Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. страница 71

Название: Wyatt Earp Paket 2 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Paket

isbn: 9783740953843

isbn:

СКАЧАТЬ er, nicht ohne Spott.

      »Yeah, das will ich«, entgegnete der Kleine. »Ich habe da einen Gedanken, aber ihr werdet ihn ganz sicher verrückt finden.«

      »Raus mit der Sprache!« forderte Callaghan ihn auf, während er auf seiner längst erkalteten Virginia herumkaute.

      Eggers druckste herum. »Ihr wißt ja, daß ich eine Zeitlang in Texas war, ehe ich hier heraufkam…«

      »Ja, das wissen wir. Und? Weiter?« knurrte der Sheriff.

      Eggers nahm einen Schluck aus seinem Glas.

      »Wenn da meinethalben ein Rancher etwas mit einem anderen hatte und nicht mit ihm fertig wurde, kratzte er ein paar Dollars zusammen und ließ einen Revolvermann kommen.«

      Revolvermann!

      Da war das Stichwort gekommen. Das Wort, an das der alte Wilkins schon seit Tagen dachte, mit dem der weißhaarige Overland Chief Calla­ghan sich schon vertraut gemacht hatte und an das sogar Sheriff Bride seit dem vergangenen Abend gedacht hatte. Trotzdem knurrte der Gesetzesmann jetzt:

      »Einen Coltman! Soweit sind wir also gekommen, so steht es also in Kansas um das Gesetz, daß eine Stadt wie Salina einen Schießer rufen muß, um ihre Overland wieder fahren lassen zu können.«

      Einige Augenblicke war es still. Dann wandte sich der vierschrötige Blacksmith Harry Cleveland an ­Bride. In bärbeißigem Ton erkundigte er sich:

      »Haben Sie einen anderen Vorschlag, Sheriff?«

      Jack Bride hatte natürlich keinen anderen Vorschlag. Er wußte so gut wie die anderen, daß dies der letzte Ausweg war, der der Salina Overland noch blieb.

      Die Frage des Schmiedes hatte für den Vorschlag des kleinen Deutschen entschieden.

      Die Stadt Salina war also bereit, einen Revolvermann kommen zu lassen.

      Bride wandte sich an Eggers.

      »Da Sie den Vorschlag gemacht haben, Mister Eggers – müssen Sie ihn auch zu Ende führen. Wen wollen Sie kommen lassen?«

      In der Schenke herrschte gespanntes Schweigen.

      Aber die Männer wurden enttäuscht. Der kleine Joseph Eggers zog die Schultern hoch.

      »Ich weiß nicht. Ich kenne keinen Revolvermann. Damit müßte sich der Sheriff doch eigentlich besser auskennen.«

      Bride preßte heiser durch die Zähne:

      »Ich kenne auch keinen, den ich der Stadt empfehlen könnte. Oder hat hier jemand den Wunsch, daß ich rüber ins Office gehe, um in meinen vergilbten Steckbriefen nachzuwühlen? Ihr braucht das nur zu sagen, Gents. Ich werde es tun. Es ist ja meine Pflicht, zu helfen. Aber das sage ich euch: Es ist auch das letzte, was ich in meinem Amt als Sheriff für Salina getan haben werde.«

      Der Major winkte ab.

      »Wer verlangt denn so etwas von Ihnen, Bride. Niemand hier wird wünschen, daß ein Bandit mit der Sache beauftragt wird.«

      Wieder war es der kleine Eggers, der sich einschaltete.

      »Well, Gentlemen, ich bin erst ein paar Jahre hier in diesem Land, aber ich weiß so gut wie ihr, daß nicht alle Männer, hinter denen ein Steckbrief hergejagt wurde, Verbrecher sein müssen. Bei uns unten in Panhandle gab es einen Rancher namens Baer, der tyrannisierte die ganze Gegend. Niemand kam gegen ihn auf, nicht einmal der Sheriff. Und wer gegen Baer war, hatte einen Feind, wie er ihn sich unversöhnlicher nicht denken konnte. Der Rancher sorgte dafür, daß jeder, der sich ihm widersetzt hatte, als ein Feind des Gesetzes hingestellt wurde. Ich erinnere mich da an einen Burschen namens Larkin. Er war sogar eine Zeitlang Vormann in Daniel Baers Crew.

