TRUDGE - SCHLEICHENDER TOD. Shawn Chesser
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Название: TRUDGE - SCHLEICHENDER TOD

Автор: Shawn Chesser

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783958351028

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СКАЧАТЬ einem anderen Weg zu seinem Haus zurück für den Fall, dass die Toten ihn verfolgt hatten. Als sie noch einen Block von seinem Haus in östlicher Richtung entfernt waren, hörten sie zwei Untote, bevor sie sie überhaupt sehen konnten: eine Frau mit einem blutgetränkten Baumwoll-Sommerkleid, das an ihrem Körper klebte, und einen Mann fast ohne Gesicht. Er trug ein T-Shirt mit der Aufschrift ›Pabst Blue Ribbon Bier‹, Cargoshorts und nur einen Flipflop, der beim Laufen auf den Bürgersteig schlug.

       Cade dachte: Wahrscheinlich ein Studentenpärchen vom Reed College in den Sommerferien. Sie sehen ganz nach ›Schule ist für immer vorbei‹ aus.

       Alle drei duckten sich und verhielten sich still. Gerade, als das untote Paar an ihnen vorbei ging, kam Cades Nachbar Rawley langsam die Straße in seinem älteren weißen Ford Bronco hinuntergefahren. Cade ärgerte ihn nur zu gern wegen des O.J.-Simpson-Wagens, den er fuhr. Der Bronco schlitterte, als Rawley ihn plötzlich vor dem grünen Haus – zwei Grundstücke weiter unten und gegenüber von Cades Haus auf der anderen Straßenseite – anhielt. Es schien, als hätte Rawley eingekauft, denn er trug eilig Tüten und Kartons seine Treppe hinauf und ins Haus. Ihre Aufmerksamkeit wurde geweckt, als das infizierte Collegepärchen Rawley bemerkte und Kurs auf ihn nahm. Markerschütterndes Stöhnen und der auf der Straße klappernde einzelne Flipflop des jungen Burschen kündigten das Näherkommen des Paares an. Nachdem er seine Aufgabe erfüllt hatte, sprang Rawley in den noch laufenden Geländewagen, kürzte die Straße mit einer weit gefahrenen U-Kurve ab und raste an den beiden vorbei. Dies veranlasste sie zu einer erneuten Richtungsänderung; nach einer schwerfälligen Kehrtwende verfolgten sie den weißen Bronco.

      ***

      Rawleys Haus grenzte an eine Gasse, wo er üblicherweise seinen Truck parkte. Cade nahm an, dass er dorthin unterwegs war.

       Die dreiminütige Ablenkung ermöglichte es dem Trio, heimlich von Osten her in die Gasse und weiter zur Rückseite von Cades Haus zu schleichen. Um nicht entdeckt zu werden, knieten sie sich in das oberschenkelhohe Gras in der Nähe des rückwärtigen Zaunes. Nachdem Cade sich davon überzeugt hatte, dass die Luft rein war, half er den Jungs nacheinander, aufzustehen und über den Zaun zu klettern. Schließlich übersprang er ihn selbst und prüfte nochmals, dass sich niemand außer ihnen im umzäunten Hinterhof befand. Der Hof war leer und die Hintertür noch immer verschlossen. Alles schien in Ordnung zu sein, und im Haus war es ruhig, als sie die Küche betraten.

       Sie wohnten in einem braunen, zweistöckigen Haus im Craftsman Style, zu dem auch eine Doppelgarage gehörte; die Zufahrt fiel ca. 30 Fuß zur Straße hinab. Neben der Straße öffnete sich ein mit Vorhängeschloss gesichertes Holztor, das genauso hoch war wie der restliche Zaun, zum Hinterhof. Die Vordertür war stabil aus massiver Eiche gefertigt. Über die Hintertür gelangte man in eine Glasveranda, hinter der eine weitere Tür mit Bolzenschloss in die Küche führte.

       Als alle im Haus waren, schloss Cade die äußere Tür ab. Um sie zusätzlich zu sichern, hatte er ein weiteres Bolzenschloss eingebaut. Dieses würde zwar keinen entschlossenen Einbrecher abhalten, den Einbruch aber zumindest verzögern.

       Sobald sie im Haus waren, entspannten sich die Jungen etwas und waren dankbar, als Cade ihnen etwas zu essen anbot.

       Während er Marmeladenbrote zubereitete, stellt er sich dem älteren Jungen vor. »Ich bin Cade.«

       Mit einem verstohlenen Blick antwortete der größere Junge knapp. »Leo.«

       »Und wie heißt dein Bruder?«

       »Er heißt Isaak, wird aber Ike genannt.«

       Ike hatte einen Rundgang durch das Wohnzimmer gemacht, während sich Cade und Leo unterhielten. Als er in die Küche zurückkam, fragte er: »Wer sind das kleine Mädchen und die Frau auf den Fotos über dem Kamin?«

       Da er keine Einzelheiten erzählen wollte, sagte Cade nur: »Meine Frau und meine Tochter.«

       Aber Leo führte das Verhör fort. »Wo sind sie jetzt?«

       »Sie sind in South Carolina, wo sie die Eltern meiner Frau besuchen.«

       »Warum bist du nicht mit ihnen gefahren?«, hakte Ike nach.

