Der neue Sonnenwinkel Box 2 – Familienroman. Michaela Dornberg
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Название: Der neue Sonnenwinkel Box 2 – Familienroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Sonnenwinkel

isbn: 9783740928636

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СКАЧАТЬ unterhielten sich weiter, noch entspannter, bis Cecile irgendwann auf die Uhr sah und ganz erschrocken rief: »Mon dieu, sie warten auf uns. Wir müssen uns jetzt sputen … Rosmarie, du kommst doch mit?«

      Rosmarie nickte ganz entschieden.

      »Und ob ich das tun werde«, sagte Rosmarie, »ich freue mich. Aber zuerst muss ich mich noch ein wenig restaurieren.« Cecile blickte sie kopfschüttelnd an.

      »Aber wozu, Rosmarie? Du siehst wunderschön aus. Genauso habe ich mir dich vorgestellt, wenn Papa, Fabian und Stella über dich sprachen – eine schöne, eine sehr selbstbewusste Frau.«

      Rosmarie verstand die Welt nicht mehr.

      Zuerst die Frau Doktor, die ihre schönen Augen erwähnt hatte.

      Und nun Cecile, an deren Worten sie nicht zweifelte.

      »Aber ich …, ich bin nicht geschminkt …, ein bisschen Make-up, wenigstens Rouge, Wimperntusche …«

      Ehe sie mit ihren Aufzählungen fortfahren konnte, rief Cecile: »Aber Rosmarie, das alles hast du doch überhaupt nicht nötig. Andere Frauen vielleicht, die ein gemindertes Selbstwertgefühl haben, du …, du bist ein Typ, du wirkst, weil du du bist.«

      Mehr an Komplimenten ging nicht. Zum Glück war Cecile unbedarft genug, jetzt nicht zu sehen, dass an ihr ganz schön herumgeschnipselt worden war. Nasenkorrektur, aufgespritzte Lippen, ein Facelifting, besondere Straffung der Augenpartie.

      In ihrem Anflug von Offenheit musste sie das jetzt nicht sagen.

      »Also gut, dann gehen wir«, sagte Rosmarie, und weil Cecile mit einem Taxi zur Villa gekommen war, traf es sich gut, sie konnten gemeinsam in Rosmaries rasantem Sportwagen zu dem Treffen fahren.

      »Rosmarie, weißt du was«, sagte Cecile, als sie aus der Garage herausfuhren, »ich bedaure jeden Tag, den ich dich nicht schon früher kennengelernt ha­be. Papa muss unbändig stolz auf dich sein …, ich bin ja so froh, dass wir uns so gut verstehen.«

      Rosmarie war so perplex, dass sie auf die Bremse trat und das Auto mit einem Ruck stehen blieb.

      Sie blickte zur Seite, Cecile lächelte sie aufrichtig an. »Ich meine es wirklich«, bestätigte sie.

      Völlig verwirrt fuhr Rosmarie los. War sie es wirklich, die mit ihrem Auto jetzt auf die Straße einbog? Diese vollkommen ungeschminkte Frau?

      Das konnte nicht sein!

      Das war nicht Rosmarie!

      Hatte sie ein zweites Ich, das jetzt zum Vorschein kam, oder besaß die junge, hübsche, liebenswerte Cecile Zauberkräfte?

      Oder fand das alles überhaupt nicht real statt, sondern sie träumte?

      Sie träumte nicht, das wurde ihr spätestens bewusst, als Cecile sagte: »Rosmarie, du musst mich unbedingt besuchen, ich möchte dir so gern mein Zuhause zeigen und natürlich auch Paris.«

      Sie hörte sich sagen: »Darauf freue ich mich.«

      Danach gab sie es auf, sich Gedanken zu machen, etwas zu hinterfragen.

      Eines wusste sie allerdings gewiss – mit der Rosmarie Rückert war etwas geschehen.

      Jemand hatte bei ihr einen Hebel umgedreht, ihr aber keine Gebrauchsanweisung dazu gegeben, in welche Richtung es gehen würde.

      *

      Alle waren sie darauf vorbereitet, doch als der Tag kam, an dem Hannes seine Reise nach Australien antreten würde, nahm es sie alle mit. Selbst Hannes, und er konnte jetzt auch nicht mehr den Coolen spielen.

