Название: Wyatt Earp Paket 2 – Western
Автор: William Mark D.
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Wyatt Earp Paket
isbn: 9783740953843
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Zehn Yards trennten die Gegner. Und niemand sprach ein Wort.
Und alle dachten sie dasselbe: Wo ist der Georgier? Der Mann mit den Teufelsrevolvern?
Eine volle Minute kroch mit unendlicher Langsamkeit über die breite Mainstreet von Orange City. Wie eine Figur aus Erz stand der Dodger Marshal da und behielt die Desperados im Auge.
Dann geschah es.
Ben Lupton bewegte sich, sah seinen Nebenmann, den langen krummen Folgerson an und wandte sich zum bleiernen Entsetzen der anderen um.
»Feigling!« knirschte Break.
Da aber drehte auch der kleine Seld ab. Die anderen folgten.
Der Gelbe Jim stand schließlich noch allein da. Und plötzlich brach er in sich zusammen.
Lupton war wieder stehengeblieben.
Wie aus dem Boden gewachsen stand mitten auf der Straße vor ihm der Mann auf den sie gewartet hatten: Doc Holliday. Er hatte in jeder Hand einen seiner elfenbeinbeschlagenen Revolver.
Die Tramps rührten sich nicht mehr.
Reglos lag ihr einst so gefürchteter Anführer am Boden; ein gefällter Riese.
Da trat aus der Quergasse Morgan Earp heraus.
Er ging auf Lupton zu und riß ihm den Colt aus dem Halfter.
Widerstandlos ließ der Zyklop es geschehen. Auch Folgerson wehrte sich nicht.
Als Hunter an die Reihe kam, stockte Morgan, da der blonde Verbrecher zurückwich.
Das harte Knacken der Revolverhähne des Gamblers brachte auch den starrsinnigen Jimmy Hunter zur Räson.
Damit war die Break Crew geschlagen, der große Coup beendet. Orange City war frei.
Und als Gordon Jim Break später in der Verhandlung von dem Plan erzählte, den er erbeutet und der allein ihn in die Stadt gebracht hatte, lachte der alte Doktor Collins dröhnend auf.
»Gold? He, Bandit, da hat dir der Teufel einen Galgenstreich gespielt. Jonny Gold war einer der ersten Ansiedler hier. Ihm gehörten die Grundstücke, wo heute der Mietstall und das Sheriff Office draufliegen, die Erde unter dem Utah Saloon und dem General Store…«
Neunundzwanzig Meilen lagen zwischen den beiden Kansasstädten Abilene und Salina. Eine Strecke, die die alte Overlandpostkutsche im Höllentempo von nur sechs Stunden täglich bewältigte. Seit vielen Jahren.
Bill Norton fuhr schon sieben Jahre auf dieser Linie. Bei jedem Wetter und unter allen Umständen. Sie konnten sich in Salina an der Station auf den alten Driver verlassen wie auf die Uhr.
Die Overland war wie jeden Tag um elf Uhr am Vormittag in Abilene abgefahren – und war um fünf nicht in Salina angekommen.
Der alte Postmaster rieb sich sein stoppelbärtiges Kinn und trat unruhig von einem Bein aufs andere, als der große Zeiger seiner vergilbten alten Uhr über die Zwölf rutschte.
»Heavens, was ist denn mit Bill los?« murmelte er vor sich hin.
Um zehn nach fünf verließ Postmaster Wilkins sein Office und trat auf den Vorbau. Er zog seinen grünen Marienglasschirm über die Augen und blickte nach Westen hinüber in die untergehende Sonne, so als gäbe es dort etwas Interessantes zu sehen.
Dann erst wandte er den Kopf und blickte die staubige Straße hinunter nach Osten, von woher die Kutsche zu erwarten war.
Drüben trat jetzt der grauköpfige Jack Bride aus seinem Haus. Er war eben über fünfzig, hatte ein hartes, kantiges Gesicht, stahlgraue Augen und einen schmallippigen Mund. Links auf seinem über der Brust offenstehendem grauen Kattunhemd blinkte der silberne Fünfzack.
Der Sheriff fuhr sich durch sein kurzgeschorenes Haar und sah nach Osten hinüber.
Dann zündete er sich eine Zigarette an und kam langsam auf die Straße. Am Zügelbalken, wo Bill Norton jeden Nachmittag um diese Zeit seinen braunen Leithengst anband, stützte er sich auf und stieß den Tabakrauch durch die Nase aus. Dann meinte er, ohne die Zigarette aus dem Mund zu nehmen: »Ziemlich warm heute.«
Wilkins nickte. »Yeah.«
Der Sheriff sah seinem zottigen Hund nach, der müde über die Straße trottete.
Wilkins rieb sich nervös das Kinn; es war ihm unangenehm, daß der Sheriff sich hier eingefunden hatte.
Wo blieb Bill bloß?
Der Postmaster zerbrach sich den Kopf bereits seit einer Viertelstunde darüber.
Dann hörte er den Gesetzesmann sagen: »Das linke Hinterrad der alten Overlandschaukel gefiel mir schon gestern nicht.«
Wilkins knurrte: »Sie haben es in Abilene heute in der Frühe repariert.«
Der Sheriff brummte: »Der Schimmel ist übrigens ziemlich alt. Er hätte längst aus dem Gespann genommen werden müssen.«
Wilkins krächzte aufgebracht: »Die Stute ist in Ordnung; sie hält das Tempo und zieht die andern mit. Der Leithengst geht seit Jahren nur neben ihr gut in den Strängen.«
Jack Bride wandte den Kopf und sah den alten Postmaster offen an.
»Es ist heiß heute…«
»Das sagten Sie schon, Sheriff!« fauchte der Alte.
»Well, und weshalb sollte Bill deshalb nicht in Solomon eine kurze Rast eingelegt haben. Der rote Ire schenkt keinen schlechten Whisky aus.«
Da flog der Kopf des Postmasters herum.
»Bill Norden trinkt keinen irischen Whisky. Und er hat noch nie in Solomon angehalten. Außerdem ist der alte Bursche den Durst seit sieben Jahren gewohnt!«
Da spie der Sheriff seine Zigarette aus, maulte etwas Unverständliches vor sich hin und schlenderte zu seinem Office hinüber.
Auch der alte Wilkins verließ seinen Platz auf dem Vorbau. Als er bemerkte, daß der Sheriff in seinem Bureau verschwunden war, stellte er sich in die Fensternische und sah hinaus.
Jack Bride stand drüben in seinem Office auf dem gleichen Posten und beobachtete die Straße.
Die Zeit rann dahin.
Da kam aus dem Eingang des Grand Hotels der schlaksige Geo Upton und blieb vor der Poststation stehen.
»Mister Wilkins!«
Der Alte ließ absichtlich eine Minute verstreichen, ehe er an die Tür kam.
»Was gibt’s?« erkundigte er sich nicht eben freundlich.
Upton stemmte seine prankenartigen Hände in die Hüften.
»He, СКАЧАТЬ