Der neue Sonnenwinkel Box 2 – Familienroman. Michaela Dornberg
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Название: Der neue Sonnenwinkel Box 2 – Familienroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Sonnenwinkel

isbn: 9783740928636

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СКАЧАТЬ zu machen. Aber wo war sie?

      Werner kam zurück, sagte, dass er noch ein bisschen arbeiten wolle, dann strich er Inge übers Haar.

      »Du musst jetzt nicht wie ein hypnotisiertes Kaninchen aufs Telefon starren. Bambi wird schon nach Hause kommen, und dann wird es eine ganz einfache Erklärung für alles geben. Ich denke, wir müssen uns daran gewöhnen, dass sie erwachsen wird und beginnt, ihren Weg ohne uns zu gehen, mein Herz.«

      Inge seufzte.

      Manchmal wünschte sie sich wirklich, ein wenig von Werners Gelassenheit zu haben. Es konnte doch jetzt wirklich nicht wahr sein, dass er es fertigbrachte, in sein Arbeitszimmer zu gehen und so zu tun, als sei überhaupt nichts geschehen.

      Ahnte er ihre Gedanken?

      »Inge, ich muss in zwei Tagen in Lissabon sein, und da gibt es noch viel zu tun. Ein Vortrag macht sich nicht von selbst. Man erwartet etwas von mir, was Hand und Fuß hat. Ich kann da nicht ein bisschen herumschwadronieren, man erwartet von mir einen fundierten wissenschaftlichen Vortrag.«

      Werner hatte recht, wegen Hannes war er nicht so richtig zum Arbeiten gekommen. Natürlich hatte er so viel Zeit wie möglich mit seinem jüngsten Sohn verbringen wollen.

      »Ich geh rüber zu Mama und Papa«, sagte Inge. »Wenn du fertig bist, kannst du ja rüberkommen …, oder wenn du keine Lust mehr hast oder …, wenn du nicht arbeiten kannst, weil du an Bambi denken musst.«

      Das musste sie einfach hinzufügen, und das trug ihr prompt einen tadelnden Blick ein.

      Werner wollte den Raum verlassen, doch dann überlegte er es sich anders, ging zurück, nahm seine Frau in den Arm.

      »Liebes, mach dir keine Sorgen. Sie wird bald zurückkommen und eine ganz einfach Erklärung dafür haben, wohin sie gegangen ist. Aber ja, geh zu deinen Eltern, das sind vernünftige, besonnene Menschen, und die können dir gewiss deine … unbegründete Angst nehmen.«

      Inge presste sich an ihn, und so sehr ihr die Nähe ihres Mannes sonst auch guttat, heute empfand sie nichts, und deswegen machte sie sich aus seiner Umarmung frei und sagte: »Geh am besten an deine Arbeit, Werner.«

      Mit diesen Worten verließ sie zuerst den Raum, wenig später auch das Haus.

      Bambi war noch nie weggegangen, ohne zu sagen, wohin sie ging, und warum hatte sie denn keine Nachricht hinterlassen?

      Inge wusste es nicht, und das machte alles nicht einfacher. »Komm, Luna«, rief sie, und prompt folgte ihr das Hündchen. Sie konnte es sich ja auch einbilden, aber sie hatte den Eindruck, dass selbst Luna nicht so war wie sonst. Spürte sie, dass etwas nicht in Ordnung war?

      Bambi und Luna waren unzertrennlich. Es war daher kaum zu verstehen, dass Bambi den Hund alleingelassen hatte. Das war noch nie vorgekommen.

      Es machte keinen Sinn, darüber nachzudenken, was wann und wie gewesen war.

      Heute gab es eine Situation, die fremd war und die ihr Angst machte.

      Ein, zwei Stunden würde sie noch warten, und dann würde sie die Polizei anrufen, ob es Werner und ihren Eltern nun passte oder nicht.

      *

      Rosmarie Rückert spürte die Veränderung, die mit ihr vorgegangen war und wunderte sich über sich selbst.

      War Cecile Raymond so etwas wie eine Zauberkünstlerin, die es schaffte, Menschen in ihren Bann zu ziehen und das Gute aus ihnen hervorzuholen?

      Es sah beinahe so aus. Geradezu spielerisch war es der jungen Französin gelungen, sie um ihren kleinen Finger zu wickeln.

      Rosmarie mochte Cecile, ja, sie mochte sie wirklich und konnte nicht mehr verstehen, warum sie all diese Vorbehalte gegen die uneheliche Tochter ihres Mannes hatte. Etwas, was ihre Familie und mehr noch, beinahe auch ihre Ehe, entzweit hätte.

