Mission Unendlichkeit - Das 1529 Science Fiction Abenteuer Paket. Mara Laue
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Mission Unendlichkeit - Das 1529 Science Fiction Abenteuer Paket - Mara Laue страница 48

СКАЧАТЬ Ende Ihres oder seines Lebens.“

      Der Castorer grollte frustriert, gab aber seine Gegenwehr auf. „Darüber sprechen wir noch, du Ghrimbal. Lass mich los! Ich scheuche dich nicht weg. Auf mein Wort.“

      Der Ghrimbal ließ ihn los, blieb aber auf seiner Schulter hocken und gab eine Reihe von flötenden Lauten von sich, die sehr zufrieden klangen. Er schmiegte seinen Kopf an Skrrrkts und trillerte glücklich. Der Castorer ignorierte ihn. Er nahm sein Datenpad und kontrollierte durch die Nennung ihrer Namen, ob er alle neuen Crewmitglieder korrekt erfasst hatte und nannten ihnen die Nummer ihrer Kabine.

      Trevayaa ging zu seinem Bereitschaftsraum neben der Zentrale. Er war gespannt, was Melori ihm zu sagen hatte, wenn sie nachher zum Rapport kam. Die ganze Situation hatte sich völlig unerwartet entwickelt. Natürlich hatte er damit gerechnet, dass Gefahren auftauchen könnten und die SALAK vielleicht sogar angegriffen würde, eben wegen der im Vorfeld der Beitrittsverhandlungen aufgetretenen Unruhen. Aber er hatte nicht mit dem Angriff von Fremden gerechnet. Gehörten sie tatsächlich zur Gronthagu Liga? Wenn ja, wie hatten sie unbemerkt die Grenze passieren können? Oder hatten die Insassen ihre Schiffe lediglich mit einem in der ISA unbekannten Aussehen getarnt, um nicht sofort ins Visier der IsteP zu geraten?

      Etwas anderes bereitete ihm ebenfalls Sorgen. Er hatte deutlich gefühlt, dass Captain Melori nicht aufrichtig war, was ihre nagdanischen Piloten betraf. Als Sohn einer troylanischen Priesterin besaß er die Veranlagung zur Telepathie, obwohl sie bei ihm inaktiv war. Immerhin reichte sie aus, um zu erkennen, wenn jemand ihn belog oder etwas geheimhalten wollte. Konnte Melori mit den Gegnern des Beitritts unter einer Decke stecken?

      Im Bereitschaftsraum angekommen, beorderte er TolaiMur und Leonid Romanow zu der Besprechung, die er mit Melori führen wollte und studierte in der Zwischenzeit noch einmal ihre Personalakte. Ihre erste Begegnung sprach nicht dafür, dass sie allzu gut miteinander auskommen würden. Melori war kompetent, und ihre Befähigung zum Kommando stand außer Zweifel. Die Frage war jedoch, wie es mit ihrer Fähigkeit stand, Befehle zu befolgen. Gerade in dem Punkt galten Frelsineh als schwierig, was in ihrer Geschichte begründet lag.

      Frelsi war ursprünglich eine terranische Kolonie gewesen. Genau genommen hatte im Jahr 39 VISAZ – Vor-ISA-Zeit; das musste nach der terranischen Zeitrechnung das Jahr 2157 gewesen sein – eine Horde von Rebellen, die mit der Politik der damaligen terranischen Regierung nicht einverstanden gewesen war, Terra verlassen und in einem 102 Lichtjahre entfernen Sonnensystem einen Planeten besiedelt hatte, den sie Frelsi nannten, in ihrer Sprache das Wort für „Freiheit“, das sie als ihr höchstes Gut in ihrer Verfassung festgeschrieben hatten. Sie hatten sich vollständig von Terra losgesagt und von Anfang an ihr eigenes Süppchen gekocht, das damit begonnen hatte, dass sie Familien- und Clannamen abgeschafft hatten und sich nur noch einen einzigen Namen gaben, der beide Funktionen erfüllte. Entgegen den Befürchtungen der terranischen Ursprungswelt waren sie jedoch friedlich geblieben. Sie wollten in Ruhe gelassen werden und nach ihren eigenen politischen, sozialen und kulturellen Strukturen leben.

      Im Zuge des Ersten Gronthagu-Krieges knapp hundert Jahre später hatten die Frelsineh sich mit Terra und deren zweiter Kolonie Novalis zum Bund Terranischer Welten zusammengeschlossen, aber ihre Autonomie behalten. Mit dem Beitritt zum BTW waren schon damals etliche Frelsineh nicht einverstanden gewesen, hatten sich aber der demokratischen Entscheidung der Mehrheit des Volkes gebeugt. Seitdem gab es jedoch eine starke politische Strömung auf Frelsi, die den Austritt aus dem Bund betrieb.

