Wyatt Earp Staffel 2 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 2 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Staffel

isbn: 9783959790222

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СКАЧАТЬ behängen. Er würde die Stadt ohnehin verlassen. Unter einem Mann wie Jim Deger würde er nicht Hilfs-Marshal spielen. Schließlich dachte er nicht daran, die Leiter seiner beruflichen Laufbahn wieder hinunterzusteigen.

      In der Frühe des nächsten Morgens stand Doc Gilbert vor Wyatts Zimmertür im Hotel London. »Marshal, kann ich einen Augenblick mit Ihnen sprechen?«

      »Gleich, ich bin schon auf.«

      Ein paar Minuten später saß der Arzt bei ihm im Zimmer in einem alten, abgewetzen Plüschsessel. »Darf ich rauchen?«

      Wyatt, der selbst kein starker Raucher war, nickte.

      »Ich habe nicht viel Hoffnung, daß mein Besuch bei Ihnen Erfolg hat«, begann der Arzt, während er sich eine helle Ohio-Big ansteckte. »Ich sagte es Ihnen gestern schon: Es war mehr als jeder von Ihnen erwartet hat, das, was Sie geleistet haben. Und Sie haben recht: Daß Holliday dazukam, war ein wahres Glück. Deshalb bin ich gestern abend noch bei ihm im Long Branch Saloon gewesen und hab’ ihm vorgeschlagen, hier in Dodge eine Praxis aufzumachen. Ich könnte ihm Medikamente leihen, auch Instrumente, bis er sich eingerichtet hat. Bestimmt ließen sich die Leute lieber von ihm ihre Zähne behandeln und gar ausreißen, als von Frank Robert, der nur ein Barbier ist.«

      Wyatt lachte. Er ahnte, was kam.

      Gilbert paffte eine dicke Wolke vor sich hin. »Oh, er hat mich nicht ausgelacht, Ihr Partner von gestern. Ganz im Gegenteil, er hat beste Manieren und hat mich zu einem Drink eingeladen, von dem ich erst im Morgengrauen heimkehrte. Zum Schrecken meiner Frau. Und er hat mir klargemacht, daß ich ihn so lassen müsse, wie er ist. Daß er viel zu schlecht sei, den edlen Bürgern von Dodge City die Zähne zu behandeln…«

      Wyatt nickte lächelnd. »Das hätte ich Ihnen vorher sagen können, Doc. Er ist nicht mehr zu ändern. Er will es einfach nicht. Das ist es.«

      Der Arzt hob den Kopf und blickte den Missourier durch eine Rauchwolke an. »Wir haben auch über Sie gesprochen, Marshal.«

      Wyatt hob die Brauen ein wenig.

      »Yeah, über Sie. Der Major hat Sie regelrecht hinters Licht geführt. Er hatte selbst mit Masterson verabredet, daß Sie hier den Marshalposten übernehmen sollten, wenn Sie Lust dazu hätten. Und nun kann er die Sache ja leicht verdrehen. Der Sheriff ist ja tot. Hören Sie, Earp – ich möchte Ihnen etwas sagen. In der Stadt ist noch einiges faul. Es war nicht nur die Rice-Bande, weswegen Masterson Sie kommen lassen wollte…«

      »Ich weiß.«

      Der Arzt machte erstaunte Augen. »Sie wissen es schon?«

      »Doch, ja, hier gibt es noch mehr Unkraut.«

      Doc Gilbert nickte zustimmend. »Richtig. Und das ist so hartes, zähes Unkraut, daß es eines starken Mannes bedarf, um es auszureißen. Dodge hat keinen solchen Mann. Jim Deger ist es bestimmt nicht. Sie, Wyatt Earp, Sie wären der richtige Mann dazu. Ich glaube, ich habe ihnen das schon einmal gesagt.«

      »Ja, das haben Sie.«

      »Sie werden nicht bleiben?«

      Wyatt schüttelte den Kopf. »No, Doc – ich bin als Marshal hierhergekommen, und ich werde auch Marshal bleiben. Es gibt noch andere Cowtowns, die einen Marshal brauchen…«

      Der Arzt sprang auf. »Eben, und das habe ich diesem hirnverbrannten Hoover auch gesagt. Und Doc Holliday meinte, die Stadträte von Abilene, Topeka und Kansas City würden sich um Sie reißen, er wüßte es genau.«

      Wyatt wurde das Gefühl nicht los, daß Holliday in der whiskyschweren Nacht furchtbar aufgeschnitten hatte.

