Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. страница 219

Название: Wyatt Earp Paket 3 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Paket

isbn: 9783740962425

isbn:

СКАЧАТЬ flog der große Revolver in die linke Faust des Marshals.

      »Ich frage Sie nicht noch einmal, Harrison.«

      Da sank der schlaksige Bursche auf einen der dreibeinigen Hocker und ließ die Arme zwischen die Knie sinken, der Kopf hing ihm auf der Brust.

      »Ich kann nicht reden«, stammelte er.

      »Vor was haben Sie Angst?«

      Harrison schüttelte den Kopf.

      Da trat Wyatt auf ihn zu und tippte ihm mit dem Revolver auf die Schulter. »Ich werde Ihnen sagen, wovor Sie Angst haben, Harrison. Vor den Galgenmännern!«

      Der Sheriff zuckte wie unter einem Peitschenschlag zusammen.

      Wyatt hob mit dem sechskantigen Revolverknauf das Gesicht des verräterischen Sheriffs an.

      »Stimmt es?«

      Der Mann senkte die Augen. »Ich kann nicht sprechen«, stammelte er wieder.

      »Eben, Sie können nicht sprechen, weil Sie die Rache der Graugesichter fürchten, Harrison. Das ist es. Darum sind Sie zum Verräter geworden. Darum haben Sie mich zur Grenze geschickt, um mich loszuwerden. Aber es hilft Ihnen nichts. Jetzt werden Sie reden müssen, sonst sorge ich dafür, daß Sie an den Galgen kommen.«

      »An den Galgen?« Harrison wich zurück, rutschte vom Hocker und saß am Boden. Entgeistert starrte er den Missourier an: »Ich habe keinen Mord begangen!«

      »Nein, aber Sie haben versucht, einen Mörder zu decken. Und versuchen es noch! Außerdem decken Sie eine Bande von Verbrechern, die eine große Gefahr für das Territorium bedeutet.«

      Harrison erhob sich und stand schlotternd da.

      »Was soll ich tun, Marshal? Ich bin verloren! In jedem Fall verloren. Was soll ich nur tun?«

      »Für einen Sheriff dürfte es diese Frage nicht geben, Harrison. Sie haben sich auf die Seite des Gesetzes zu stellen.«

      Der Mann schüttelte den Kopf.

      »Ich kann es nicht, ich kann es nicht!«

      Da schnellte die Rechte des Marshals vor und riß ihm den sechseckigen Stern von der Weste. Das Metallstück schepperte über den Steinboden bis in die Zellen hinein.

      »Elender Feigling.« Wyatt packte Harrison und schob ihn in eine Zelle hinein. Dann warf er die Tür hinter ihm ins Schloß.

      Der Mann hatte sich nicht gewehrt, hatte auch nicht den mindesten Versuch gemacht, sich wirklich zu rechtfertigen. Statt dessen hockte er jetzt schluchzend auf der Pritschenkante.

      »Sie werden hängen, Harrison. Niemand wird Sie davor bewahren. Und in der bitteren Stunde, in der man Sie zum Galgen führt, werden Sie einsehen, was Sie getan haben. Aber dann ist es zu spät. Man wird Ihnen die Schlinge um den Hals legen und man…«

      »Neiiiin!« Harrison war aufgesprungen und vorn ans Gitter gestürzt. Beide Hände spannte er um die eisernen Trallen, preßte den schmalen Kopf dazwischen und brüllte noch einmal: »Neiiin! Ich bin unschuldig.«

      »Unschuldig!« herrschte Wyatt ihn an. »Wem wollen Sie das erzählen. Welchem Richter wollen Sie klarmachen, daß Sie unschuldig sind, wo Sie einen Mörder decken, wo Sie mit einer Verbrecherbande zusammenarbeiten.«

      »Ich arbeite nicht mit ihnen zusammen. Sie haben mich gezwungen zu schweigen, wenn mir mein Leben lieb ist.«

      »Dann hätten Sie den Stern abgeben und diese Stadt verlassen müssen, Harrison.«

      »Die Stadt wird von diesen Männern beherrscht«, versuchte sich Harrison jetzt zu verteidigen. »Was hätte ich tun sollen. Ich bin schließlich Sheriff hier und habe auf meinem Posten auszuharren!«

