TRUDGE - SCHLEICHENDER TOD. Shawn Chesser
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Название: TRUDGE - SCHLEICHENDER TOD

Автор: Shawn Chesser

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783958351028

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СКАЧАТЬ dieser Nacht schlief Cade überhaupt nicht. Er war krank vor Sorge um seine Ehefrau und seine Tochter. In den ersten paar Stunden nach Sonnenuntergang sah er aus dem Fenster von Ravens Schlafzimmer im Obergeschoss. Die Anzahl der Untoten, die seine Straße auf und ab schlenderten, hatte zugenommen. Nachdem er alle Vorhänge geschlossen und Lampen ausgeschaltet hatte, versuchte er zu schlafen. Jedes Mal, wenn er seine Augen schloss, sah er seine toten Nachbarn. Schließlich stand Cade auf, zog sich an und ging nach unten. Obwohl er es gar nicht wollte, zog es ihn zum Fernseher. Er schaltete ihn an und schaute die ganze Nacht. Bis jetzt war der Satellit nicht ausgefallen. Beim Sammeln von Informationen wollte er sich nicht auf Portlands Nachrichtensprecher verlassen, da diese seit dem Tod ihrer Kollegin pausenlos und übernervös brabbelten und zu Übertreibungen neigten.

       Zuerst waren die Nachrichtensender der Kabelkanäle keineswegs besser. CNN, FOX und MSNBC berichteten, dass der Ausbruch dem von SARS oder H1-N1 ähnelte. Ihre Vorstellungen von nützlichen Informationen umfasste auch die Verwendung von Mundschutz, Plastikfolien und Isolierband zum Schutz gegen den durch Tröpfcheninfektion übertragenen Krankheitserreger. Bei allen anderen Newssendern verhielt es sich genauso. Spekulationen, Mutmaßungen und Prophezeiungen gingen als Nachrichten durch. Die Spannung erreichte ihren Höhenpunkt, als die Länder gegenseitig mit dem Finger auf sich zeigten und die Waffen gegeneinander richteten. Die Bedrohungen nahmen zu; Armeen wurden mobilisiert. Alle waren sich nur darin einig, dass der Ursprung des Krankheitserregers noch immer unbekannt war. Das Überleben jeglicher Nation hing von schnellem Denken und sofortigem Handeln ab.

       Cade bemerkte, dass Portland, die zentralen Rocky Mountains und Colorado bisher nicht sehr oft in den Nachrichten erwähnt wurden. Das Massaker im Square war nur örtlich eine ›große‹ Nachricht.

       Wenn man über den Tellerrand schaute, saß die Welt mit ihren zahlreichen Schwierigkeiten und Problemen ganz schön in der Klemme.

      Kapitel 3

      Tag 2 - Portland, Oregon

      Als die Morgendämmerung die ersten Anzeichen eines perfekten blauen Himmels enthüllte, dröhnte hoch oben ein Lufteinsatz von F-15 Strike Eagles vom internationalen Flughafen in Portland. Die Nachbrenner der sehr tief fliegenden Maschinen waren zugeschaltet worden. Der Überflug ließ Fenster klappern und löste Autoalarmanlagen aus. Zwei der Kampfflugzeuge drehten ab, stiegen höher in die Luft und nahmen dann ihre Luftraumüberwachung wieder auf, indem sie Runden über die Stadt flogen.

       Cade erinnerte sich an das ständige Donnern der Kampfjets der Nationalgarde, die in den Tagen nach den Angriffen vom 9. September den Luftraum über Portland überwacht hatten. Es war offensichtlich, dass sich die Lage über Nacht sehr rasch verschlechtert hatte.

       Da er weder seine Lieben noch einen seiner anderen Nachbarn kontaktieren konnte, blieb ihm zwangsläufig nichts anderes übrig als das Haus zu verlassen, um die Nachbarschaft auszukundschaften. Cade ging in seinen Hinterhof hinaus, stellte sich in eine alte rostige Schubkarre, reckte seinen Kopf über den Zaun und tastete mit seinen Augen die Straße langsam von links nach rechts ab, um sie auf herumwandernde Untote zu überprüfen.

       Nachdem er zu dem Schluss kam, dass er allein war, manövrierte er sein Aluminiummountainbike vorsichtig über den 6 Fuß hohen Holzzaun, der seinen Hinterhof umgab. Mit dem Fahrrad würde er schneller als zu Fuß sein und leiser als ein Auto.

