Der neue Sonnenwinkel Box 2 – Familienroman. Michaela Dornberg
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Название: Der neue Sonnenwinkel Box 2 – Familienroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Sonnenwinkel

isbn: 9783740928636

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СКАЧАТЬ musste sich sehr zusammenreißen, um jetzt nicht anzufangen, erneut zu weinen. Sie hatte schon genug geheult.

      Außerdem …, was sollten die Münsters oder Frau von Rieding oder der nette Herr Heimberg von ihr denken? Und vor Manuel wollte sie auch keine Heulsuse sein, obwohl er das am ehesten verstehen würde.

      Bambi wollte gerade die Straße überqueren, um hinauf zum Erlenhof zu wandern, als der Bus um die Ecke gebogen kam.

      Sie hatte keine Ahnung, warum sie sich auf einmal alles anders überlegte.

      Ihr fiel ein, dass Hannes ihr doch zwanzig Euro geschenkt hatte, damit sie, wenn der Abschiedsschmerz zu groß wurde, nach Hohenborn fuhr, um sich einen dicken Eisbecher zu kaufen.

      Sie tastete in ihre Jackentasche, sie hatte die zwanzig Euro dabei, und ihre Monatsfahrkarte für den Bus führte sie eh immer bei sich.

      Oh ja, sie würde zu Calamini gehen und Eis essen, und wenn es neben dem Eisbecher auch noch eine Waffel mit ganz viel Sahne und heißen Kirschen sein musste.

      Zwanzig Euro waren eine ganze Menge Geld, und man konnte viel dafür kaufen.

      Die Bushaltestelle war gleich um die Ecke. Das schaffte sie locker, außerdem kannte sie den Busfahrer, der würde auf sie warten.

      Vorsichtshalber winkte sie ihm zu, er winkte lachend zurück. Alles unnötig, sie war vor dem Bus an der Haltestelle.

      Bambi war noch immer unglücklich, aber ein klitzekleines bisschen freute sie sich.

      »Musst du noch mal in die Schule?«, erkundigte der Busfahrer sich mitleidig. »Ihr habt manchmal auch wirklich einen langen Tag. Ich bin froh, dass ich nicht mehr in die Schule gehen muss. Ich glaub, ich könnt das auch alles nicht mehr, was ihr da lernen müsst.«

      Bambi erzählte ihm, dass sie nicht in die Schule musste, sondern einfach nur nach Hohenborn wollte, und dann erzählte sie ihm auch noch, dass Hannes nach Australien geflogen sei, und ihre Eltern ihn zum Flughafen brachten.

      »Und du bist nicht mitgefahren?«, wollte er wissen.

      Bambi erzählte ihm, dass sie Abschiede hasste, und das konnte er gut verstehen, er hasste sie nämlich auch. Dann erzählte er ihr, dass er eine Schwester in Argentinien hatte, die vor Jahren dorthin ausgewandert war.

      »Ich habe sie seither nur einmal gesehen. Sie hat keine Lust mehr auf Deutschland, und mir ist der Flug zu weit und zu teuer. Aber wenn sie glücklich ist, dann muss ich das alles wohl akzeptieren.«

      Sie mochte diesen netten Busfahrer, der immer freundlich war, der auch hier und da ein Auge zudrückte und auf Schüler wartete, wenn sie sich verspäteten. Und das tat er, obwohl er eigentlich seinen Fahrplan einhalten musste.

      Jetzt mochte sie ihn noch mehr, jetzt waren sie praktisch Leidensgenossen. Seine Schwester in Argentinien, ihr Bruder in Australien.

      Es ging ihr sogar ein wenig besser.

      Bambi erinnerte sich daran, dass ihre Omi immer sagte: »Geteiltes Leid ist halbes Leid.«

      Das schien tatsächlich zu stimmen.

      *

      Bambi war erstaunt, dass das Calamini richtig gut besucht war, dabei war es doch überhaupt keine Zeit für eine Eisdiele. Das mochte allerdings auch daran liegen, dass man neben den Waffeln in verschiedenen Variationen auch Sandwiches essen konnte und andere Kleinigkeiten.

