Mission Unendlichkeit - Das 1529 Science Fiction Abenteuer Paket. Mara Laue
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СКАЧАТЬ müssen uns unbedingt über Ihre Definition von ‚an Bord’ unterhalten, Captain. Wie ich erfahren habe, befindet sich Ihre Staffel noch immer im Raum statt im Hangar.“

      „Selbstverständlich tut sie das, Admiral. Nach Operationsvorschrift 134 Absatz 5 muss, wenn Code A1.1 gegeben wurde, immer eine Jägerstaffel einsatzbereit bleiben, solange ein Trägerschiff sich in einem Abstand zu einem Großtransmitter befindet, der innerhalb der maximalen Reichweite aller ISA-bekannten Schiffsgeschütz liegt. Nach Absatz 2 hat für denselben Zeitraum eine weitere Jägerstaffel startbereit zu sein. Und da meine Staffel ohnehin bereits im Raum war...“

      Trevayaa blickte sie kalt an. „Ich bin mit den Operationsvorschriften durchaus vertraut, Captain Mallory.“

      „Melori, Admiral, mit der Betonung auf dem O. Und genau diesen Eindruck hatte ich eben nicht.“

      „Dafür kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Sie ein Paradebeispiel frelsischer Unverschämtheit sind, Captain. Darüber werden wir uns noch ausführlich unterhalten.“

      Melori blieb unbeeindruckt. „Wenn Sie die Beachtung der Sicherheitsvorschriften als Unverschämtheit interpretieren, haben Sie mit Ihrem Vorwurf recht, Admiral.“

      Trevayaa musste sich beherrschen, um nicht unangemessen zu reagieren. Jetzt erinnerte er sich wieder deutlich daran, warum er ungern mit Frelsineh zusammenarbeitete und die Krankenstation mied, in der Dr. Ailaron das Kommando hatte, seines Zeichens ebenfalls ein Frelsiner. Das ganze Volk bestand aus eigensinnigen Individualisten, die kein Blatt vor den Mund nahmen und nicht den geringsten Respekt kannten, wenn sie sich im Recht glaubten.

      „Sie melden sich in einer Stunde Bordzeit bei mir zum Rapport.“

      „Jawohl, Admiral.“

      Trevayaa wandte seine Aufmerksamkeit den Nagdaneh zu. Acht von ihnen hatten ihr Schiff verlassen und standen in einer dicht gedrängten Gruppe ohne erkennbare Formation vor dem Ausstieg ihres Schiffes. Er hatte sich selbstverständlich im Vorfeld mit diesem Volk vertraut gemacht; deshalb überraschte ihn ihr Anblick nicht. Sie wirkten wie abstrakte Blumen. Ein schlanker, biegsamer Körper wuchs über acht Lauftentakeln, die an Wurzeln erinnerten, bei jedem Nagdaneh unterschiedlich hoch und verbreiterte sich zu einem meterbreiten flachen Kopf, an dessen Rand unterschiedlich lange Tentakel wuchsen. An den Enden einiger Tentakel saßen runde Facettenaugen, an anderen befanden sich die Sprechorgane und Öffnungen für die Nahrungsaufnahme und –ausscheidungen, wieder andere dienten als Greifwerkzeuge. Die lederartig wirkenden Haut war grau und nur an den Tentakeln in unregelmäßigen Abständen von farbigen Ringen unterbrochen. Keiner von ihnen trug Kleidung.

      „Wer von denen ist der Botschafter?“, fragte Trevayaa Melori.

      Das Schrillen der Alarmsirene kam ihrer Antwort zuvor. Neben den automatischen Ansagen, die den Bereitschaftsstatus aller relevanter Stationen meldeten, erklang TolaiMurs Stimme aus den Lautsprechern.

      „Siebenundfünfzig Schiffe fremder Bauart haben uns eingekreist. Sie eröffnen das Feuer auf uns.“

      Melori reagierte sofort. „Ich hab’s geahnt!“ Sie tippte auf das Kom-Gerät im Auge ihres IsteP-Logos. „Staffel Sieben! Abfangpositionen! Drii-Manöver!“ Sie sprintete zu ihrem Jäger und sprang hinein. „Der mit den schwarzen Ringen!“, rief sie Trevayaa als Antwort auf seine Frage zu, wer der Botschafter sei, ehe sich das Schott hinter ihr schloss.

      Die schützende Energiewand baute sich zwischen dem Teil des Hangars auf, in dem ihr Jäger stand und dem, in dem das nagdanische Schiff stand, um die Atmosphäre darin zu halten. Sekunden später startete Melori ihren Jäger und schoss mit ihm durch die sich öffnende Außenschleuse nach draußen.

