Mission Unendlichkeit - Das 1529 Science Fiction Abenteuer Paket. Mara Laue
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      Trevayaa nahm das Pad, auf dem sich das vollständige Logbuch von Meloris Staffel befand, und zwar von seiner ersten Aufstellung über alle Einsätze, Zu- und Abgänge von Piloten und Jägern bis zu diesem Moment, einschließlich aller aktuellen und archivierten Personalakten.

      „Danke, Captain. Willkommen an Bord.“ Er deutete auf Kimai Kenaról. „Main Captain Kenaról, Ihre direkte Vorgesetzte.“

      Kenaról grinste. „Wir haben uns schon per Funk ganz gut kennengelernt. Willkommen bei uns. Über Ihr Angriffsmanöver müssen wir uns unterhalten. Ich will wissen, wie Sie das gemacht haben.“

      „Gern, Captain.“ Sie deutete auf den Sretalleser an ihrer Seite. „Mein Stellvertreter, Dritter Captain Shan Shar.“

      „Hekah!“, grüßte Shar und zuckte mit seinen Barthaaren.

      Eine Geste, die Trevayaa immer noch an troylanische Felsspringer kurz vor dem Angriff erinnerte, die sie durch ein ebensolches Zucken ihrer Schnurrbarthaare ankündigten. Er hatte Jahre des Kontakts mit Sretalleseh gebraucht, ehe er beim Anblick zuckender Barthaare nicht mehr jedes Mal reflexartig zusammenzuckte. Leider sahen die Sretalleseh den Felsspringern auch in anderen Dingen ähnlich. Während die ebenfalls feliden Lantheaneh ein schmales Gesicht mit einer langgestreckten schnurrbartlosen Nasen- und Mundpartie besaßen, das mit einem feinen, kaum sichtbaren Pelz bedeckt war, waren sretallesische Gesichter kurz und gedrungen mit sichtbaren Reißzähnen und einem graubraunen Fell. Ihre gelben Augen machten die Ähnlichkeit mit aufrecht gehenden Felsspringern fast perfekt.

      „Hekah!“, grüßte Trevayaa zurück. „Ich überlasse Sie erst mal Main Captain Skrrrkt, der Sie unterbringen wird.“ Schlängelnde Tentakel ließen ihn ans Ende des Zuges blicken. „Darf ich fragen, Captain Melori, was Nagdaneh in Ihrer Jägerstaffel zu suchen haben?“

      „Sie wurden mir auf ausdrücklichen Befehl von Erster Admiral Rhan zugeteilt, unmittelbar vor unserem Start zum Rendezvous mit der nagdanischen Delegation. Er müsste Ihnen ihre Personalakten zusammen mit allen anderen übermittelt haben.“

      Das hatte Rhan nicht getan, was Trevayaa wunderte, denn Rhan galt als überaus korrekt. Dass er etwas so Wichtiges vergaß, war nahezu ausgeschlossen. Aber Trevayaa ging nicht darauf ein.

      „Sie melden sich bei mir in meinem Bereitschaftsraum, sobald Sie untergebracht wurden.“

      „Jawohl, Admiral.“ Melori warf einen Blick auf die Anzeige der Bordzeit, die in einem Display über der Tür angebracht war. „Wie befohlen in dreiundfünfzig Minuten.“

      Richtig, er hatte ihr bereits befohlen, sich in einer Stunde bei ihm zu melden, als sie den Botschafter an Bord begleitet hatte. Von den hundert Minuten einer Stunde ISA-Zeit waren seitdem tatsächlich erst 47 vergangen.

      „Ich erwarte Sie.“ Er ging zum Innenschott.

      Kimai Kenaról schloss sich ihm an.

      „Sie alle sind auf Deck 15 untergebracht“, hörte er Skrrrkt sagen. „Allerdings wusste ich ebenfalls nichts von nagdanischen Crewmitgliedern, sodass noch keine Kabinen entsprechend ihrer Physiognomie modifiziert werden konnten. Das wird umgehend nachgeholt. Wie viele Ghrimbals begleiten Sie?“

      „Einundzwanzig. Zwölf davon gebunden.“

      Wie aufs Stichwort kam eine Gruppe von fünf dieser Wesen geflogen und kreiste über Melori, Shan Shar und Skrrrkt.

      Kimai Kenaról blieb stehen. „Was glauben Sie, Admiral, wer gleich auserwählt wird?“

      Auch Trevayaa blieb stehen und beobachtete die Ghrimbals. „Ich lasse mich überraschen.“

      Ein Sprichwort besagte, dass das einzig Gute, das jemals von der Gronthagu Liga gekommen war, die Ghrimbals wären. Ursprünglich stammten sie von der Hauptwelt der Grontheh und lebten wohl in einer symbiotischen Beziehung mit ihnen, wobei bislang nicht hatte geklärt werden können, welchen Vorteil die Grontheh aus der Verbindung zogen. Alle während des letzten Gronthagu-Krieges gefangengenommenen Grontheh hatten sich standhaft geweigert, darüber Auskunft zu geben.