      Bambi sah sich um, zum Glück entdeckte sie niemanden, den sie kannte. Sie hatte keine Lust, mit jemandem zu reden, heute nicht.

      Und damit sie nicht doch noch jemand entdeckte, setzte sie sich in eine der kleinen Nischen, in denen man ungestört war. In die setzten die Schüler des Hohenborner Gymnasiums sich immer hin, wenn sie Freistunden zu überbrücken hatten und lernen wollten oder eine Hausaufgabe machen mussten, auf die man keine Lust gehabt hatte.

      Bambi ließ sich ausgiebig Zeit, die große bunte Karte zu studieren. Was sollte sie nehmen? Ein Eis oder doch eine Waffel?

      Die Bedienung trug gerade eine vorbei, und die sah verheißungsvoll aus.

      Schon tendierte sie zu der Waffel, als sie sich dann im letzten Augenblick für den Megaeisbecher entschied, den sie immer schon hatte probieren wollen, der ihr stets zu teuer gewesen war.

      Jetzt konnte sie großzügig sein, sie hatte zwanzig Euro.

      Ach, ihr Hannes, der war nicht nur superlieb, nein, der war auch ganz schön großzügig.

      Als die Bedienung kam, bestellte sie noch etwas anderes, nämlich den Überraschungsbecher, den hatte sie auch noch nicht probiert, und der sah jedes Mal anders aus.

      Hoffentlich packte man ihr besonders gute Schleckereien in den Becher.

      Ihr ging es noch ein bisschen besser.

      Jetzt freute sie sich sogar, und sie war ganz aufgeregt, als ihr der Überraschungsbecher gebracht wurde. Er war der Knaller schlechthin!

      Da traute man sich überhaupt nicht, diese köstliche Pracht zu zerstören. Was gab es da nicht alles. Neben verschiedenen Eissorten auch Obst, dann Schokoladenflocken, kleine bunte Smarties, Pralinchen, kleine Schokokekse, sie entdeckte Waffeln. Und dann noch viele Sachen, die sie nach und nach entdecken wollte.

      Jetzt lief ihr nämlich erst einmal das Wasser im Munde zusammen, und ob schönes Bild hin oder her: Sie musste anfangen zu probieren. »Booooh!« Sie konnte nicht anders, das musste sie jetzt sagen.

      So etwas Schönes hatte sie noch nie zuvor gegessen, weil nämlich auch Eissorten darunter waren, die sie überhaupt nicht kannte, die auch nicht auf der Karte standen.

      Das gehörte wohl zu der Überraschung.

      Alles war köstlich, ihr ging es noch ein kleines bisschen besser.

      Was für ein Glück, dass sie hergekommen war. Sie mochte Manuel und die Bewohner des Erlenhofes, aber das hier hätten sie ihr natürlich nicht bieten können.

      Es hatte wohl so sein sollen, dass gerade in dem Augenblick der Bus gekommen war und sie ihre Meinung geändert hatte.

      In eine Nische nebenan setzten sich Leute.

      Bambi bekam sehr schnell mit, dass es zwei Frauen waren, die sich entweder lange nicht gesehen hatten oder aber die schwatzsüchtig waren.

      Sie hechelten beinahe jedes Thema durch, und da sie ziemlich laut sprachen, konnte Bambi nicht vermeiden, das eine oder andere mitzuhören.

      Sie versuchte abzuschalten, weil das, was die Frauen sich zu sagen hatten, wirklich nicht interessant war.

      Bambi wurde erst hellhörig, als der Name Auerbach fiel, und es fiel ihr der Löffel aus der Hand, als sie den Namen Bambi Auerbach vernahm. Oder hatte sie sich da vertan?

Bitte verzeih uns, Bambi!

      Bambi Auerbach war wie erstarrt. Sie sah nicht mehr ihren Überraschungseisbecher, von dem sie zuvor so entzückt war, nein. Sie versuchte, sich an das zu erinnern, worüber die beiden Frauen nebenan gesprochen hatten, unter anderem, musste man sagen. СКАЧАТЬ