      Es war in seinem Elternhaus wunderschön gewesen, es hatte gutgetan, seine Geschwister, deren Partner, vor allem seine Nichten und Neffen wiederzusehen. Und auch mit seinen alten Kumpels abzuhängen, hatte Freude bereitet.

      Nicht zu vergessen seine Eltern und vor allem auch seine Großeltern. Sie waren schon alt, und auch wenn sie sehr rüstig waren, befanden sie sich auf einer Einbahnstraße, die irgendwann zum Ende führte. Oma und Opa konnten nicht, wie er, auf viele Jahre im Voraus planen. Eigentlich sollte man das nie, denn es konnte jeden erwischen.

      Vielleicht war Hannes augenblicklich auch besonders verletzlich, weil er von einem neuseeländischen Freund gehört hatte, mit dem er lange in Südostasien unterwegs gewesen war. Ein smarter, lustiger Typ, wagemutig und hungrig auf Leben. Er hatte Erfahrung als Bergsteiger, war auf einem der spektakulären Gipfel des Himalaja gewesen, hatte vor nichts Angst. Ausgerechnet dieser Mann war in Hongkong, als er ganz brav an einer Ampel gestanden und auf grün gewartet hatte, von einem Autofahrer erwischt worden, der die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hatte. Malcolm war sofort tot gewesen und mit ihm all seine Träume.

      Hannes wusste nicht, warum er gerade jetzt an Malcolm denken musste, warum er gerade jetzt so sentimental war. Lag es daran, weil Bambi sich an ihn klammerte und ihn überhaupt nicht mehr loslassen wollte? ­Seine kleine Schwester würde er am meisten vermissen, weil mit ihr seine glückliche Kindheit wieder wachgeworden war, und ihre anhängliche Treue hatte natürlich seinem Ego auch gutgetan.

      Jetzt machte Hannes sich aus ihrer Umklammerung frei.

      »Bambi, wir müssen jetzt losfahren, sonst verpasse ich meinen Flieger. Aber ich sage dir noch mal, komm doch mit. Dann können wir noch etwas länger beisammen sein. Sieh mal, ich werde mit großem Bahnhof verabschiedet. Oma und Opa kommen mit, Mama und Papa sowieso, und am Flughafen warten Ricky und Jörg mit ihren Familien. Das wird bestimmt lustig.«

      Bambi wischte sich die Tränen weg und sah ihren Bruder, den sie über alles liebte, klagend an.

      »Hannes, was kann daran lustig sein? Es ist doch keine Party, du fährst weg, und wohin du gehst, das ist nicht gerade um die Ecke. Ich finde es schrecklich.«

      »Nun gut, Bambi, dann nicht lustig. Aber freust du dich denn nicht, alle wiederzusehen?«

      Es hatte keinen Zweck, Hannes ließ es bleiben. Ihm war klar, dass alles, was er jetzt sagte, ein Gegenargument finden würde.

      Eines versuchte er allerdings doch noch einmal.

      »Bambi, wenn du mitfährst, können wir die ganze Zeit nebeneinander sitzen, uns unterhalten oder aber einfach nur miteinander schweigen und einander spüren.«

      Bambi schüttelte entschieden den Kopf.

      Magnus und Teresa von Roth waren schon vorausgefahren, sie liebten es, eher gemütlich zu fahren.

      Und Werner Auerbach drängte: »Nun wird es aber wirklich allerhöchste Zeit. Wir kommen in die Rushhour. Wenn wir jetzt nicht losfahren, kann ich für nichts garantieren.«

      Inge, die sich eh zusammenreißen musste, um jetzt nicht zu weinen, weil ihr Herz so schwer war, war ein wenig ungehalten, als sie sagte: »Mein Gott noch mal, Bambi, dann komm doch mit. Auch wenn es traurig ist, dass Hannes uns verlässt, kann er seinen Flieger nicht verpassen. Er hat einen Flug zu einem Sonderpreis ergattert, der eine Menge weniger kostet, der aber den Nachteil hat, dass er nicht umgebucht werden kann, sondern verfällt.«

      Bambi sagte nichts.

      »Im Flughafen gibt es eine Menge Geschäfte, wenn du СКАЧАТЬ