TRUDGE - SCHLEICHENDER TOD. Shawn Chesser
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу TRUDGE - SCHLEICHENDER TOD - Shawn Chesser страница 2

Название: TRUDGE - SCHLEICHENDER TOD

Автор: Shawn Chesser

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783958351028

isbn:

СКАЧАТЬ Das rote Licht auf dem Anrufbeantworter blinkte ununterbrochen. Er stiefelte durch den Raum und drückte wider besseren Wissens den Wiedergabeknopf. Teds Stimme erklang aus dem winzigen Lautsprecher.

       »Hey Kumpel, Ted am Apparat. Ich hab schlechte und gute Nachrichten. Lisa schleppt mich in die Innenstadt, um dort zu frühstücken. Sie möchte auf den Samstagsmarkt gehen. Die gute Nachricht ist, dass ich, sobald wir zurück sind, grünes Licht habe, um zum Pub zu gehen und das zweite Spiel der Mariners Doppelspitze zu sehen. Ruf mich später an.« Cade lächelte vor sich hin, löschte die Nachricht und nahm sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank.

       Cades Fernsehsessel aus feinem Leder lockte ihn. Er wollte sich eigentlich nur für ein paar Minuten hinsetzen, ertappte sich aber dabei, immer wieder einzudösen. Stunden später wurde er vom Klingeln seines Handys geweckt. Nachdem er herumgefummelt hatte, um den Störenfried aus seiner Hosentasche zu ziehen, schaute er auf das Display. Es war Brook, die ihn von ihrer Mutter in Myrtle Beach aus anrief. Er versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen, und rief ziemlich benommen: »Hallo?«

       »Hallo Schatz, es hat alles gut geklappt. Carl hat uns gerade bei Mama und Papa abgesetzt.«

       »Wie war der Flug?«

       »Ruhiger Flug, ekliges Essen. Du weißt schon, wie immer.«

       »Wie hat Rachel es überstanden?«, fragte Cade.

       »Sie hat während des ganzen Flugs geschlafen … ich war erstaunt.«

       »Gib sie mir doch bitte mal.«

       Einen Augenblick später war Raven am Apparat. »Hi Papa, wie geht’s?«

       »Ich wollte nur sichergehen, dass du dich an meiner Stelle gut um Mama kümmerst. Okay?« Er wollte ihr so viel Selbstvertrauen wie nur möglich geben. Ein bisschen Selbstwertgefühl aufzubauen, dauerte halt seine Zeit.

       Sie antwortete enthusiastisch: »Kein Problem, Papa. Mama wird nichts passieren, wenn ich bei ihr bin.« Nachdem sie sich von ihrem Vater verabschiedete hatte, legte sie das Telefon in Brooks ausgestreckte Hand.

       »Ich habe fast vergessen, es dir zu erzählen. Gleich kommt mein Vater vom Krankenhaus nach Hause. Irgendwas ist auf der Arbeit passiert, und er fühlt sich nicht gut. Ich glaub, Mama hat erzählt, dass er von einem Patienten gebissen wurde.«

       »Halt mich auf dem Laufenden. Ich muss Ted erwischen und mir von ihm ein paar Werkzeuge ausleihen. Ich will am Badezimmer arbeiten, bevor Ihr beiden zurückkommt. Viel Spaß! Ich liebe dich. Grüß bitte auch deine Eltern ganz herzlich von mir. Bis bald!«

       Wie immer hatte Brook das letzte Wort: »Ich liebe dich auch. Mach dir keine Sorgen, ich bin sicher, dass es Papa gut geht. Gott sei Dank ist er ja Arzt! Tschüss, mein Schatz.«

       Mit diesen Worten legten sie beide auf.

       Cade las ein paar Seiten aus Brad Thors letztem Roman, bevor er aufstand, um sich seine Arbeitsklamotten anzuziehen. Bekleidet mit Levis, T-Shirt und Tennisschuhen, entschied er sich, um die Ecke zu gehen und unangemeldet bei Ted und Lisa aufzukreuzen.

       Für Cade waren Ted und seine Frau Lisa nicht nur nette Nachbarn, sondern auch gute Freunde. Brook und Lisa trafen sich gelegentlich zu einem Latte im örtlichen Starbucks. Ted und seine Ehefrau waren auch die Gastgeber der alljährlichen Nachbarschaftssommerparty, und die Graysons legten großen Wert darauf, diese nicht zu verpassen. Cade hoffte, mit den Kachelarbeiten im Badezimmer fertig zu werden, während Brook und Raven verreist waren. Es gab keinen besseren Zeitpunkt zur Abarbeitung der Mach-mal-Liebling-Liste, als wenn die beiden Damen ihm nicht vor den Füßen herumliefen. Ted besaß eine Industriefliesensäge, die Cade sich von ihm ausleihen wollte.

       Ein gutes Stück von Teds Haus entfernt sah Cade einen Mann die Straße hinuntertorkeln. Ganz schön früh am Nachmittag, um sich einen anzusaufen, schoss es ihm durch den Kopf, während er um die Ecke bog.