      Dann paßte der lange Larkin dem Rancher eines Tages nicht mehr. Sie bekamen Streit, und der Cowboy ging. Weil er das tat, ohne Baer danach zu fragen, ließ der Viehzüchter ihn wie einen Verbrecher verfolgen. Ich habe solche Sachen öfter erlebt, Männer.«

      Nach diesen Worten war es fast eine volle Minute still.

      Dann stand Jack Bride geräuschvoll auf.

      »All right.« Er sah den Major an. »Sie haben also auch nichts dagegen, Mister Grain, daß ich den Retter in meiner Schublade suche.«

      Der Major zuckte die Schultern.

      »Ich weiß nicht, Sheriff, was ich dazu sagen soll, aber mir scheint, daß das, was Mister Eggers sagt, nicht ganz unrichtig ist.«

      Da ließ der Blacksmith seine schwere Faust polternd auf die schwere Tischplatte fallen.

      »Ist es denn wirklich nötig, daß Bride in den Steckbriefen nachkramen muß? Ich mache einen Vorschlag, Gents. Ihr alle habt doch sicher schon von Jonny Lee gehört.«

      Ein Sturm der Entrüstung ging durch die Bürgerversammlung.

      »Jonny Lee. Das kann doch nicht Ihr Ernst sein, Cleveland, uns diesen Schießer hier andrehen zu wollen. Der Bursche hat doch den denkbar übelsten Namen. Schießereien in Wichita, in Garden City, in McAllester und Burdett.«

      »Na und?« knurrte der Schmied. »Einen Prediger suchen wir ja wohl auch nicht.«

      Das Lachen, das den Tisch umbrandete, war nicht sehr echt.

      Der Bürgermeister blickte den Schmied nachdenklich an.

      »Yeah, Mister Cleveland. Ich habe schon von Jonny Lee gehört.«

      Er wandte sich vorsichtig an den Sheriff.

      »Was haben Sie gegen diesen Mann einzuwenden, Mister Bride. Können Sie sagen, daß er ein Verbrecher ist?«

      »Verbrecher? Wie soll ich das sagen. Ein Verbrecher ist er vielleicht nicht, aber…«

      »Haben Sie einen Steckbrief gegen ihn?« wollte Eggers wissen.

      »Nein.«

      »Wissen Sie das genau?« erkundigte sich der Major.

      »Ja«, knurrte der Sheriff. »Das weiß ich genau.«

      So beschloß denn der Bürgerrat von Salina, den nicht eben gut beleumdeten Revolvermann Jonny Lee kommen zu lassen. Daß ein solcher Mann auch nicht für einen doppelten Driverlohn arbeiten würde, war allen klar. Aber er sollte ja auch nicht für immer die Kutsche begleiten. Die Salina Overland setzte also dreihundert Dollar aus, und die Stadt, die an der Linie interessiert war, gab noch hundertfünfzig Bucks dazu. Vierhundertfünfzig Dollar also für den Revolvermann Jonny Lee.

      Am Mittag des darauffolgenden Tages bereits wußte Sheriff Bride, wo sich der Coltman aufhalten sollte. In Great Brend, knapp achtzig Meilen von Salina entfernt.

      Mister Callaghan gab eine Depesche an den Revolvermann auf.

      Salina wartete.

      An einem sonnenglühenden Vormittag ritt von Westen her ein Mann in die Stadt.

      Er war mittelgroß, hatte ein hageres blasses Gesicht, trug trotz der glühenden Hitze einen grauen Tuchanzug, СКАЧАТЬ