Zu neugierige Mörder: 9 Krimis. Karl Plepelits
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Название: Zu neugierige Mörder: 9 Krimis

Автор: Karl Plepelits

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783745213409

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СКАЧАТЬ Fernay überlegte.

      „Das hört sich alles ziemlich einleuchtend an“, sagte er schließlich. „Trotzdem weiß ich, dass du lügst. Du hättest nämlich keinen Grund gehabt, uns die Sache zu verraten. Oder hoffst du auch auf ein milderes Urteil?“

      „Ich hoffe, dass ihr dafür eure beiden Geiseln freigebt, Fernay“, erklärte Bount Reiniger ernst. „Ich finde, das ist ein faires Geschäft.“

      „Ist das alles?“

      „Nicht ganz. Ich habe einen Auftrag von der Gold and Diamond Company übernommen. Ich bin dafür verantwortlich, dass mit dem Gold nichts geschieht, was gegen die Interessen der Gesellschaft ist. Dazu gehört, dass es nicht in die Hände von Verbrechern gerät, aber auch, dass es nicht durch eine Explosion vernichtet wird. Selbst wenn ich beides nicht verhindern kann, so werde ich es auf alle Fälle versuchen, solange ich noch dazu in der Lage bin.“

      „Das hast du sehr schön gesagt, Reiniger“, lobte Boiler grinsend. „Mir kommen direkt die Tränen.“

      „Was dir kommt, ist mir ziemlich egal, Boiler“, bemerkte Bount ungerührt. „Vielleicht kommt dir bald sogar das kalte Grauen.“

      „Schluss jetzt mit dem Gewäsch!“, ordnete Bark Fernay an.

      Bount Reiniger spürte, dass der Gangsterboss unsicher geworden war. Das musste er ausnützen.

      „Ich verlange also, dass ihr Miss Rogers und Mister Randy freilasst, sobald wir am Ziel angelangt sind“, sagte er. „Tut ihr das nicht, rühre ich keinen Finger mehr. Abknallen werdet ihr mich so oder so. Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass ihr mich laufen lasst. Aber diese beiden haben euch nichts getan. Wenn ihr sie umbringt, werdet ihr ebenfalls sterben.“

      „Bildest du dir etwa ein, dass wir uns von dir unter Druck setzen lassen?“, begehrte Jeff auf.

      „Wir ihr das nennt, ist eure Sache. Jedenfalls lasse ich über diesen Punkt nicht mit mir verhandeln. Ich habe nichts zu verlieren. Und selbst wenn ihr mir das Blaue vom Himmel herunter versprecht, werdet ihr mich nicht umstimmen. Ich kenne Typen wie euch zur Genüge. Ihr lügt sogar noch, wenn man euch nach der Uhrzeit fragt.“

      Bark Fernay hatte sich endlich zu einem Entschluss durchgerungen. Er grinste über das ganze Gesicht, als er erklärte: „Ich weiß genau, dass du uns hereinlegen willst, Reiniger. Du bildest dir immer noch ein, dass sich das Blatt für dich wenden könnte. Ich mache dir einen Vorschlag. Wir fahren jetzt zu dem Versteck. Du hast nach wie vor drei Stunden Zeit. Nicht eine Minute länger. Du wirst dann einen Teil des Goldes holen, damit wir einen Beweis haben, dass du uns nicht betrogen hast. Sobald das erledigt ist, lassen wir deine beiden Schützlinge frei. Sie können einen der beiden Jeeps nehmen. Damit schaffen sie es leicht bis Laila. Du bleibst natürlich bei uns, bis wir das ganze Zeug haben. Wenn wir zufrieden mit dir sind, sehe ich keinen Grund, warum wir dich umlegen sollten. In den Staaten siehst du uns bestimmt nicht wieder. Dort weiß man auch ohne deinen schlauen Kopf inzwischen längst, was mit der Maschine nach Djidda passiert ist.“

      „Das hört sich vernünftig an“, gab Bount Reiniger zu. „Fahren wir also, damit wir es endlich hinter uns bringen.“

      Sie nahmen wieder in den beiden Fahrzeugen Platz, und Bount wusste, dass jetzt alles klappen musste. Sonst verlor er diese Partie endgültig.

      19

      Er besaß jetzt eine echte Chance, das Leben von Linda Rogers und Bob Randy zu retten. Deshalb blieb ihm nichts anderes übrig, als zurückzufahren. Wenn die Gangster Gold sahen, mussten sie ihr Versprechen einlösen.

