H. G. Wells – Gesammelte Werke. Herbert George Wells
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Название: H. G. Wells – Gesammelte Werke

Автор: Herbert George Wells

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier

isbn: 9783962813628

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СКАЧАТЬ aus ei­nem Ding, das wie ein Schüs­sel­sturz aus­sieht«. Da­mit lief er wei­ter durch das Tor des Hau­ses auf der Spit­ze des Kam­mes. Ein jä­her Wir­bel schwar­zen Rau­ches, der die Stra­ße ent­lang zog, ver­barg ihn einen Au­gen­blick. Ich lief zur Tür mei­nes Nach­bars, klopf­te an und über­zeug­te mich von dem, was ich be­reits wuss­te: er war mit sei­ner Frau nach Lon­don ge­fah­ren und hat­te sein Haus ver­schlos­sen. Ich eil­te mei­nem Ver­spre­chen ge­treu ins Haus zu­rück, hol­te den Kof­fer mei­nes Dienst­mäd­chens, schleif­te ihn her­aus, und be­fes­tig­te ihn ne­ben ihr auf dem Rück­teil des Wa­gens. Dann er­griff ich die Zü­gel und schwang mich auf den Kutsch­bock ne­ben mei­ne Frau. Im nächs­ten Au­gen­blick wa­ren wir au­ßer­halb des Be­rei­ches von Rauch und Lärm und jag­ten den Ab­hang ge­gen­über dem May­bu­ry-Hü­gel hin­ab ge­gen Alt-Wo­king zu.

      Vor uns lag eine stil­le, son­ni­ge Land­schaft, Wei­zen­fel­der, die von je­der Sei­te der Stra­ße auf­stie­gen und das Wirts­haus von May­bu­ry mit sei­nem hin- und her­schwan­ken­den Schild. Vor uns sah ich das Ge­fährt des Dok­tors. Am Fuße des Hü­gels wand­te ich mich um, um die Hü­gel­sei­te, die wir jetzt ver­lie­ßen, noch ein­mal zu se­hen. Dich­te Säu­len schwar­zen Rau­ches, durch­zuckt von Fä­den ro­ten Feu­ers fuh­ren in die stil­le Luft hin­auf und war­fen dunkle Schat­ten auf die grü­nen Baum­wip­fel im Os­ten. Der Rauch brei­te­te sich schon in wei­ter Fer­ne nach zwei Rich­tun­gen aus, ge­gen das Fich­ten­ge­hölz von Byfleet im Os­ten und ge­gen Wo­king im Wes­ten. Die Stra­ße war be­sät mit Leu­ten, die uns ent­ge­gen­lie­fen. Und jetzt hör­te man sehr lei­se, aber sehr deut­lich durch die hei­ße stil­le Luft das Schwir­ren ei­nes Ma­schi­nen­ge­schüt­zes, das aber rasch wie­der ver­stumm­te, zwi­schen­durch das Knat­tern von Ge­weh­ren. Die Mars­leu­te steck­ten of­fen­bar al­les, was sich in­ner­halb des Be­rei­ches ih­res Hit­ze­strahls be­fand, in Brand.

      Ich bin kein er­fah­re­ner Kut­scher und muss­te so­fort mei­ne Auf­merk­sam­keit auf das Pferd len­ken. Als ich mich wie­der um­blick­te, hat­te der zwei­te Hü­gel den schwar­zen Rauch ver­bor­gen. Ich hieb mit der Peit­sche auf das Pferd und hielt die Zü­gel lose, bis Wo­king und Send zwi­schen uns und je­nem ra­sen­den Tu­mult la­gen. Den Dok­tor über­hol­te ich zwi­schen Wo­king und Send.

      1 Klei­ner zwei­rä­de­ri­ger Kut­schen­wa­gen <<<

      X. Im Sturm

      Lea­ther­head ist etwa zwölf Mei­len vom May­bu­ry-Hü­gel ent­fernt. Ein Duft von fri­schem Heu war in der Luft, als wir zu den üp­pi­gen Wie­sen jen­seits von Py­r­ford ka­men, und den He­cken auf je­der Sei­te des We­ges gab eine Men­ge wil­der Ro­sen einen lieb­li­chen far­benglän­zen­den Schmuck. Das hef­ti­ge Schie­ßen, das be­gann, als wir den May­bu­ry-Hü­gel hin­ab­fuh­ren, hör­te eben­so un­ver­mu­tet auf, als es ein­ge­setzt hat­te. Der Abend war wie­der fried­lich und still. Wir ka­men ohne je­den Un­fall, um neun Uhr un­ge­fähr, nach Lea­ther­head. Das Pferd ras­te­te eine Stun­de, wäh­rend ich mit mei­nen Ver­wand­ten das Abend­brot nahm und mei­ne Frau ih­rer Ob­hut emp­fahl.

      Mei­ne Frau war wäh­rend der Fahrt auf­fal­lend schweig­sam ge­we­sen, und schi­en auch jetzt durch böse Vorah­nun­gen be­drückt zu sein. Ich ver­such­te sie in je­der Wei­se auf­zu­hei­tern, be­wies ihr, dass die Mars­leu­te durch ihr Schwer­ge­wicht an die Gru­be fest­ge­bun­den sei­en, dass sie im güns­tigs­ten Fall nur ein we­nig aus ihr her­aus­krie­chen könn­ten. Aber sie gab mir nur ein­sil­bi­ge Ant­wor­ten, hät­te sie nicht das Ver­spre­chen, das ich dem Wirt ge­ge­ben hat­te, ab­ge­hal­ten, so hät­te sie wohl in mich ge­drun­gen, jene Nacht in Lea­ther­head zu blei­ben. Woll­te Gott, dass ich es ge­tan hät­te! Ich er­in­ne­re mich noch, wie weiß ihr Ge­sicht war; als wir Ab­schied nah­men.