      Die ersten Ghrimbals hatten den Weg in die ISA gefunden, indem sie aus drei auf Surabb aufgeschlagenen gronthischen Wracks entkommen waren, deren Besatzung nicht überlebt hatte. Offenbar brauchten Ghrimbals eine Bezugsperson, denn kaum war die ISA-Rettungsmannschaft vor Ort gewesen, hatten sich die überlebenden Ghrimbals ihnen angeschlossen, und nichts im Universum schien sie von ihrer einmal erwählten Bezugsperson fernhalten zu können. Das hatte natürlich zu Problemen geführt, denn Haustiere konnten nicht auf Raumschiffen gehalten werden. Erst recht nicht solche, die fliegen konnten, verspielt herumtobten und neugieriger waren als eine Orionkatze.

      Dann hatte sich herausgestellt, dass die Ghrimbals über ein gewisses Maß an Intelligenz verfügten. Allerdings hatte die Wissenschaft bis heute nicht herausfinden können, wie hoch sie war. Die Ghrimbals zeigten Anzeichen dafür, dass sie ebenso intelligent sein könnten wie jedes Mitglied eines ISA-Volkes; aber falls dem so war, machten sie davon keinen Gebrauch, was ihre Lebensweise betraf. Sie hatten keine Sprache, die man als solche hätte bezeichnen oder entschlüsseln können, obwohl sie zu einer unglaublichen Bandbreite von Lauten fähig waren. Sie stellten kein Werkzeug her, bauten keine Häuser, schufen keine Kunst, von Technik ganz zu schweigen. Dennoch verstanden sie offensichtlich die Bedeutung von technischen Geräten und lernten überraschend schnell, sie zu benutzen, auch wenn sich deren Nutzung bei ihnen auf den Gebrauch von Türöffnern und Nahrungsspendern beschränkte.

      Da nicht klar war, in welche Intelligenzklasse sie einzuordnen waren – selbst telepathische Kontaktversuche durch troylanische Priesterinnen hatten kein eindeutiges Ergebnis gebracht – waren die Ghrimbals als eigenständiges Volk klassifiziert worden und wurden entsprechend behandelt. Sie konnten sich überall frei bewegen. Und hatte einer sich eine Bezugsperson erwählt, durfte er die selbstverständlich begleiten, auch an Bord von Raumschiffen. Schließlich führten die Grontheh sie sogar auf ihren Kriegsschiffen mit, was sie wohl kaum täten, wenn von ihnen eine Gefahr ausginge oder sie die Schiffsroutine beeinträchtigten.

      Ihre herausragendste Eigenschaft war eine beispiellose Wachsamkeit. Sie erkannten Gefahren lange vor jedem anderen Lebewesen und sogar lange vor allen Überwachungsgeräten. Und sie verteidigten ihre Bezugspersonen bis zur Selbstaufgabe, notfalls mit ihrem Leben. Wegen dieses Wesenszuges hatten die Ghrimbals Paten gestanden für die nach ihnen benannten Ghrimbal-Stationen, die riesigen kubusförmigen Raumstationen, die wie ein gigantisches Netz rund um das gesamte ISA-Gebiet verteilt waren und die Grenzen schützten.

      Einer der Ghrimbals umkreiste Skrrrkt interessiert. Der Castorer machte eine scheuchende Bewegungen mit einem seiner vier Arme, blickte den Ghrimbal scharf an und zischte: „Nein!“

      Der Ghrimbal ließ sich davon nicht im Mindesten beeindrucken. Er schwebte herab und versuchte, auf Skrrrkts breiter Schulter zu landen. Skrrrkt fuchtelte mit drei Armen in seine Richtung, um ihn zu verscheuchen, während er mit dem vierten sein Datenpad festhielt. Der Ghrimbal wich geschickt allen Abwehrversuchen aus und ließ sich mit einem Laut, der wie ein zufriedener Seufzer klang, auf Skrrrkts Schulter nieder. Der Castorer versuchte ihn abzuschütteln, doch der Ghrimbal schlang seinen über zwei Meter langen Schwanz so fest um Skrrrkts Körper und Arm, dass es aussah, als würde er an dem Castorer kleben. Skrrrkt schüttelte sich, stampfte mit den Füßen, drehte sich im Kreis und fuchtelte mit den Armen, während er grollte und zischte und Worte in seiner eigenen Sprache ausstieß, die garantiert Flüche waren. Dadurch bot er ein so groteskes Bild, dass die Jägerpiloten schallend lachten. Selbst Trevayaa gelang es nicht ernst zu bleiben.

      „Geben СКАЧАТЬ