      Bount Reiniger hatte nun nicht mehr viel Zeit. Die Leibesvisitation hatte zwar keine Waffen zutage gefördert, aber ihm war klar, dass er unbedingt etwas brauchte, um gegen die vier Gangster zu bestehen.

      Natürlich hüteten sie ihre Revolver eifersüchtig. Es war unmöglich, unbemerkt an einen heranzukommen.

      Sie schliefen auch nun nicht mehr. Keiner wollte versäumen, wenn sie am sehnsüchtig erwarteten Ziel anlangten. Jeder misstraute seinen Kumpanen und fürchtete, um seinen Anteil betrogen zu werden.

      Bei der Geschichte mit den angeblich versteckten Sprengladungen handelte es sich natürlich lediglich um einen Trick, um die Gangster von dem Goldversteck fernzuhalten und einen Trumpf gegen sie zu haben. Je länger Bount Reiniger allerdings darüber nachdachte, um so stärker setzte sich der Gedanke in ihm fest, dass Jil Fernay seine Beute tatsächlich auf irgendeine Weise gesichert haben könnte.

      Diese Erkenntnis gefiel ihm absolut nicht. Was eben noch wie ein Pluspunkt für ihn ausgesehen hatte, bereitete ihm nun Unbehagen.

      Während er den Jeep lenkte, grübelte er über die letzten Gespräche mit dem Goldräuber nach. War nicht bis zuletzt etwas wie Hohn in seiner Stimme gewesen? Hatte er nicht zuversichtlich die Überzeugung geäußert, dass er, Bount Reiniger, ihm auf dem Weg zur Hölle vorangehen würde.

      Das mochten lediglich ohnmächtige Hasstiraden gewesen sein. Jedenfalls nahm sich Bount vor, äußerste Vorsicht walten zu lassen.

      Nach etwas mehr als zwei Stunden Fahrt, während der kaum gesprochen wurde, tauchten vor ihnen die niedrigen, viereckigen Schatten von Hütten auf.

      Die Gangster wurden schlagartig aufgeregt, und wie es in Linda Rogers und Bob Randy aussah, konnte sich Bount lebhaft vorstellen, war er doch selbst alles anders als ruhig.

      Aber gerade das musste er jetzt sein. Ihm durfte kein Fehler unterlaufen. Zumindest nicht solange, wie sich die beiden Geiseln in der Gewalt der Verbrecher befanden.

      Er wandte sich an Bark Fernay und sagte: „Ich kann nicht garantieren, dass man uns freundlich empfängt. Diese einfachen Araber können sehr gastfreundlich sein, aber auch voller Argwohn und Feindseligkeit. Es kann passieren, dass man auf uns schießt. Es ist in diesem Fall besser, sie nicht zu provozieren. Sie müssen merken, dass wir sie nicht berauben wollen.“

      „Sollen wir uns etwa abknallen lassen?“, brauste Bark Fernay auf. „Mit diesen zerlumpten Halunken werden wir schon fertig.“

      Bount Reiniger antwortete nicht. Er zeigte ein verschlossenes Gesicht. Er war wirklich nicht sicher, wie man sie begrüßen würde. Jil Fernay konnte hier viel Porzellan zerbrochen haben. Andererseits hätte er sich kaum diese ärmliche Siedlung als Versteck für seine Beute ausgesucht, wenn er mit den Eingeborenen in Streit geraten wäre.

      „Hast du ein Foto deines Bruders, Fernay?“, erkundigte sich der Detektiv.

      „Bist du verrückt? Meinst du, ich schleppe ein Familienalbum mit mir herum? Der Kerl kann mir gestohlen bleiben. Dem war ich nie ganz grün. Er bildete sich immer ein, gerissener zu sein.“

      „Ein Foto würde uns helfen“, beharrte Bount. „Ich muss gestehen, dass mein Arabisch miserabel ist. Wir wüssten gleich, wie wir uns zu verhalten haben. Reagieren sie auf das Gesicht deines Bruders sauer, könnten wir behaupten, ihn wegen eines Verbrechens zu suchen. Sind sie ihm aber freundlich gesinnt, könntest du dich als sein Verwalter zu erkennen geben. So oder so würden sie uns wahrscheinlich die Hütte zeigen, in der er sich aufgehalten hat.“

      „Was soll das heißen, Reiniger? Ich denke, du kennst das Versteck genau. Fängst du vielleicht schon wieder mit deinen Ausflüchten an?“

      Bount Reiniger beruhigte ihn. „Ich СКАЧАТЬ