Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Paket 2 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Paket

isbn: 9783740953843

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СКАЧАТЬ Denken Sie etwa, ich leiste nichts? Dann sind Sie auf dem Holzweg. Nie zuvor hat ein Sheriff von Santa Fé soviel geleistet wie ich. Ich…«

      »Wie war das mit Brock?« fragte Wyatt wie nebenbei.

      Der Sturmlauf des jungen hartgesichtigen Gesetzeshüters war unterbrochen. Er setzte sich nieder und legte die merkwürdig unförmigen Hände mit den krallenartigen Fingern zusammen.

      »Mit Brock? Wie soll es gewesen sein? Er – er war eben Sheriff hier…«

      »Und ziemlich lange, nicht wahr?«

      »Yeah.« Bradley zog die Schultern hoch. »Doch, ja, ein paar Jahre waren es schon.«

      »Und jetzt?«

      »Was jetzt? Wissen Sie vielleicht nicht, was passiert ist?«

      Wyatt stellte sich unwissend.

      »Was ist passiert?«

      Bradleys Gesicht wurde plötzlich noch härter, fast schien es Wyatt so, daß es auch einen Schein dunkler wurde.

      »Brock sitzt in Fort Worth.«

      »Ah…?«

      »Yeah. Er ist zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilt worden.«

      »Weswegen?«

      »Wegen Raubes –?und Mordes.«

      Wyatt nahm eine seiner großen schwarzen Zigarren aus der Tasche, biß die Spitze ab und riß ein Zündholz an. Dann lehnte er sich zurück.

      Bradley stand auf und ging mit unruhigen, schlecht abgemessenen Schritten auf und ab. Während er sprach, begleitete er seine Worte unentwegt mit theatralischen Gesten.

      »Well, ich sehe, daß Sie erstaunt sind. Wir waren es auch, das kann ich Ihnen schwören, Earp. Aber eines steht fest: Ich habe immer gewußt, daß er nicht in Ordnung war. Ich habe es gewußt und auch dem Mayor gesagt.«

      »Ach…?« Wyatt zog die dunkel geschwungene Braue des linken Auges hoch in die Stirn. »Sie haben es dem Mayor gesagt?«

      »Ja, damals schon, als sie ihn griffen…«

      »Wer griff ihn?«

      »Nun, eigentlich gestellt hat ihn niemand. Er kam ja selbst zurück, nachdem er das Gold weggeschafft hatte.«

      »Aha.«

      Bradley zog die farblosen Brauen hoch, die über der Nasenwurzel zusammengewachsen waren.

      »Weshalb interessiert Sie der ganze alte Kram? Es ist vorbei. Brock hatte damals zwölf Jahre bekommen. Und als er vor einiger Zeit versuchte, aus dem Straflager auszubrechen, hat er einen Wächter ermordet. Jetzt hängt er fest – für immer.«

      Wyatt lauschte dem Klang dieser letzten Worte nach. Fast schien es ihm, dem empfindsamen Mann so, als schwinge in ihnen ein winziger Ton von Zufriedenheit und sogar Freude mit.

      War es nur die Freude darüber, daß der Mann, der hier in der Reihe der Sternträger wirklich einen großen Namen gehabt hatte, endgültig vernichtet war?

      War es die Zufriedenheit über den eigenen Erfolg? Über den Aufstieg vom kleinen, letzten Deputy zum Sheriff von Santa Fé?

      Wyatt sog bedächtig an seiner Zigarre und forschte durch den Tabakrauch in dem harten, schon von scharfen Falten gezeichneten Gesicht des jungen Sheriffs.

      Zweifellos hatte dieser Mensch eine ganz beachtliche Energie, sonst hätte er es nie in seinen Jahren zu diesem Job bringen können.

      Aber wie – wie war er Sheriff von Santa Fé geworden?

      Der Missourier stellte diese Frage nicht.

      Er erhob sich und meinte, daß er anderntags vielleicht noch einmal reinschauen wolle, ehe er die Stadt verlassen würde.

      Bradley nickte und meinte wort-reich, es würde ihn sehr freuen.

      Wyatt war schon an der Tür, als er diesen Worten nachhorchte.

      Diesmal spürte er es ganz genau: sie waren nicht echt.

      Im Gegenteil: Sheriff Bradley legte nicht den geringsten Wert darauf, ihn noch einmal hier in seinem Office zu sehen.

      Weit nach Mitternacht erhob sich der Georgier vom Spieltisch.

      Der Bankierssohn saß mit bleichem Gesicht da und starrte auf seine schlanken Hände, die leise zitternd auf dem grünen Filzbezug lagen. Dicke Schweißperlen saßen auf seiner Stirn.

      Holliday hatte sich eine seiner langen russischen Zigaretten angezündet, nahm einen Schluck von seinem Brandy und meinte:

      »Und jetzt – gibt’s Ärger mit dem Vater?«

      Der junge Mann hob den Kopf. Ein müdes Lächeln lag um seinen vielleicht etwas zu weichen Mund.

      »Ärger? Nein, es war mein Geld. Und ich wußte ja, gegen welchen Gegner ich spielte. Ich hatte keine Chance gegen Sie, Doc Holliday!«

      Der Georgier, der genau wußte, weshalb Wytt Earp hierhergeritten war, ließ sich auf der Tischkante nieder und beugte sich zu dem jungen Bankier.

      »Ich möchte mein Geld gern bei Ihnen anlegen, Mister. Ich hoffe, daß es da gut liegt.«

      Der andere nickte.

      »Yeah, da liegt es gut.«

      »Sicher gibt es eine Menge Leute, die sich bei Ihnen derart gesichert haben.«

      »Wie meinen Sie das?«

      »Nun, ich hoffe doch, daß nicht nur Ranchergeld, das doch immer wieder beim nächsten Herdenkauf abgeholt wird, neben meinen Dollars liegen wird.«

      Der junge Bankier erwachte aus seiner Lethargie.

      »Da können Sie ganz beruhigt sein, Doc, wir haben eine Menge wohlhabender Bürger in der Stadt.«

      Holliday richtete sich wieder auf und sah zur Theke hinüber, wo er eben den Marshal entdeckte.

      »So schlimm wird’s auch wieder nicht sein. Santa Fé ist natürlich schon eine größere Stadt, aber zu wirklichem Reichtum kommt hier so leicht ganz sicher auch niemand…«

      Eine Viertelstunde später wußte der Gambler aus Dodge City jeden Namen der Leute, die mehr als fünfhunderttausend Dollar auf der Bank stehen hatten.

      Holliday verabschiedete sich mit dem gelangweiltesten Gesicht der Welt und schob hinaus. An der nächsten Straßenecke holte der Marshal ihn ein.

      »Was erfahren?«

      »Nicht allzuviel«, entgegnete Holliday. Dann berichtete er, was er herausgebracht hatte.

      Wyatt schrieb sich die Namen sofort auf, dann erzählte er von seinem Besuch im Sheriffs Office.

      »Bradley?« kam СКАЧАТЬ