      Nun war beinahe alles wieder so, wie es gewesen war, ehe Cecile in ihr Leben gekommen war.

      Zumindest, was ihre Sorge um ihr Vermögen betraf, von dem Cecile wirklich nichts wollte. Ansonsten hatte sie sich verändert. Ganz allmählich dämmerte ihr, dass sie ihren Kindern keine so gute Mutter gewesen war, und auch ihren Enkeln gegenüber war sie viel zu distanziert. Das wurde ihr klar, als sie sah, wie sie mit ihrer anderen Oma Inge umgingen. Es war schon merkwürdig, dass ihr das nie zuvor aufgefallen war. Da musste sie etwas tun.

      Am allerschönsten war, dass sie und Heinz wieder normal miteinander umgingen, dass er ihr unendlich dankbar dafür war, dass sie Cecile endlich kennen­gelernt hatte. Und nun wollte er seine Kanzlei auch nicht aufgeben, und von nach Frankreich ziehen war auch keine Rede mehr.

      Und das war ja auch so merkwürdig. Jetzt, da Heinz glaubte, seine Pläne ihr zuliebe aufgeben zu müssen, bedauerte sie es. Es wäre ja vielleicht doch chic, ein zweites Domizil in Frankreich zu haben.

      Ja, und da war noch ihr Äußeres …

      Um einen Leidensdruck zu erzeugen, war Rosmarie ungeschminkt in die Arztpraxis von Frau Dr. Steinfeld gegangen, und dann hatten die Ereignisse sie überrollt, und ungeschminkt hatte sie Cecile kennengelernt, war so bei ihrem Mann und ihren Kindern aufgetaucht. Und eigentlich konnte Rosmarie es noch immer nicht fassen, dass alle es schön gefunden hatten. Ja, das hatten sie wirklich.

      Ganz überzeugt war Rosmarie noch immer nicht, aber sie arbeitete nicht mehr so viel an sich, um entsprechend zurechtgemacht das Haus zu verlassen, und ihren nächsten Termin beim Schönheitschirurgen hatte sie abgesagt.

      Für Rosmarie gab es die Zeit vor Cecile und dann die nach Cecile.

      Wäre sie noch die von früher, hätte sie den Termin eingehalten und hätte eine weitere Korrektur vornehmen lassen, ja, da wäre es beinahe so etwas wie lebensnotwendig gewesen. Und heute? Heute sonnte sie sich darin, dass die Menschen sie doch tatsächlich nett und attraktiv fanden, wenn sie sich nur ganz wenig zurechtmachte.

      Ehrlich gesagt hatte sie mit der neuen Rosmarie noch einige Schwierigkeiten. Sie war kein anderer Mensch geworden, hatte nur begriffen, dass sie bislang ihr Äußeres total überbewertet hatte, und das, solange sie zurückdenken konnte.

      Die Distanz zu Fabian und Stella war noch immer da, auch wenn die sie jetzt wohlwollend betrachteten. Den richtigen Umgang miteinander mussten sie noch lernen, und Rosmarie wusste nicht, wie sie das schaffen sollte. Ohne Hilfe ging das vermutlich gar nicht.

      Sie hatte ja nicht aus Bösartigkeit gehandelt, sondern es war nach ihrem Empfinden richtig gewesen, was immer sie auch getan hatte.

      Wenn man so wollte, war es die junge Ärztin aus dem Sonnenwinkel gewesen, die ihr ein paar passende Worte gesagt hatte.

      Bei ihr musste sie sich zuerst bedanken, also ging Rosmarie in den schönsten Blumenladen von Hohenborn und kaufte dort einen ganz ausgefallenen Blumenstrauß. Und da machte Rosmarie ebenfalls eine Erfahrung, die sie erst einmal verkraften musste. Normalerweise hätte sie das Beste und Teuerste gekauft, Hauptsache, es war beeindruckend und löste bei den Leuten, die den Strauß sahen, Entzücken und Bewunderung aus.

      Diesmal war es anders. Sie fragte sich, welche Blumen der jungen Ärztin wohl gefallen könnten, und da war Rosmarie sich sehr schnell sicher, dass es keiner von den sogenannten Repräsentationssträußen war, die sie im Allgemeinen zu kaufen pflegte, um damit Eindruck zu schinden.

      Nein, СКАЧАТЬ