      »Auf Ihrem Posten?« schoß Wyatt ihm verächtlich entgegen. »Es ist nicht mehr Ihr Posten, Harrison. Und es war auch nicht mehr Ihr Posten in dem Augenblick, als Sie ihn verraten haben. Sie sind kein Sheriff für Chiricahua. Und ich bezweifle, ob Sie überhaupt das Zeug zu diesem Amt haben. Sie sind ein Hehler und damit auch ein Verbrecher. Sie gehören für mich zu den Galgenmännern.«

      »Nein«, keuchte Harrison.

      »Doch«, wie ein Geschoß zischte dem Verräter das Wort entgegen. »Sie gehören dazu. Und ich werde nicht ruhen, bis Ihre Bande zerschlagen und das letzte Mitglied bestraft ist. Die Graugesichter werden ausgerottet, verlassen Sie sich darauf!«

      »Ich gehöre nicht dazu, ich schwöre Ihnen, Wyatt Earp, ich gehöre nicht dazu. Glauben Sie mir doch. Ich hatte bloß Angst, die Schwester des Salooners ist meine Freundin. Das heißt, ich möchte gerne, daß sie meine Freundin wäre. Ich habe mich um sie bemüht. Aber…«

      »Ja, ich verstehe schon.« Wyatt nickte. »Aber… ich werde Ihnen etwas sagen, Harrison. Sie haben noch eine, eine einzige, winzige Chance. Sie liegt in der wahrheitsgemäßen Beantwortung meiner Frage: Wo ist Halbot?«

      Harrisons Kopf fiel wieder auf die Brust herab. Er wandte sich um und taumelte auf seine Pritsche zu.

      Wyatt nahm den Schlüsselbund und verschloß das Office.

      Draußen fragte er eine vorübergehende Frau nach dem Haus des Mayors.

      Die Frau sah ihn verstört an, öffnete den Mund und schob den Unterkiefer, der nur noch zwei Zähne zeigte, nach vorn, wobei sie zischelte: »Den Mayor? Den haben Sie doch weggeschleppt, Mr. Earp.«

      »Sheeker?« fragte Wyatt verblüfft.

      »Ja.«

      So war also der prominente Galgenmann William S. Sheeker nicht nur ein wohlhabender Hotelinhaber, sondern gleichzeitig der Bürgermeister dieser finsteren Banditenstadt.

      Doc Holliday hatte drüben in der angelehnten Tür auf den Gefährten gewartet.

      Als Wyatt ihm berichtet hatte, meinte der Gambler:

      »Ich muß Ihnen ehrlich gestehen, Marshal, daß ich diesem Kerl hier nicht ungern den Rücken kehren würde. Schon in der ersten Minute, in der ich hier war, hatte ich das Gefühl, daß wir hier nicht allzuviel Freude erleben würden.« Er hob die Hände, legte den Kopf auf die rechte Schulter und fuhr fort: »Aber wie Sie meinen, vielleicht ist es doch eine ganz schöne Stadt. Man kann sich ja an alles gewöhnen.«

      Sie betraten den Gastraum und nahmen an dem gleichen Tisch Platz, an dem der Galgenmann Sheeker sie bewirtet hatte.

      Stumm saßen die beiden Männer einander gegenüber und blickten hinaus auf die Straße.

      Merkwürdig still war es in dieser Stadt.

      Und das Gefühl, daß es hier von Galgenmännern wimmelte, war nicht eben dazu angetan, es den beiden Männern wohler sein zu lassen.

      War hier das zentrale Camp der Galgenmänner? Wyatt hatte sich die gleiche Frage schon bei seinem ersten Besuch in Chiricahua gestellt und geglaubt, sie glatt verneinen zu können. Aber die nächste Frage, die sich dann aufdrängte, nämlich, ob William S. Sheeker der Big Boß der Galgenmänner war, glaubte der Marshal auch jetzt noch verneinen zu können.

СКАЧАТЬ