Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Paket 3 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Paket

isbn: 9783740962425

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СКАЧАТЬ eine Zigarette anzündete, »das ist schon ein regelrechter Geheimbund.«

      Diese Bezeichnung traf unbedingt zu.

      Die Organisation der Galgenmänner war derart weitverbreitet, daß man sie schon nicht mehr als eine gewöhnliche Bande bezeichnen konnte. Überall hier im Südwesten Arizonas schien sich das Graue Gift wie Rattenbrut zu verbreiten, ja, es war schon weit über die mexikanische Grenze hinübergekrochen. Nicht alle, die mit der Gang zu tun hatten, gehörten auch wirklich dazu: viele standen nur aus Angst neben ihr.

      Aber dadurch gewann die Gang eine Unzahl von Mitläufern, die sie stärkten. Ihre Zahl schien schon Legion zu sein.

      Konnte man eine solch verzweigte, starke Bande überhaupt noch im Alleingang bekämpfen? Hatte der Marshal überhaupt noch eine Chance, die Verbrecherbande zu zerschlagen?

      Vor drei Jahren wurde die gefürchtetste Bande im ganzen Westen von Ike Clanton angeführt, dem Tombstoner Cowboy, der über bedeutende, ja, gefährliche Fähigkeiten für einen solchen Job verfügte.

      Wyatt Earp hatte zusammen mit seinen Brüdern und Doc Holliday die Clanton Gang zerstört. Der Schlußakkord war im O.K.-Corral mit neunundzwanzig Schüssen ertönt.

      War das, was dieses Land jetzt wieder verpestete, die Brut der Clanton Gang? Waren die Galgenmänner, die gefährlicher noch als einst die Clantons zuschlugen, die legitimen Nachkommen der einstigen Tombstoner Rebellen?

      In die Gedanken des Missouriers hinein sagte Doc Holliday:

      »Mir wäre wohler, wenn Ike Clanton, Kirk McLowery, Phin, Jonny Ringo, Jack Flanagan und ein paar andere Burschen sicher verwahrt in einer Kiste über den Ozean schwimmen würden. Ich glaube, daß dann hier bald Ruhe geschafft wäre.«

      Die Worte waren dem Marshal aus dem Herzen gesprochen. Er entgegnete:

      »Dennoch bin ich nicht überzeugt, Doc, daß dieses Unkraut dann ausgerottet wäre.«

      »Nein, ausgerottet wäre die ganze Bande dann noch nicht. Aber vielleicht wäre ihr dann der Kopf genommen. Und das ist meistens das Wichtigste.«

      »Sofern Ike der Boß ist.«

      »Vielleicht ist es gar nicht so wichtig, ob er der Boß ist«, gab Doc Holliday zu bedenken. »Die Tatsache, daß selbst viele Mitglieder der Bande ihn für den obersten Chief halten, ist doch wohl so schwerwiegend, daß man den Kerl zum Teufel wünschen müßte. Ich bin überzeugt, daß eine ganze Menge Leute von der Bande abfallen würden, wenn Ike irgendwo sicher hinter Schloß und Riegel säße.«

      »Das ist nicht ausgeschlossen. Aber ich habe keine Handhabe gegen ihn. Auf den bloßen Verdacht hin kann ich ihn nicht nach Fort Worth oder gar nach Sescattewa bringen lassen. Und ihn etwa in Tombstone einsperren…«

      Holliday winkte ab. »Das ist natürlich ausgeschlossen. Wir hätten den schlimmsten Aufruhr in der Stadt. Ganz abgesehen davon, daß dann keiner von uns auch nur mehr eine Minute seines Lebens sicher wäre, weil die Leute nicht nachlassen würden, Befreiungsversuche zu unternehmen. Und man würde ihn im Handumdrehen zum Märtyrer machen. Und genau das kann ich nicht brauchen.«

      Wyatt Earp tastete nach seiner Zigarrentasche und stellte fest, daß sie leer war. Der steinalte Mann unten im San Pedro Valley hatte ihm die letzte abgefordert.

