DARK ISLAND. Matt James
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Название: DARK ISLAND

Автор: Matt James

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783958354258

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СКАЧАТЬ lange, bis er sich verirrte und stundenlang draußen in der Sintflut blieb. Die ganze Zeit, seit seinem Verschwinden, war Mack auf der Suche nach ihm kreuz und quer durch die Stadt gefahren. Schließlich fand sie ihn, durchweicht bis auf die Knochen, im Rinnstein vor dem Lieblingsrestaurant ihrer Mutter. Die Lungenentzündung, die er sich dabei einfing, machte ihm schwer zu schaffen, und er sollte sich nie wieder davon erholen.

      »Mack«, sagte Julia, bevor sie den Anruf beendete, »was ich dir jetzt sage, sage ich dir als Freundin. Als dein Boss werde ich dich nicht anlügen, indem ich dir weismache, dass es keinerlei Vorbehalte gebe, dich wieder da raus an die Front zu schicken.« Macks Augen wurden groß. »Doch ich habe das Gefühl, dass ich es Peter und dir schulde, dir einen Blick auf die Sachen zu gewähren, an denen er zuletzt gearbeitet hat. Vielleicht hilft dir das irgendwie, die Sache für dich abzuschließen und mit deinem Leben weiterzumachen.«

      »Wovon redest du da eigentlich?«, fragte Mack unsicher. Sie wusste nichts von irgendwelchen unvollendeten Artikeln, die ihr Dad bei seinem Tod zurückgelassen hatte.

      »Dein Vater hat an etwas gearbeitet – an etwas, von dem er sich nicht sicher war, ob ich bereit sein würde, es zu veröffentlichen.« Julias Blick wurde ernst. »Allerdings machen in dem betreffenden Gebiet unlängst gewisse Gerüchte die Runde, denen man vielleicht auf den Grund gehen sollte.«

      »Was für Gerüchte?«, fragte Mack und beugte sich vor. Nachdem sie beinahe gefeuert worden war, hatte ihre Blase bereits ein wildes Tänzchen aufgeführt. Jetzt tanzte sie Tango.

      »Gerüchte über Vulkane und Raubtiere.«

      »Wie bitte?«

      Julia lächelte. »Peter war dabei, Nachforschungen über die jüngste sprunghafte Zunahme seismischer Aktivitäten auf Madagaskar und über die Auswirkungen anzustellen, die sich dadurch auf das umliegende Ökosystem ergeben. Zum ersten Mal kam er mit der Story vor sieben Jahren zu mir, als die Insel von diesem Monsterbeben heimgesucht wurde, erinnerst du dich daran? Die Nachrichten damals waren voll davon.« Julia dehnte ihren Hals. »Wie auch immer, Peter traf Vorbereitungen, selbst dorthin zu reisen …« Ihre Stimme wurde sanfter. »Eigentlich wollte er dich mitnehmen und dir bei dieser Gelegenheit von seiner Pensionierung berichten.«

      Mack lehnte sich verblüfft zurück.

      »Tut mir leid, dass ich dir das nicht schon früher erzählt habe, Mackenzie, ehrlich. Aber als dein Vater uns dann so plötzlich und viel zu früh genommen wurde … und angesichts des Umstands, wie schnell danach alles ging, konnte ich …«

      Mack rannen Tränen aus den Augen. Sie wischte sie fort und lächelte. »Du hast nichts falsch gemacht, Julia. Danke, dass du es mir jetzt gesagt hast.« Weitere Tränen kamen, doch ihr Lächeln blieb. »Ich würde alles dafür geben, die Chance zu haben, Dads Werk zu vollenden.«

      Julia erwiderte ihr Lächeln, was die ohnehin schon tiefen Krähenfüße rings um ihre Augen noch stärker zutage treten ließ. »Gut. Dann triff die nötigen Reisevorkehrungen. Leider kann ich dir für diesen Auftrag kein großes Team zur Seite stellen. Nach allem, was passiert ist …« Ihre Augen verengten sich. »Ich meine, angesichts deiner beiden jüngsten Abenteuer kann ich nicht zu meinen eigenen Vorgesetzten gehen und irgendetwas Extravagantes für dich rausholen.«

      Mack verspürte den Drang, Julia zu erzählen, was sich wirklich am Amazonas ereignet hatte, doch sie wusste, dass sie keinem von ihnen damit einen Gefallen getan hätte. Die Leute, die ihre Firma in dieser Angelegenheit zum Schweigen gebracht hatten, hatten verdammt tiefe Taschen und sogar noch bessere Verbindungen. Nein, fürs Erste würde Mack sich an den Plan halten. Das bedeutete allerdings nicht, dass sie sich in nächster Zukunft nicht noch einmal mit der Sache beschäftigen würde.

