Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Paket 2 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Paket

isbn: 9783740953843

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СКАЧАТЬ als er dann weg war, bin ich zurückgekommen, und habe sie geholt.«

      Griffith atmete schwer. »Wo ist das Gold?«

      Jack Hardac hatte Mühe, seine Stimme zu einem ruhige Ton zu zwingen.

      »Ich werde dich hinführen. Und dann werden wir teilen.«

      Die Gier nach dem Gold riß den Verbrecher Frederic Griffith in die Falle. Er war dem gerissenen Jack Hardac nicht gewachsen. Als die Gittertür aufsprang, riß Hardac dem einstigen Kumpanen das Messer aus der Hand, nahm auch den Colt blitzschnell an sich und schleuderte den Überrumpelten in die Zelle.

      »So, Junge, und jetzt werde ich dir beweisen, daß Jack Hardac nicht nur mit dem Colt, sondern auch mit dem Messer umgehen kann.«

      Als er die Klinge hochreißen wollte, flog die Tür auf, die die ganze Zeit über einen Spalt weit offengestanden hatte.

      Wyatt Earp stand da. Er hatte den Revolver in der Hand. Ruhig fragte er:

      »War eine ganz hübsche Geschichte, Hardac, die ihr beide mir da erzählt habt.«

      Steif vor Schreck stand der Oregan Man da.

      Da warf sich Griffith drinnen gegen die Gittertür.

      »Schieß doch, du Idiot!«

      Aber Jack Hardac schoß nicht. Die Hand, die den Revolver hielt, öffnete sich. Polternd fiel die Waffe zu Boden. Auch das Messer entglitt dem Sträfling.

      »Du verdammter Idiot!« schrie Griffith mit sich überschlagender Stimme.

      Mit gesenktem Kopf murmelte der Sträfling:

      »Der Idiot bist du. Er ist Wyatt Earp.«

      Doc Holliday kam herein und beugte sich über den Sheriff.

      »He, Mr. Owen. Machen Sie die Augen auf. Der kleine Tanz ist vorbei. Statt eines Gefangenen haben Sie jetzt zwei zu bewachen.«

      Wyatt schob Hardac in die Nebenzelle.

      Der Georgier zog seine Uhr und warf einen prüfenden Blick darauf.

      »Vielleicht sollten wir besser hierbleiben. Schließlich ist es nicht ausgeschlossen, daß unser Schützling hier noch weitere Freunde hat. Scheint mir, daß wir wieder einmal die richtige Stadt erwischt haben.«

      *

      Genau einundvierzig Tage nach seiner Flucht wurde der Mörder Jack Hardac wieder in Fort Worth eingeliefert.

      Der Kommandant bedankte sich bei Wyatt Earp, reichte auch dem Georgier die Hand und schickte dann einen kleinen ausgemergelten Burschen nach dem Neger Samuel Mitchell.

      Als der hünenhafte Schwarze hereinkam, zuckte Hardac zusammen.

      Der riesige Wächter hatte die furchtbaren Hiebe, die der Sträfling ihm versetzt hatte, überwunden und verrichtete bereits wieder seinen Dienst im Lager.

      Der Captain befahl im schroffen Ton:

      »Mitchell, Sie werden von nun an ständig einen entsicherten Revolver in der Hand tragen und den Sträfling Nummer siebenundsiebzig bewachen bis zur Verhandlung und dann bis zu dem Augenblick, da er gehängt wird.«

      Der Schwarze nickte stumm. Er zog seinen alten Armee-Revolver und nahm den Hahn mit dem Daumen knackend zurück.

      Jack Hardac war völlig in sich zusammengesunken. Plötzlich war er wieder der schwer magenkranke Mann, der er vor seiner Flucht gewesen war. Es war ganz offensichtlich, daß ihn nur die Flucht und die Freiheit aufgerichtet hatte.

      Mit gesenktem Kopf schritt der todgeweihte Sträfling vor seinem Bewacher her.

      Der Lagerkommandeur nickte zufrieden.

      »Es gibt sicher keinen besseren Bewacher für ihn«, meinte er zu Wyatt Earp, »als den Schwarzen. Hardac hatte ihm damals bei seiner Flucht fast die Schädeldecke zertrümmert.«

      Der Dodger Marshal verließ mit seinem Begleiter das Fort und ritt nach Norden davon.

      *

      Der schwarze Sam Mitchell führte Hardac in den breiten Barackenhof zum steinernen Südcamp hinüber.

      Im großen Korridor des Lagers der Lebenslänglichen wurde gerade ein anderer Gefangener vorübergeführt: James Brock, der einstige Sheriff von Santa Fé.

      Als Brock Hardac erkannte, blieb er stehen.

      Hardac war ebenfalls stehengeblieben. Obgleich er den Schwarzen mit der entsicherten Waffe hinter sich wußte, sagte er mit gepreßter Stim-me:

      »Sie haben mir damals die beiden Ledersäcke vom Pferd geschossen, Brock, und ich wüßte nur noch gern, ehe ich sterben muß, wer das Gold an sich genommen hat.«

      Das Gesicht des einstigen Gesetzesmannes hatte sich versteinert. Mit einem Ruck wandte er sich ab und ging weiter.

      Hardac wurde in seine Zelle geführt. Mit taumelnden Schritten ging er auf die harte Pritsche zu.

      Plötzlich wallten Nebel vor seinen Augen. Er griff nach dem Pfosten der Pritsche, bekam ihn jedoch nicht zu fassen und sackte wie leblos in sich zusammen.

      Die Rückführung in sein Elendsquartier hatte den Verbrecher völlig niedergeschmettert. Sein kaum verheiltes schweres Magengeschwür brach wieder aus, und in den folgenden Tagen schleppte sich der Sträfling Nummer 77, von dem jeder wußte, daß er in Kürze gehängt werden würde, wie ein Skelett durch die Korridore, wenn er zu seinem viertelstündigen Rundgang geführt wurde.

      Wie ein Schatten folgte ihm ständig in drei Yards Abstand der schwarze Wächter.

      Fünf Tage war Hardac wieder in der Anstalt, als er morgens erfuhr, daß Richter Jeffries gekommen sei und am frühen Nachmittag die Verhandlung, deren Urteil ja bereits feststand, gegen ihn führen würde.

      Hardac hörte die Worte des neuen weißen Chief Sergeanten wie aus weiter Ferne.

      Als er wieder auf seiner Pritsche kauerte, brach ihm plötzlich der Schweiß aus allen Poren.

      »Er verurteilt mich zum Tode. Und dann werden Sie mich hinten auf dem Hof hängen…«

      Plötzlich sprang er auf und rannte wie ein wildes Tier auf und ab.

      Den Napf mit dem Essen rührte er nicht an.

      Um zehn nach zwölf holte Mitchell ihn zum Rundgang ab.

      Was hätte der todgeweihte Sträfling 77 wohl geantwortet, wenn ihm jetzt, in diesen hoffnungslosen Minuten, jemand gesagt hätte, daß er in genau zwölf Minuten das Rad seines Geschickes noch einmal herumwerfen könnte und würde? Daß er all dies, was er vor sechsundvierzig Tagen schon einmal getan hatte, noch einmal tun würde…

      Sam Mitchell war nicht der Mann, der den vom Kommandanten vermuteten tödlichen Haß auf den Sträfling Nummer 77 hatte.

      Das Herz des schwarzen Mannes war nach wie vor voll von Mitleid mit dem unseligen weißen Mann.

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