      »Doch, so ist es!« rief der Arzt. »Und ich sehe nicht ein, daß wir für die Dummheit unseres Bürgermeister büßen sollen. Ich mache Ihnen einen Vorschlag, Mister Earp. Sie haben bis jetzt gearbeitet. Sie machen einmal ein paar Tage Pause. Und zwar als mein Gast, als mein lieber Besucher. Meine Frau kocht eine vorzügliche Warschauer Suppe, sie macht Bratkartoffeln wie eine Wiener Köchin, und das Steak können Sie am Broadway in Manhattan nicht saftiger und würziger bekommen. Unser Junge ist im Krieg oben bei Gettysburg gefallen. Er wäre heut in Ihrem Alter. Wir würden uns furchtbar freuen, Marshal, wenn Sie ein paar Tage bei uns wohnen wollten.«

      Ein kleines Lachen lag auf den Lippen des harten Mannes. »Ich verstehe Sie nicht, Doc, was wollen Sie damit bezwecken?«

      »Nichts – oder wenn ich ehrlich sein soll, ich möchte, daß Sie in Dodge bleiben.«

      »Aber ich kann doch, selbst wenn ich Ihre freundliche Einladung annehme, nicht ewig bei Ihnen wohnen bleiben.«

      »Wir würden uns freuen, einen so berühmten Mann in unserem Haus willkommen zu heißen«, sagte der alte Arzt. Und Wyatt sah ihm an, daß er das ehrlich gemeint hatte. »Wenn ganz Dodge Sie nicht zu schätzen weiß, Mister Earp – ich weiß es.«

      Wyatt blickte aus dem Fenster auf die belebte Frontstreet hinunter. Er ahnte nicht, daß er eine ganze Reihe von Jahren in dieser Stadt verbringen sollte. Daß von hier aus sein Ruf als der große Pionier des Gesetzes erst richtig in das Land ziehen würde…

      »All right, Doc. Eine kleine Pause kann tatsächlich nichts schaden.«

      »Wunderbar!« Der Arzt richtete sich auf und schlug ihm auf die Schulter. »Kommen Sie mit Ihren Sachen rüber zu uns. Meine Frau weiß schon Bescheid.«

      Wyatt lächelte still vor sich hin, packte sein Bündel, zahlte seine Rechnung und ging mit dem Arzt über die Straße.

      Gerade als er das Haus hinter Gilbert betreten wollte, kam von Osten her ein Reiter die Straße herunter.

      Am Long Branch Saloon stieg er vom Pferd.

      Es war ein mittelgroßer Mann mit hartem braungebranntem Gesicht und grünen Augen. Tief an seiner linken Hüfte über dem Oberschenkel baumelte ein schwerer Colt.

      Wyatt blickte noch einen Augenblick in dieses Gesicht und gewahrte eine brandrote Narbe, die sich vom rechten Auge quer über die Wange zum Mundwinkel zog. Sie entstellte das Gesicht des Mannes fürchterlich.

      »Kommen Sie, Marshal! Hier ist meine Frau…«

      Wyatt wollte ins Haus treten, als er sah, wie der Mann kurz vor der Tür des Saloons den Colt lockerte.

      Gilbert hatte Wyatts Zögern bemerkt. Er kam an die Tür. Auch er sah den Mann.

      »All devils! Reg Gellico!«

      »Kennen Sie ihn?«

      Der Arzt zog die Brauen zusammen. »Jeder hier kennt ihn. Es ist ein Spieler. Aber einer von der harten Sorte.«

      Da stieß Gellico die Tür des Saloons auf. »Holliday!« rief er schneidend.

      Als seine Hand zum Colt zuckte, peitschte ein Schuß auf.

      Reg Gellico bekam einen Stoß, wie von einem Stock, wurde rückwärts geworfen und rutschte an einem Vorbaupfeiler hinunter.

      Wyatt war sofort losgerannt.

      Als er die Pendeltür des Saloons auseinanderstieß, sah er nur einen Mann in dem großen Raum. Doc Holliday. Er saß an einem der grünen Tische, hatte ein Kartenspiel vor sich liegen und den Colt daneben. СКАЧАТЬ