      Laut ihrer Personalakte war Captain Melori Mitglied dieser Bewegung und machte daraus keinen Hehl. Laut ihrem psychologischen Profil verfügte sie über eine starke Loyalität; andernfalls wäre sie niemals in die ISteP aufgenommen worden. Deshalb stand ihr Bekenntnis zu den Werten, für die die Interstellare Polizei stand, und den Aufgaben, die sie zu erfüllen hatte, für sie an erster Stelle. Andererseits änderten sich Personen im Laufe der Zeit. Es bestand durchaus die Möglichkeit, dass Meloris Loyalität gewechselt hatte. Was also hatte sie zu verbergen?

      Trevayaas Gedanken wurden unterbrochen, als der Türmelder ankündigte, dass TolaiMur und Romanow gekommen waren, indem er ihre Biometrik scannte und per Lautsprecher ihre Namen nannte. Trevayaa bot ihnen mit einer Handbewegung Platz an. Seine Kom-Station meldete mit einem Signalton ein Gespräch.

      „Ortung an Admiral Trevayaa.“

      „Was gibt es, Captain Beruni?“

      „Die Überprüfung der Ortungsgeräte ist abgeschlossen, Admiral. Es liegt kein Fehler vor. Die Analyse der Aufzeichnungen der Feinorter hat keinen Anhaltspunkt ergeben, anhand dessen es möglich gewesen wäre, die feindlichen Schiffe zu erfassen, bevor sie das Feuer auf uns und den Transmitter eröffnet haben. Erst in dem Moment wurden sie sichtbar. Alles deutet demnach auf eine Tarntechnologie hin. Möglicherweise besteht die ‚nur’ darin, dass sie irgendwie unbemerkt unsere Ortungsgeräte blockieren, aber was immer sie benutzen, es ist äußert effektiv.“

      „Danke, Captain. Tun Sie Ihr Möglichstes, um einen Weg zu finden, durch was auch immer solche Schiffe früher aufzuspüren. Und sei es nur eine einzige Sekunde.“

      „Ja, Admiral.“

      Trevayaa unterbrach die Verbindung und las in den Gesichtern von TolaiMur und Romanow die Befürchtung, die er auch hegte: dass die SALAK vor einem solchen Feind nirgends sicher war, da sie nun mal nicht über die erforderliche Feinortung verfügte. Beruni war ein fähiger Mann, aber er konnte keine Wunder vollbringen.

      „Wenn Sie mir eine Bemerkung erlauben, Admiral?“, fragte TolaiMur.

      „Selbstverständlich.“

      „Ich bin mir nicht sicher, ob Transmitter C873-4 das taktisch beste Ziel ist.“

      „Er liegt unserer Position am nächsten“, erinnerte Romanow ihn.

      „Genau deshalb halte ich ihn für das falsche Ziel“, erklärte der Lantheaner. „Jeder kann sich ausrechnen, dass wir, nachdem C873-3 zerstört ist, den nächstgelegenen Transmitter anfliegen werden, um so schnell wie möglich nach Akision zu kommen. Wenn ich der Feind wäre, würde ich mich schnellstmöglich auf den Weg dorthin machen und uns entweder abfangen oder den Transmitter ebenfalls zerstören. Das käme darauf an, was die Unbekannten vorhaben.“

      Der Gedanke war Trevayaa auch schon gekommen.

      „Mich interessiert viel mehr, was der Feind ursprünglich geplant hatte“, wandte Romanow ein. „Daraus ließen sich Rückschlüsse auf seine nächsten Schritte ziehen. Es ist offensichtlich, dass das Rendezvous mit der Gesandtschaft gar nicht erst stattfinden sollte.“

      „Und was dann?“, überlegte TolaiMur. „Die Gesandtschaft hätte den Grenztransmitter nicht passieren können. Jedenfalls nicht hierher.“

      „Dazu wird uns Captain Melori etwas sagen können“, war Trevayaa überzeugt.

      Wie aufs Stichwort meldete das Türsignal Meloris Ankunft – auf die Sekunde pünktlich.

      „Hekah! Zweiter Captain Melori zum Rapport.“

      Trevayaa stellte TolaiMur und Romanow vor. „Nehmen Sie Platz, Captain. Als Erstes will ich wissen, warum Sie den Zeitplan eigenmächtig geändert haben.“

      „Das hat sich so ergeben, Admiral.“ Melori zögerte und blickte die Anwesenden an in einer Weise, als wäre sie sich nicht sicher, ob sie ihnen trauen könnte. „Ich hatte ein bisschen mit dem Kommandanten des Schiffes des Botschafters geplaudert. Er erwähnte, dass sein Kontingent auf dem Weg zur ISA-Grenze mehrfach angegriffen wurde. Das ist der Grund, warum die Delegation СКАЧАТЬ