      Trevayaa verzichtete in Anbetracht der Situation darauf, ihre Kommandos zu widerrufen. Da sie das Kommando über ihre Staffel noch nicht offiziell an ihn und die SALAK übergeben hatte, blieb sie bis zu dem Zeitpunkt den Vorschriften nach dessen alleinige Kommandantin. Doch sobald sie zurück war, würde er mit ihr ein paar ernste Worte reden. Jetzt gab es Wichtigeres zu tun. Der beginnende Kampf war unter TolaiMurs Kommando in den besten Händen. Trevayaa musste die Delegation beruhigen, die sich wie ein Knäuel um den Botschafter zusammengedrängt hatte und schrille Laute ausstieß, die der Translator, den Trevayaa als Headset trug, nicht übersetzte.

      Er ging gelassen auf die Delegierten zu und hoffte, dass seine zur Schau gestellte Ruhe den Nagdaneh signalisierte, dass sie in Sicherheit waren und nichts zu befürchten hatten. Ein zunehmendes Vibrieren des Bodens unter seinen Füßen zeigte ihm, dass zwei Jägerstaffeln starteten. Zusammen mit Meloris Staffel 7 sahen sich die Angreifer 150 Jägern gegenüber. Für einen Angreifer aus der ISA, der die Kampfkraft der IsteP-Jäger kannte, reichte die dreifache Übermacht bei weitem aus, um ihn in die Flucht zu schlagen. Er konnte nur hoffen, dass das auch auf die unbekannten Angreifer zutraf.

      „Hekah!“, begrüßte er die Delegation. „Ich bin Admiral Kendro Trevayaa, Kommandant der SALAK 221 und heiße Sie und Ihren Stab an Bord herzlich willkommen, Botschafter Skelosk apat Taskesk. Es ist mir eine Freude und eine Ehre, Sie nach Akision bringen zu dürfen.“ Der Translator übersetzte das in die nagdanische Sprache, mit der er im Vorfeld programmiert worden war.

      Skelosk apat Taskesk befreite sich von seinen Begleitern, indem er sie mit seinen Tentakeln zurückschob. „Ihr braucht mich nicht zu beschützen, wir sind hier in Sicherheit. Zur Seite!“

      Er stellte sich vor Trevayaa hin und streckte alle Tentakel erst gerade nach vorn aus, ehe er sie nach hinten klappte und wellenartig schwingen ließ, um sie schließlich locker an der Seite, oder über seinen Rücken und Vorderbereich hängen zu lassen. Lediglich die Spitzen drei der sieben Tentakel, an denen Augen saßen, richtete er auf Trevayaa.

      „Danke, Kendro Trevayaa. Ich möchte Sie nicht aufhalten. Ein Kommandant wird in einem Gefecht in der Zentrale gebraucht. Pflicht geht vor Höflichkeit. Ich werde Sie nicht von Ihren Pflichten abhalten.“

      Trevayaa war sich nicht sicher, ob das als Vorwurf gemeint war. Doch das war ihm egal. „Danke für Ihr Verständnis, Botschafter. Ich darf Sie an Main Captain Skrrrkt delegieren, der Ihnen Ihre Unterkünfte zeigen wird, und an Main Captain Leonid Romanow, der Sie mit seinen Leuten als Ehrenwache begleiten wird. Das ist bei uns die übliche Prozedur, mit der wir Gästen an Bord zeigen, dass wir sie ehren.“ Er deutete auf die Genannten, die abwartend hinter ihm standen.

      In erster Linie war es Romanows Aufgabe, für die Sicherheit der Delegation zu sorgen, denn man konnte nie wissen, was passieren würde; gerade nicht bei einer so heiklen Mission. Skrrrkt, der über zwei Meter große Sauroid von Castor-8, trat ebenso vor wie der Terraner Romanow und begrüßte die Delegierten.

      „Sie entschuldigen mich“, sagte Trevayaa und eilte zur Zentrale.

      *

      ER KAM GERADE RECHTZEITIG, um auf dem Hauptbildschirm zu sehen, wie je drei Jäger, die laut der taktischen Einblendung zu Meloris Staffel gehörten, eins der angreifenden Schiffe kampfunfähig schossen und seine Antriebssektion lahmlegten. Die übrigen Angreifer hatten sich bereits zur Flucht gewandt und feuerten nur noch, um ihren Rückzug zu decken. Doch die Jäger waren serienmäßig mit einem 5-Phasen-Energieschirm ausgestattet, der nur durch konzentrierten Beschuss mehrerer Geschütze, die auf die fünf Phasen eingestellt waren, durchbrochen werden konnte. Die Piraten hatten das unglücklicherweise herausgefunden, die Unbekannten noch nicht, weshalb ihre Salven an den Schirmen abprallten.

      Allerdings hatten СКАЧАТЬ