       Als er an die Haustür seines Freundes klopfte, kam keine Antwort. Da Teds Wagen in der Einfahrt stand, ging Cade hinten herum zur Garage. Ted besaß einen alten jägergrünen MG-Sportwagen, an dem er gern in seiner Freizeit herumbastelte. Cade nahm an, dass er auch jetzt gerade mit ihm beschäftigt war.

       Als er sich der Garage näherte, hörte er Geräusche daraus. Um zu sehen, was Ted machte, beschloss er, einen Blick hineinzuwerfen. Schweigend linste Cade durch die offene Seitentür und sah voller Entsetzen, dass Teds Gesicht ganz in Lisas entblößtem Brustkorb vergraben war. Cade wollte nicht glauben, was er da gerade sah. Blut hatte sich um ihren vornüber geneigten Körper angesammelt, und Teds Haar war von ihren Körperflüssigkeiten ganz glitschig.

       »Ted, was zum Teufel machst du da?«, rief Cade erschrocken. Im nächsten Augenblick wurde er von etwas begrüßt, das er nie vergessen würde. Teds blutiges Gesicht mit dem Mund voll tropfender Innereien sah ihn mit einem leeren Niemand-zu-Hause-Blick an. Ziemlich unbeholfen erhob sich das, was Ted einmal gewesen war und begann ruckartig um das Auto herum in Cades Richtung zu schlurfen.

       Wer immer dieses Ding ist, es ist auf keinen Fall Ted. Auf der Suche nach etwas, das er als Waffe benutzen konnte, entdeckte Cade lediglich einen Helm und Steigeisen auf einem Regal rechts von sich. Letztendlich fand er, wonach er gesucht hatte: Neben dem anderen Zeug hing ein Bergsteiger-Eispickel an einem Lederriemen. Gerade als er ihn vom Haken an der Wand nahm, sprang Ted stöhnend und mit weit aufgerissenem Mund auf Cades Rücken zu. Dank seiner schnellen Reflexe konnte Cade den Angriff verhindern. Mit einer einzigen Bewegung drehte er sich und vergrub den Eispickel direkt unter Teds Brustbein in dessen Herz. Keinerlei Wirkung! Das Ding, was er für gewöhnlich seinen Freund genannt hatte, griff noch immer verzweifelt nach seinem Gesicht. Aus persönlicher Erfahrung wusste er, dass der Schlag den Mann hätte töten müssen. Er stellte seinen im Tennisschuh steckenden Fuß auf Teds Brustkorb und zog den durch das Blut rutschigen Eispickel heraus, wobei er seinen Nachbarn lang ausgestreckt in dessen tiefergelegtes Bastlerauto beförderte. Sein nächster Schlag zielte auf den Kopf der Kreatur. Der Schädel brach mit einem Knall auseinander, der tote Körper rollte aus dem Auto und prallte – Gesicht nach unten – mit einem widerlichen Krachen auf den Beton. Auf der anderen Seite des MG sah er das ganze Ausmaß von Teds Angriff. Er hatte am Bauch, Nacken und allen weichen fleischigen Gesichtspartien seiner Ehefrau ein Festmahl gefeiert. Lisa war eine hübsche Frau gewesen, aber jetzt war ihr Anblick ekelerregend. Er konnte die Übelkeit nicht zurückhalten und musste sich übergeben. Nichts, was er weltweit in Kampfhandlungen gesehen hatte, konnte diesen Anblick toppen. Cade hatte viele Menschen getötet und das Sterben von noch mehr Menschen miterlebt. Hereinzuplatzen, während Ted seine Ehefrau ausschlachtete, war eine surreale Erfahrung für ihn. Während Cade – auf dem harten Betonboden sitzend – über seine Tat nachdachte, begann Lisa zu zucken. Sie drehte ihren Kopf nur ganz leicht; ihre lidlosen Augen auf ihn gerichtet. Als sie sich erhob – gestützt von den wenigen, noch verbliebenen Muskeln, kippte ihr Nacken zur Seite und lag beinahe auf ihrer Schulter. Sie bewegte sich schneller als erwartet und versuchte, mit schnappenden Zähnen in ihn hineinzubeißen. Erneut den Eispickel schwingend, sprang er auf die Füße. Er hielt seinen Schwerpunkt tief, während er sich seinen Weg um den kleinen MG herum bahnte. Der Zombie, der einst Lisa gewesen war, folgte ihm. Cade umrundete die Motorhaube des Wagens, brachte sich in Position und wartete, dass diese Abscheulichkeit in Reichweite kam. Sie taumelte näher, während sich ihre klauenartigen Hände nach seinem Genick ausstreckten. Mit atemberaubender Geschwindigkeit versenkte Cade den Eispickel in ihrer Schläfe. Ihre gesamte eingeschränkte Motorik stellte nun vollkommen den Dienst ein und sie sackte auf dem Garagenboden zusammen. Cade schaffte etwas Abstand zwischen sich und die beiden toten Körper. Seine Gedanken rasten, als er sich fragte, was gerade passiert war. Ein schnurloses Telefon hing an der Wand neben der Seitentür. Cade legte den Hörer an sein Ohr, hörte aber kein Freizeichen. Er wollte die Polizei rufen, aber jetzt hatte er keine andere Wahl, als diesen Tatort zu verlassen und СКАЧАТЬ