Sechs utopische Thriller. Conrad Shepherd
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Sechs utopische Thriller - Conrad Shepherd страница 25

Название: Sechs utopische Thriller

Автор: Conrad Shepherd

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Научная фантастика

Серия:

isbn: 9783745202267

isbn:

СКАЧАТЬ topographische Landkarte erschien zwischen den Männern.

      »Sehen Sie her, Oberleutnant! Das ist die fragliche Gegend: Kaschmir und das westliche Tibet.« Sheehy berührte das Holo, und eine Ausschnittvergrößerung hob sich daraus empor. »Tschangu liegt ungefähr zweihundertfünfzig Kilometer von der ehemaligen Grenze entfernt. Hier«, der Oberst berührte wieder das Holo, und der Ausschnitt wurde erneut kleiner, »kaum neunzig Kilometer hinter dieser Grenze, liegt das tibetanische Dorf Lhakpa. Unser Kontakt teilte uns in seinem gestrigen Bericht mit, dass nach Angabe des jungen Dolpo-Pa die Herrschaft der Chinesen über diese Gegend nur auf dem Papier besteht. Weiter sagte er aus, dass sich in einem Kloster bei Lhakpa ein Widerstandszentrum der Rebellen befinde. Wenn wir Sie dorthin schaffen können, dann besitzen Sie wenigstens eine Operationsbasis. Ab dem Kloster sind Sie allerdings auf sich allein gestellt.«

      »Das kommt mir irgendwie bekannt vor«, versetzte Conroy trocken.

      Sheehy runzelte die Stirn, während Major Santana ein Grinsen nicht verbergen konnte.

      »Zwei Fragen«, fuhr Conroy fort. »Erstens: Wie komme ich hinein? Zweitens: Was habe ich zu tun, damit die Rebellen mich unterstützen?«

      »Soweit ist schon alles vorbereitet«, erklärte der Oberst. »Unser Kontakt in Schrinagar hat dafür gesorgt, dass der Dolpo-Pa Sie zum Kloster begleiten wird.«

      »Auf welchem Weg?«

      »Man wird Sie hinfliegen.«

      »Glauben Sie, das wird von Kaschmir aus gehen? Das Ladakh-Gebirge ist verflucht hoch. Wer traut sich da rüber?«

      Jetzt war es an Sheehy, Belustigung zu zeigen. »Ray Haan natürlich, der Waffenschmuggler. Er hat in der Nähe von Thilen eine Startbasis, wo seine Maschinen untergebracht sind. Von dort aus sind es nur noch hundertsechzig oder hundertachtzig Kilometer bis nach Tibet hinein. Wir haben ihm Zehntausend dafür geboten, dass er Sie in der Nähe des Klosters von Lhakpa absetzt, und weitere Zehntausend, wenn er Sie zu einem von Ihnen noch zu bestimmenden Zeitpunkt wieder abholt. Und die Rebellen werden Ihnen insofern vertrauen, weil der Dolpo-Pa bei Ihnen ist. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, er ist so etwas wie ein Adeliger unter den Tibetanern.«

      »Dieser Haan. Ist er der Meinung, dass er es schaffen wird?«

      Sheehy nickte. »Er sagt, dass es zu machen ist.«

      »Und wo genau liegt Basis Alpha?«

      »Noch einmal etwa fünfzig Kilometer weiter im Westen, in einem unzugänglichen Hochtal. Der einzige Pass, der hineinführt, wird von starken Einheiten der Chikoms abgeschirmt, wie wir von der Satellitenüberwachung wissen. Außerdem finden in der ganzen Gegend ständig Manöver statt, angeblich wegen der Rebellen. Natürlich dienen die nur zur bequemen Vertuschung des wahren Sachverhalts.«

      »Kann ich die Basis mal sehen?«, bat Conroy.

      Das Holo geriet erneut in Bewegung. Immer wieder hoben sich Vergrößerungen hervor, drehten sich, dehnten sich aus und wurden durch neue ersetzt. Es war wie eine Kamerafahrt aus dem Weltraum hinab in das Hochtal.

      Dann war keine weitere Vergrößerung mehr möglich.

      Conroy runzelte die Brauen.

      Das Standbild zeigte ein Areal von etwa zwei mal zwei Kilometern, eingerahmt von hohen Bergen, die das schon über Alpengipfelniveau liegende Tal noch einmal um zwei- bis dreitausend Meter überragten.

      Nachdenklich blickte er auf die Holographie.

      Auf dem virtuellen Talgrund umrahmten mehrere konzentrische Energiezäune das Forschungslabor, vielmehr das, was davon an der Oberfläche zu sehen war.

      »Schwierig, da reinzukommen. Die Berge scheinen unüberwindlich. Und es über den Pass zu versuchen, dazu müsste ich unsichtbar sein. Na, mal sehen. Wahrscheinlich werde ich eine gute Portion Glück mitbringen müssen«, murrte Conroy verdrossen, ohne es jedoch ernst zu meinen.

      Sheehy nickte wieder. »So wird's wohl sein!« Er berührte mit dem Zeigefinger die linke obere Ecke der virtuellen Karte.

      Der Computer zog das Holo wieder ein.

      »Wann geht es los?«, fragte Conroy.

      »Heute Abend noch bringt Sie ein Interkont-Shuttle nach Delhi. Von dort aus können Sie einen Hovercarrier nach Kaschmir bekommen. Damit wäre wohl alles besprochen.« Er stand auf und fuhr fort: »Halten Sie sich an den Major. Er hat alles für Ihre Legende vorbereitet. Lassen Sie sich die Unterlagen aushändigen und lernen Sie sie auswendig. Er wird sich auch um Ihre Ausrüstung kümmern. Viel Glück, Conroy. Und – enttäuschen Sie mich nicht.«

      Morton verzichtete darauf, auf diese Floskel eine Antwort zu geben.

      Es ist immer das gleiche, dachte er. Irgendwer baut Scheiße, und ein anderer bringt diese Scheiße wieder in Ordnung. So funktioniert die Welt! Ob diese Prämisse auch fürs übrige Universum zutrifft?

      An der Tür wandte er sich noch einmal um.

      »Eine letzte Frage, Sir! Wieviel weiß dieser Ray Haan über mich, über diese Aktion?«

      Oberst Sheehy starrte für mehrere Sekunden ins Leere. »Nichts«, antwortete er dann. »Für ihn sind Sie nichts weiter als ein verrückter, weil offensichtlich lebensmüder Ethnologe, der sich für das archaische Leben der tibetanischen Bergmönche interessiert und sich den Teufel um die brisante Lage in dieser Region schert.«

      TEIL ZWEI: DAS TOR ZUR HÖLLE

      Ein Held ist jemand,

      der sich zur falschen Zeit

      am richtigen Ort befindet

      und dumm genug ist,

      dort zu bleiben...

      SPRICHWORT DER MAORI

      6. Kapitel

СКАЧАТЬ