      Sie schüttelte den Kopf. »Nein, nein, ich verstehe schon. Ich werde mich dorthin begeben und schauen, wen ich vor Ort anheuern kann. Kriege ich wenigstens meine üblichen Spesen?«

      Julia nickte. »Deine Ausgaben sind gedeckt – jedenfalls bis zu einem gewissen Grad. Du weißt ja, wie die Sache läuft.«

      Mack lächelte. »Klar. Keine nächtelangen Partys, keine harten Drogen.«

      Das entlockte Julia ein Lachen. Dann schlich sich so etwas wie Aufgeregtheit in ihr Gebaren. »Oh, da fällt mir noch etwas ein … und das hat nichts mit dem zu tun, was du gerade über Alkohol und Drogen gesagt hast. In den Arbeitsunterlagen deines Vaters fand sich eine Notiz, in der es darum ging, einen bestimmten Mann aufzusuchen, einen Kerl namens …« Sie blätterte einige Papiere durch. »Ähm, ah, hier. Sein Name ist Ian Hunt. Offenbar hat er einige ziemlich abgedrehte Geschichten auf Lager und schwört Stein und Bein, den – und ich zitiere − Teufel von Madagaskar mit eigenen Augen gesehen zu haben. Das soll zwar schon vor ein paar Jahren gewesen sein, etwa zur Zeit des großen Erdbebens, aber vielleicht ist das ein guter Ansatzpunkt.«

      Der Rest des Gesprächs konzentrierte sich darauf, womit sie es Macks Dad zufolge zu tun hatten und von wem man womöglich sonst noch irgendwelche nützlichen Informationen bekam. Es gab da einen Einheimischen mit verwandtschaftlichen Banden zu der Inselnation, der jedoch als unzuverlässig galt. Doch die ganze Geschichte war ohnehin ein Schuss ins Blaue, und falls überhaupt irgendjemand das Puzzle zusammensetzen konnte, dann war Mack zuversichtlich, dass sie die richtige Frau für diesen Job war.

      Auf dem Weg zu ihrem Schlafzimmer zog sie sich aus und ließ ihren Schlafanzug achtlos auf den Holzboden des oberen Korridors fallen. Ihr Schlafzeug − so hatte ihre Mom das immer genannt – von letzter Nacht bestand lediglich aus einem alten Nirvana-In-Utero-T-Shirt und ihrer Unterwäsche.

      Einer der Vorteile, zuhause zu arbeiten, dachte sie, als sie in nichts weiter als ihren Spitzenpanties den Flur entlangging. Ihre Schritte waren lang und geschmeidig, was im selben Maße auch für ihre Figur galt. Mit einer Größe von knapp einem Meter fünfundsiebzig und der Sportlichkeit einer Athletin war sie wie geschaffen dafür, Hochschul-Volleyball zu spielen – früher war sie sogar in der Uni-Auswahl gewesen. Daher stammte auch ihr Spitzname. Sie neigte dazu, den Ball mit der geballten Kraft eines Mack-Trucks auf das gegnerische Feld zu donnern. Dass ihr Name zu allem Überfluss auch noch mit denselben Buchstaben begann, war reiner Zufall.

      Reiner Zufall … jedenfalls, bis der Ball ihre Hand verließ, ein Mitglied der anderen Mannschaft traf und ihre Gegnerin ins Reich der Träume beförderte. In diesem Moment wurde sie zur Legende. Was bedauerlicherweise ebenso für das Mädchen galt, das sie ausgeknockt hatte.

      Ihr schulterlanges, rotes Haar und die Sommersprossen ließen sie wirken wie das »Mädchen von nebenan«. Als sie an dem großen Flurspiegel vorbeikam und ihren fast nackten Körper sah, seufzte sie. Dank ihres schlanken, gebräunten Körpers und ihrer kleinen Brust hatten sie die Typen damals in der Highschool bisweilen eher für den »Jungen von nebenan« gehalten.

      Sie mochte Männer. Das Problem war nur, dass sie mit jenen, mit denen sie sich traf, nie lange zurechtkam. Die meisten waren einfach zu nett, zu sensibel. Und die anderen größtenteils Arschgeigen. Irgendwie schien sie nicht imstande zu sein, den goldenen Mittelweg zu finden, sozusagen »Mr. In Between«. Mack wünschte sich jemanden, der ihr im Hinblick auf ihren jüngsten Verlust Rückhalt gab, zugleich aber nicht zu sehr in dieser Wunde herumstocherte und ihre emotionale Wunde dadurch nur noch tiefer machte.

       Mr. Right …

      Sie erreichte ihr Arbeitszimmer am Ende des Flurs, in dem vollkommenes Durcheinander herrschte. Dabei war Mack, sofern es um ihren Job ging, grundsätzlich ein extrem organisierter Mensch; nur zuhause nicht. Besucher hätten vielleicht gedacht, die Unordnung sei bloß vorübergehend. Das war jedoch nicht der Fall. Ihre Mom war eine echte Ordnungsfanatikerin gewesen; von ihr oder ihrem Vater СКАЧАТЬ