      »Ich werde mir drüben im Shop ein paar Zigarren holen.«

      Holliday nickte. Er winkte der Frau, die in den Schankraum blickte. »Bringen Sie mir einen Brandy, Miß – einen Brandy, kein Schlangengift.«

      Wyatt erhob sich und ging zur Tür. Auf dem kurzen Weg überlegte er wohl zum hundertsten Male, ob es wirklich einen Sinn hatte, die große Bande auf diese Weise zu bekämpfen.

      Sicher, er schlug hier und da zu, zertrümmerte hier ein Nest und da ein anderes und hätte doch eigentlich hoffen können, der Bande allmählich die Flügen beschnitten zu haben. Aber wie sah es in Wirklichkeit aus? Es schien doch so, als ob nach jedem Schlag in eines der Wespennester drei oder vier neue entstünden. Ein festgenommener Galgenmann schien drei neue aus der Erde wachsen zu lassen!

      Wyatt hatte gerade die Tür aufgezogen, als er verdutzt stehen blieb.

      Drüben aus dem Shop, wo er die Zigarren holen wollte, trat ein Mann, den der Marshal hier ganz sicher nicht vermutet hatte.

      Es war der sonderbare Ölheilige, der ihn unten in Nogales angesprochen und für einen Posten eines Bohr-Bosses anzuwerben versucht hatte.

      Wyatt beobachtete ihn einen Augenblick und sah, daß Callaghan stehen blieb und die Straße hinunterblickte.

      Da zog der Marshal die Tür auf, und Callaghan sah ihn sofort.

      War es ein Lachen, das jetzt über sein Gesicht kroch?

      Er kam auf den Missourier zu und reichte ihm in überschwenglicher Freude die Hand.

      »Hallo, Marshal, welch ein Zufall!«

      »Zufall?« Wyatt maß ihn mit einem forschenden Blick.

      Callaghan winkte ab und schob sich eine seiner Strohhalmzigarren zwischen die Zähne.

      »Auch eine?«

      Wyatt schüttelte den Kopf.

      Callaghan lachte: »Sie haben recht, es ist natürlich kein Zufall. Ich habe Sie gesucht.«

      »Hier in Chiricahua?«

      »Ja.«

      Sollte der Mann tatsächlich die weite Strecke von Nogales hierher zurückgelegt haben, nur um ihn wieder mit seiner Werbung zu behelligen?

      »Ja. Sie werden es nicht glauben, Wyatt Earp. Aber ich habe den Auftrag, Sie unbedingt anzuheuern. Koste es, was es wolle. Ich will nicht behaupten, daß ich mein Angebot verdoppeln kann, aber wir legen noch fünfzig Dollar zu.«

      Wyatt schüttelte den Kopf.

      Callaghans Blick bohrte sich in die harten Züge des Marshals.

      »Hundert dazu!«

      Wyatt lachte, klopfte dem Werber aber auf den rechten Oberarm und ging an ihm vorbei, hinüber auf den Shop zu, in dem er sich ein paar schwarze Zigarren kaufte.

      Als er herauskam, stand Callaghan vor der Tür.

      »Sie sind ja immer noch da.«

      »Ich werde auch dableiben, bis Sie mitkommen.«

      »Aber das ist doch vertane Zeit, Callaghan, reiten Sie nach Hause, der Job ist nichts für mich.«

      Wyatt hatte zwei Schritte auf die Straße getan, als er plötzlich stehenblieb und sich langsam umwandte. Forschend glitt sein Blick über die Gestalt Callaghans. Wie unabsichtlich streifte sein Blick die linke Hand des Mannes, deren Mittelfinger von einem großen Ring geschmückt war, auf dessen abgeplatteter Siegelfläche ein Dreieck eingraviert war.

      »Na, wollen Sie es sich nicht doch überlegen?« fragte der Texaner.

      Wyatt zog die Schultern hoch. »Ich werde Ihnen etwas sagen, Callaghan. Ich denke darüber nach.«

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