Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Paket 2 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Paket

isbn: 9783740953843

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СКАЧАТЬ zu jenem Zeitpunkt, da unsere Geschichte spielt, noch ziemlich bedeutungslos. Und vielleicht wäre sie es auch geblieben und sogar auseinandergefallen, wenn der Italo-Amerikaner Riva nicht den absurden Gedanken mit dem Überfall auf die Wells Fargo Station Santa Margerita gehabt hätte.

      Riva blinzelte über das Land, das unter einer wabernden Glutschicht zu liegen schien.

      Nur wenige Meilen nördlich von hier lag die Station.

      Es war alles vorbereitet für den Überfall.

      Aber wenn Hearst nicht mitmachte, war alles sinnlos. Sie brauchten ihn – ihn vor allem. Er war der beste Schütze der Bande, der reaktionsschnellste Mann, ein umsichtiger Kämpfer und vor allem ein kaltherziger Bursche, der seinesgleichen suchte. Diese Qualitäten hatte Riva schon gleich in der ersten Stunde unten in Gingers am Croce River bei dem Coltman entdeckt. Riva kaute an einem Daumennagel herum und beobachtete das weite Land, das zu Füßen der vom Flugsand während einiger Jahrtausende säulenartig verschliffenen Burg aus rotem Arizonastein lag.

      Dies hier waren die letzten himmelragenden Gesteinstürme, die sich aus Arizona bis hier herauf ins südliche Texas hineinzogen, hier allerdings nicht mehr die gigantischen Ausmaße und nur noch wenig von der Großartigkeit hatten, die die skurrilen himmelragenden Gesteinsbastionen Arizonas aufzuweisen hatten.

      Plötzlich richtete sich Joe Hearst auf. Er war ein schlanker Mensch mit magerem Gesicht, langem Kinn, herabgezogenen Mundwinkeln, kleiner hochstehender Nase und kalten Augen.

      »All right, Riva! Ich reite mit!« brachte er dumpf über die Lippen.

      Auch die anderen erhoben sich.

      Dann stiegen sie hinunter zu den Pferden, die sie in einer Felsspalte abgestellt hatten. Im Sturmritt preschte die Bande nordwärts, der Station Santa Margerita entgegen.

      Und dann geschah an jenem Freitagmittag zwischen zwölf Uhr und zwölf Uhr dreiundzwanzig das, was später niemand mehr für möglich halten wollte:

      Poul Riva und seine vier Banditen überfielen die Station – und fanden keinen Widerstand.

      *

      Sie waren im leichten Trab in die Straße geritten, die von den Häusern, Scheunen, Schuppen und Baracken gebildet wurde.

      Vorm Office stiegen sie von den Pferden.

      Riva selbst betrat das Bureau.

      Er sah sich drei Männern gegenüber, die mit hochgekrempelten Ärmeln an einem Tisch standen und arbeiteten.

      Der Bandit zog seinen Revolver.

      »Hands up!«

      Er hatte es nicht einmal laut oder sehr drohend gesagt – und wunderte sich doch selbst, wie wortlos die Leute reagierten. Sie hoben ihre Hände in Schulterhöhe und starrten ihn verdutzt an.

      Hearst stürmte in die Tür. Blitzschnell nahm er den dreien die Revolver aus den Waffengurten, dann winkte er sie heran und stieß einen nach dem anderen in einen Verschlag, den er verriegelte.

      »Wenn ich einen Laut höre, Boys, fliegt ihr mit der Sprengstoffladung, die ich hier hinlege, in die Luft!«

      Er warf einen Feldsteinsplitter vor die Tür.

      Ebenso, wie Riva das Office genommen hatte, nahm er auch die beiden Lagerhäuser und den Rest der Station.

      Dreiundzwanzig Minuten dauerte der Spuk. Dann hatten die Tramps alles Mitnehmenswerte an sich genommen und stiegen auf die Pferde.

      Riva, der die Kasse geplündert hatte, feuerte vor Übermut einen Schuß auf die große Uhr ab.

      Genau um zwölf Uhr dreiundzwanzig blieb das Uhrwerk stehen.

      Die Wells Fargo Leute waren auf die Straße getrieben worden.

      Da trat der kleine kahlhäuptige Chief der Station einen Schritt vor und blickte Riva, der noch oben auf dem Vorbau des Bureaus stand, bittend an.

      »Mister, Sie haben alles, was Sie hier holen konnten. Bitte, verschonen Sie die jungen Burschen hier. Mich können Sie meinethalben auslöschen. Aber wenn es geht, nicht eben hier, wo ich so lange Jahre gelebt und gearbeitet habe.«

      Riva kam die Treppe herunter.

      Er fühlte sich wie ein König. Fast leise versetzte er:

      »Hier stirbt niemand. Wir nehmen euch mit und lassen euch in den Türmen zurück.«

      Der Stations Chief preßte die Lippen zusammen. Dann stieß er heiser hervor:

      »Bitte, Mister, lassen Sie die Boys doch laufen. Es sind alles noch junge Kerle, die noch kaum ins Leben hineingerochen haben. Weshalb wollen Sie sie umbringen. Es reicht doch, wenn Sie mich mitnehmen.«

      »Schluß jetzt!« Riva machte eine herrische Geste mit der Rechten, warf die zusammengebundenen Geldsäk-ke, die er im Office erbeutet hatte, über seinen Sattel und stieg auf. »Vorwärts, Leute, bringt sie auf die Gäule, und dann weg hier!«

      Der Troß stob Minuten später aus der nun völlig verlassenen Station nach Süden davon.

      *

      Eine knappe Dreiviertelstunde später näherten sich von Westen her drei Reiter.

      Wyatt Earp, Doc Holliday und der Sträfling Jack Hardac.

      Als sie auf eine halbe Meile an die Station herangekommen waren, hielt der Missourier sein Pferd an. Mit zusammengezogenen Brauen und schmalen Augen musterte er die Station.

      Die absolute Stille da vorn mißfiel dem Marshal. Well, es war Mittag, und da ruhte in diesen heißen Landstrichen die Arbeit. Dennoch – irgendein Lebenszeichen hatte es gerade hier auf der betriebsamen Station immer gegeben. Auch mittags.

      Der Kreuzpunkt der drei Postkutschen-Linien hatte immer Arbeit. Kisten wurden hin und her geschleppt, Postsäcke und Pakete. Wasserfässer wurden gefüllt, und vorn in der Schmiede war immer ein Hämmern gewesen, da es ständig neue Hufe herzustellen galt. Mit dieser Arbeit hatten sich auf der Station immer vier Leute abgelöst.

      Das wußte Wyatt Earp genau.

      »Warten Sie, ich werde mir das mal ansehen«, rief er Holliday zu, nahm die Zügel auf – und schon schnellte der Falbe vorwärts.

      Der Geogier beobachtete den Marshal, sah, wie er einen leichten Bogen ritt und von Nordwesten her auf die Scheunen zuritt.

      Hardac stieß den Kopf vor und röhrte:

      »Ich wünschte, da steckte eine Horde von Comanchen und drehte ihm die Gurgel ab.«

      Holliday nahm blitzschnell seinen Hut ab und schlug ihn dem Verbrecher ins Gesicht.

      »Halt deinen Rand, Bandit.«

      Er lauschte zur Station hinüber.

      Dann erspähte er den Marshal plötzlich. Der kam aus einem der Häuser heraus, warf sich auf den Falben und kam dem Georgier, der die beiden Pferde sofort in Bewegung gesetzt hatte, entgegen.

      »Leer.«

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