      Was mich be­traf, so war ich den gan­zen Tag fie­ber­haft er­regt, ge­we­sen. Eine Wal­lung, sehr nahe dem Kriegs­fie­ber ver­wandt, das ge­le­gent­lich je­des ge­sit­te­te Ge­mein­we­sen er­fasst, war in mein Blut ge­fah­ren. Und in mei­nem Her­zen war ich nicht sehr be­küm­mert, dass ich jene Nacht noch nach May­bu­ry zu­rück muss­te. Ich fürch­te­te so­gar, dass je­nes letz­te Ge­wehr­feu­er, das ich ge­hört hat­te, die Ver­til­gung un­se­rer Ein­dring­lin­ge vom Mars be­deu­tet hat­te. Mei­ne Ge­müts­ver­fas­sung kann ich am bes­ten aus­drücken, wenn ich sage, dass ich ge­ra­de­zu das Be­dürf­nis hat­te, bei ih­rem Tode zu­ge­gen zu sein.

      Es war fast elf Uhr, als ich mich zur Rück­fahrt an­schick­te. Die Nacht war un­er­war­tet fins­ter. Als ich aus dem er­leuch­te­ten Flur des Hau­ses mei­ner Ver­wand­ten her­austrat, schi­en sie mir ge­ra­de­zu schwarz; und sie war heiß und schwül wie der Tag. Über uns jag­ten die Wol­ken, wenn auch kein Luft­hauch das Busch­werk um uns be­weg­te. Der Die­ner mei­ner Ver­wand­ten zün­de­te bei­de Wa­gen­lam­pen an. Zum Glück kann­te ich die Stra­ße ganz ge­nau. Mei­ne Frau stand im Lich­te der Ein­fahrt und blick­te nach mir, bis ich mich in den Wa­gen schwang. Dann wand­te sie sich plötz­lich um und ging hin­ein. Sie über­ließ es un­se­ren Ver­wand­ten, mir eine glück­li­che Fahrt zu wün­schen.

      An­fangs war ich ein we­nig ge­drück­ter Stim­mung, in­dem die ängst­li­che Stim­mung mei­ner Frau mich an­ge­steckt hat­te. Sehr bald aber kehr­ten mei­ne Ge­dan­ken zu den Mars­leu­ten zu­rück. Ich war da­mals noch völ­lig im Dun­keln, wie der Kampf am Abend ver­lau­fen war. Ich kann­te nicht ein­mal die Um­stän­de, die den Zu­sam­men­stoß be­schleu­nigt hat­ten. Als ich durch Ock­ham kam (denn das war der Weg, den ich zur Rück­fahrt ge­wählt hat­te, nicht den über Send und Alt-Wo­king), sah ich am west­li­chen Ho­ri­zont einen blut­ro­ten Schein, der, als ich nä­her­kam, lang­sam am Him­mel kroch. Die trei­ben­den Wol­ken des dro­hen­den Ge­wit­ters ver­meng­ten sich dort mit Un­men­gen schwar­zen und ro­ten Rau­ches.

      Die Ri­pley Street war ver­las­sen, und au­ßer ei­ni­gen be­leuch­te­ten Fens­tern ver­riet das Dorf nicht ein Zei­chen von Le­ben. Aber ich ent­ging nur mit knap­per Not ei­nem Un­fall an der Ecke der Stra­ße, die nach Py­r­ford führt. Dort hat­te sich ein Hau­fen von Leu­ten ge­bil­det, die mir alle den Rücken kehr­ten. Sie rie­fen mir nichts zu, als ich an ih­nen vor­über­fuhr. Ich weiß nicht, wie viel sie von den Vor­gän­gen wuss­ten, die sich jen­seits des Hü­gels zu­tru­gen. Ich weiß auch nicht, ob die schwei­gen­den Häu­ser, an de­nen mich mein Weg vor­bei­führ­te, in sorg­lo­sen Schlaf ver­sun­ken, oder ver­las­sen und öde wa­ren, oder ver­wüs­tet und der Schre­cken har­rend, wel­che die Nacht noch brin­gen soll­te.

      Von Ri­pley bis Py­r­ford fuhr ich im Tale des Wey, und der rote Feu­er­schein war mir ver­bor­gen. Als ich den klei­nen Hü­gel jen­seits der Kir­che von Py­r­ford hin­auf­fuhr, kam der Schein wie­der in Sicht und die Bäu­me um mich her­um beb­ten un­ter den ers­ten An­zei­chen des Stur­mes, der sich über mir zu­sam­men­zog. Dann hör­te ich von der Py­r­for­der Kir­che hin­ter mir Mit­ter­nacht schla­gen, und dann kam die Sil­hou­et­te des May­bu­ry-Hü­gels her­aus, mit sei­nen Baum­wip­feln und sei­nen Dä­chern, die sich schwarz und scharf von der Röte ab­ho­ben.

      Als ich so hin­sah, er­hell­te ein fah­ler, grü­ner Schein die Stra­ße vor mir, und be­leuch­te­te den fer­nen Wald ge­gen Add­le­sto­ne. Ich spür­te einen СКАЧАТЬ