Doc Holliday auch irgend so etwas suchte…«

      »Ach, das haben Sie sich gedacht. Wie kamen Sie darauf?«

      Der Schmied merkte, daß er sich verplappert hatte.

      Plötzlich griff er nach einem glühenden Eisenhaken, der in der Esse lag und riß ihn hoch.

      Gedankenschnell riß der Marshal den linken Fuß hoch und traf den Schmied am Unterarm.

      Die Eisenstange flog durch die ganze Werkstatt und schlug auf den Treppenstufen zur Wohnung krachend auf.

      Metallen drang die Stimme des Marshals an das Ohr des Schmiedes.

      »Wo ist er?«

      Der Schmied senkte den Kopf. »Ich habe nichts damit zu tun… Heute nacht ist ein Mann zu mir gekommen und hat ihn gebracht…«

      »Wo ist er?« wiederholte der Marshal seine Frage mit erhöhter Lautstärke.

      Der Schmied wagte nicht mehr aufzublicken.

      »Der Mann kam in der Nacht und schleppte ihn hierher!«

      »Wo ist er?«

      Der Schmied deutete über die Schulter.

      »Im Stall. Er liegt in der Futterkammer.«

      »Kommen Sie mit.«

      Der Schmied schüttelte den Kopf.

      »Nein, ich komme nicht mit.«

      »Sie kommen jetzt mit.« Wyatt packte ihn am Arm und zog ihn auf die Hoftür zu.

      Da stockte der Fuß des Blacksmith. Er sah Doc Holliday im Hof stehen.

      »Er ist ja auch da.«

      »Ja, Sie werden doch nichts dagegen haben? Kommen Sie!«

      Sie gingen mit dem Schmied durch den Stall in die Futterkammer.

      Hinter einer Futterkiste lag der Leichnam in eine Decke geschlagen.

      Wyatt blickte auf ihn nieder und fragte den Schmied: »Kennen Sie den Mann?«

      Der schüttelte mürrisch den Kopf. »Nein, ich habe ihn nie gesehen.«

      »Weshalb haben Sie mir nicht gesagt, daß er hier liegt?«

      »Weil… weil… ich Angst hatte!«

      »Ja, das ist eine gute Ausrede, Blacksmith.«

      Unverwandt blickte der Missourier in das bleiche Gesicht des Toten.

      Und plötzlich hatte er ein ganz eigenartiges Gefühl, das ihm sagte: Dieser Mann ist nicht der Chief der Galgenmänner.

      Doc Holliday, der bis jetzt geschwiegen hatte, schüttelte den Kopf und sagte leise: »Nein, das ist er nicht.«

      Wyatt blickte ihn verblüfft an. »Wie kommen Sie darauf?«

      »Ich habe über den ganzen Überfall nachgedacht. Es waren sicher einige Männer vom Roten See dabei – aber nicht der Chief. Wenn er dabeigewesen wäre, hätte das Ganze ein anderes Gesicht gehabt.«

      Der Marshal nickte. »Das glaube ich auch.«

      Es blieb einen Augenblick still. Dann wandte sich der Missourier an den Schmied: »Da Sie sich so heiß bemüht haben, den Toten zu verbergen, haben Sie jetzt die Aufgabe, für seine Bestattung СКАЧАТЬ