Wyatt Earp 224 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp 224 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp

isbn: 9783740966331

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СКАЧАТЬ und blickte auf seine staubigen abgewetzten Stiefelspitzen.

      Crack nahm eine Strohhalmzigarre aus seiner Westentasche, stieß sie sich zwischen seine Zähne und riss ein Zündholz an der Hauswand an.

      »Ein trüber Tag ist das heute. Der Schweiß dringt einem aus allen Poren, als wenn Hochsommer wäre.«

      »Ja, ja«, meinte Coster, nur um irgendetwas zu sagen. Und wieder hatte er, wie schon im Hurrican Saloon, plötzlich ein mulmiges Gefühl in der Magengrube, als er den anderen ansah.

      James Coster war kein wertvolles Mitglied der menschlichen Gesellschaft, ganz sicher nicht. Aber er war kein Verbrecher wie jener, der da vor ihm stand.

      Master Crack war ein Mörder, ein Mensch, der in mehreren Staaten steckbrieflich gesucht wurde. Er hatte sein einst brandrotes Haar mehrfach gefärbt, so dass jetzt eine scheußliche Mischung entstanden war, die seinem Kopfschmuck eine perückenhafte fuchsiggelbe Färbung gegeben hatte, die ihn regelrecht entstellte. Jemand, der ihn früher ohne weiteres erkannt hätte, würde das jetzt nicht so leicht gekonnt haben. Der dunkle Hut, den er trug, war ebenfalls gar nicht typisch für ihn und auch die Weste und die Hose nicht. Und dann hatte er sich einen Schnurrbart wachsen lassen, der seine Erscheinung vollends verfremdete.

      »So, ich glaube, jetzt werden wir uns irgendwo ein ordentliches Steak zu Gemüte führen.«

      Ein Steak! Hunger brannte dem Cowboy im Magen. Aber er hatte ja keinen roten Cent mehr in der Tasche.

      »Klar, wir werden ein Steak kauen. Komm mit.«

      Er ging mit und kaute auf Kosten des Einäugigen ein gewaltiges Steak.

      Mittlerweile war es dunkel geworden.

      In dem Boardinghouse, das Master Crack ausgesucht hatte, brannten nur zwei trübe Kerosinfunzeln an einem Messingleuchter an der Decke. Sie warfen ein zitterndes Licht in den verhältnismäßig großen Raum, der jetzt mit Gästen angefüllt war.

      »So, und nun wollen wir zu Ed gehen.«

      Crack erhob sich.

      Coster folgte ihm zum Ausgang.

      Da endlich nahm er sich ein Herz, um dem anderen zu sagen, dass er sich bei ihm für seine Hilfe bedanke, und dass er nun seiner Wege gehen müsse.

      »Mister, wissen Sie«, begann er stockend, »ich möchte Ihnen gerne erklären …«

      Crack hatte abgewinkt.

      »Sie brauchen mir nichts zu erklären. Kommen Sie mit, wir werden den Tag mit einem ordentlichen Schluck beenden.«

      Drei Stunden stand er neben dem riesigen Mann an der Theke in Ed Howards Durstlöscher-Bar. Als er hinauswankte, war er so voll wie eine Haubitze.

      Wo er von dort hingegangen war, wusste er nicht mehr, als er spät am nächsten Vormittag erwachte und das Sonnenlicht grell durch einen Fensterladenspalt in einen schrägwandigen Raum dringen sah.

      Er lag auf einem alten Messingbett in seinen Kleidern, und die Luft in der Kammer war zum Schneiden dick.

      Er erhob sich, saß auf der Bettkante und starrte vor sich hin. In seinem Schädel war ein Dröhnen und Hämmern wie in einer Kesselschmiede.

      Er richtete sich auf, stand auf weichen Knien da, schwankte zum Fenster und stieß die Laden auf.

      Er blickte in einen engen Hof, in dem ein dünner kahler Baum sein Leben fristete.

      Drüben auf der anderen Seite in der prallen Sonne stand eine Hundehütte, deren Dach nur noch in der Fantasie des Hundes zu bestehen schien. Denn der Hund hatte sich in die Hütte zurückgezogen und suchte dort vergebens Schutz gegen die pralle Sonne. Es war ein kleiner, ängstlich wirkender Pinscher.

      Coster sog die frische Luft ein und hatte das Gefühl, dass der Kopfschmerz sich dadurch noch verstärkte.

      Er wandte sich um, taumelte durch das Zimmer zur Tür, öffnete sie und blickte in einen schmalen Korridor.

      So dicht vor ihm, dass er fast abgestürzt wäre, führte eine Stiege nach unten auf die Tür zum Hof.

      Er musste sich mit beiden Händen am Geländer festhalten, um die Treppe nicht hinunterzustürzen.

      Als er unten angekommen war, öffnete er vorsichtig die Tür und linste in den Hof.

      Drüben in der Stalltür sah er eine Magd stehen, die damit beschäftigt war, mittels Seife, Bürste und heißem Wasser die völlig verdreckte Innenseite der Stalltür zu reinigen.

      Coster öffnete die Tür weiter und blinzelte zu dem Mädchen hinüber.

      Es war ein dralles Girl von vielleicht zwanzig Jahren, das so üppige Formen hatte, dass der Kater, der unseren Mann bis jetzt so bedrängt hatte, plötzlich wie verflogen zu sein schien.

      Coster zog den Hut, den er oben neben seinem Bett am Boden gefunden hatte, tiefer in die Stirn und schlenderte pfeifend über den Hof.

      Das Mädchen blickte kurz von der Arbeit auf und erwiderte seinen Gruß.

      Coster blieb vor der Tür stehen und meinte:

      »Na, schon so früh bei der Arbeit?«

      Das war eine idiotische Frage, denn es war wenige Augenblicke vor elf Uhr.

      Das Mädchen lächelte ihn dümmlich an. Aber er gefiel ihr nur wenig, denn er sah ohnehin nicht sonderlich gut aus, und die durchsumpfte Nacht hatte sein Aussehen noch verschlechtert.

      »Sagen Sie, Miss, wo sind wir hier eigentlich?«

      Die Magd blickte ihn jetzt erstaunt an. »Sie sind aber komisch, Mister!«

      »Komisch? Finde ich gar nicht. Ich glaube, ich muss gestern Abend einen über den Durst genommen haben.«

      »Das scheint mir auch so«, entgegnete sie.

      »Und? Wo bin ich hier also?«

      »Sie sind in Jonny Gilberts Bar.«

      »Was denn? Im Durstlöscher?«

      »Ja.«

      »Aber ich habe doch da drüben – ich meine – ich komme …«

      »Ja, das ist der Anbau der Bar, da haben Sie geschlafen.«

      »Wie komme ich denn dahin …?«

      »Sie sind aber wirklich gut«, feixte das Mädchen. »Sie sind doch mit Mr Parker gekommen.«

      »Parker? Keine Ahnung.«

      »Na, hören Sie, ich denke, Sie sind sein Freund?«

      Jetzt dämmerte es unserem Mann. Plötzlich ging ihm ein Licht auf, und es war kein allzu gutes Licht.

      Er sah auf einmal ein verwüstetes Gesicht vor sich, in dem nur noch ein Auge stand.

      Eine eingeschlagene Sattelnase und einen struppigen Schnauzbart. СКАЧАТЬ