       »Ich hab hier noch allerhand zu erledigen.«

       Das Gespräch abrupt beendend, nahm Cade die Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein. Als der LCD-Flachbildschirm hochlief, sagten die stummen Bilder des Gemetzels und der Plünderungen mehr als Worte. Sie schauten sich die Bilder des stumm geschalteten Fernsehers an, bis das Oval Office des Weißen Hauses gezeigt wurde, in das der Präsident eintrat und in seinem feudalen Sessel Platz nahm. Dies war inszeniert worden, um das amerikanische Volk zu besänftigen. Den Mann in seinem gemütlichen Büro sitzen, statt ihn stehen und von seinem allgegenwärtigen Teleprompter ablesen zu sehen, sollte eine psychologisch beruhigende Wirkung haben. Bei Cade jedoch wurde das Gegenteil erreicht. Er konnte es zwar nicht genau definieren, aber irgendetwas fühlte sich in dem Szenario nicht richtig an.

       Cade stellte den Fernseher lauter, um die Vorstellung von Bernard Odero durch den Moderator zu hören. Der Präsident begann mit der Mitteilung an das Fernsehpublikum, dass er gezwungen gewesen war, den Kriegszustand in Washington D. C. zu verhängen. Es war die erste Stadt mit Anzeichen der ansteckenden Krankheit gewesen. Auch andere Gebiete des Landes waren von der Ansteckung betroffen. Los Angeles, San Francisco/Oakland und San Diego waren die an der Westküste am stärksten betroffenen Städte. Er trug eine lange Liste von Midwest-Städten vor, einschließlich Chicago, seiner Heimatstadt. Auch die gesamte Ostküste der Vereinigten Staaten – von Florida bis Maine – kämpfte gegen die Epidemie. Der Luft-, See- und Eisenbahnverkehr war bis auf Weiteres eingestellt worden. Anfangs hatte sich die Krankheit durch die Hochgeschwindigkeitstransporte so rasant verbreitet, während der Krankheitsausbruch in den einzelnen Orten scheinbar von den Krankenhäusern ausging und sich dann in die Gemeinden ausdehnte. Präsident Odero betonte, dass alle Ressourcen eingesetzt wurden, um die Ursache des Ausbruchs und ein Gegenmittel zur Heilung zu finden.

       Während der Rede des Präsidenten wurde am unteren Rand des Fernsehbildschirms eine Liste der bereits betroffenen Staaten eingeblendet. Die Liste war nicht kurz.

       Präsident Bernard Odero beendete seine Rede mit der eindringlichen Bitte an das amerikanische Volk, zu Haus zu bleiben und Stärke zu zeigen. Er versprach, dass die Regierung das Volk nicht enttäuschen werde.

       Cade bemerkte, dass Odero am Ende seiner Rede Gott nicht erwähnt hatte. Aufgrund seiner absoluten politischen Korrektheit war dies vom Präsidenten nicht anders zu erwarten gewesen. Cade wusste, dass dies die perfekte Krise wäre, die Oderos Berater nicht ungenutzt verstreichen lassen würden, wie einige in der Regierung des Präsidenten gerne sagten. Seit den Anschlägen von 9/11 versuchten die Mitglieder beider politischer Lager sich mehr Macht zu nehmen und die Freiheit des Volkes zu beschneiden. Ein Ereignis wie dieses erlaubte ihnen sicherlich freie Hand bei der Durchführung von Verfassungsänderungen, die sie für notwendig erachteten. Was den Kriegszustand in Portland anging, war er sicher, dass sich dieser bereits am Horizont abzeichnete.

       Die Tatsache, dass sich der Präsident überhaupt noch im Distrikt Columbia aufhielt, verwunderte Cade. Außerdem überraschte ihn, wie die am stärksten geschützte Stadt in der Welt so schnell von den umherlaufenden Toten besiegt werden konnte. Ein Wort kam ihm direkt in den Sinn: Rom.

       Nachdem der Präsident seine traurige Rede beendet hatte, wurde der Kopf eines Reporters vom Weißen Haus im Fernseher gezeigt. Er erklärte, dass der Präsident und seine Familie an einen sicheren und geheim gehaltenen Ort umziehen werde, bis man die »unbekannten Bedrohungen, denen unsere Nation gegenübersteht«, im Griff habe. Im nächsten Beitrag des Reporters ging es um Immigration und Grenzen. Scheinbar brauchte der amerikanische Präsident eine Pandemie biblischen Ausmaßes, um endlich Rückgrat zu zeigen СКАЧАТЬ