       Nach einem Sprung über den Zaun duckte er sich neben seinem Fahrrad und atmete ein paar Mal durch die Nase ein und aus. Die Luft roch nach Rauch, vermischt mit dem unverkennbaren Geruch von verrottendem Fleisch. Der Gestank kam höchstwahrscheinlich von einem seiner zahlreichen toten Nachbarn, die er während der vergangenen anderthalb Tage durch die Straßen hatte schleichen sehen.

       Noch immer in der Hocke sitzend, drehte er langsam seinen Kopf, denn er war bedacht darauf, jegliche Geräusche vom Gras und dem zwischen den Häuserblocks im Hintergrund verlaufenden Trampelpfad aufzunehmen. Mit seinem Handrücken wischte er sich den Schweiß ab, der sich auf seiner Stirn gebildet hatte. In der Ferne heulte eine Sirene.

       Seit Beginn des Ausbruchs war der Verkehr in seiner Straße fast auf null zurückgegangen; immer mehr Untote begannen aufzutauchen. In der Nachbarschaft war es abgesehen vom heiseren Stöhnen der umherlaufenden Toten unheimlich ruhig geworden. Sobald einer von ihnen etwas Lebendes entdeckte, begannen sie mit ihrem tiefen Gestöhne und informierten damit die anderen in Hörweite. Man konnte sie mit Hunden vergleichen, die nachts zu bellen begannen: Einer beginnt zu heulen und kurz darauf fällt eine Reihe anschlagender Hunde in den Chor mit ein.

       Im großen Sandkasten des Mittleren Ostens hatten ihn das Situationsbewusstsein und das ständige Training am Leben gehalten. Dies war besonders wichtig angesichts der Tatsache, dass die Toten in den Straßen herumliefen. Cade wusste, dass sie ihm zahlenmäßig weit überlegen waren, und war deshalb sehr vorsichtig, um jeglichen Kontakt zu vermeiden.

       Cade war ein durchschnittlich großer Mann. Abgesehen von seinen durchdringenden, strengen Augen sah er nicht aus wie ein Tier-One-Operator. Die meisten Soldaten, die er ausgebildet und mit denen er in den Krieg gezogen war, sahen ebenso unscheinbar aus. Einige in den Teams glichen elchgroßen Actionfilmstars. Während der Einsätze zahlten sie üblicherweise den Preis und schleppten die großen Gewehre.

       Bis vor fünfzehn Monaten war Cade im Land »Stan« (Abkürzung für Afghanistan) gewesen, hatte HVTs, ausländische Kampfflugzeuge und al-Qaida-Terroristen gejagt. Ungefähr nach den ersten dreißig Toten hatte er aufgehört die Personen zu zählen, die er ins Paradies geschickt hatte.

       Cade hatte nur wenig während seiner Fahrt durch die Nachbarschaft bei sich. Er wollte seine Umgebung unter die Lupe nehmen und entscheiden, ob er dort noch Schutz suchen konnte oder sich schnellstens zurückziehen sollte.

       Er trug eine kakifarbene, strapazierfähige Arbeitshose, ein schwarzes langärmeliges T-Shirt und eine abgewetzte Trail-Blazers-Baseballkappe, die sein dunkles, kurz geschnittenes Haar bedeckte. Seine Augen wurden von einer schwarzen Panoramasonnenbrille geschützt, während seine Füße in robusten, schwarzen Sicherheitsschuhen aus Leder steckten. An seinem linken Oberschenkel war eine halb automatische 9-mm-Glock befestigt und unter seiner rechten Achselhöhle hatte er eine weitere kompakte Glock in einer Quick-Draw-Pistolentasche von Bianchi verstaut. Beide Pistolen waren aus Polymer, sehr leicht und zuverlässig. In einem Nylontäschchen an seinem Gürtel befanden sich in Reichweite vier zusätzliche 17-Schuss-Magazine. Ein Kampfdolch mit einer 10-Zoll-Doppelklinge aus gehärtetem schwarzen Stahl hing kopfüber an seinem Kampfgurt. In seiner freien Hand hielt er den leichtgewichtigen Titan-Eispickel, der bei seiner ersten Begegnung mit dem Untoten Gold wert gewesen war. Eine Stunde lang hatte er damit verbracht, die Spitzen mit Raspel und Feile zu schleifen und so die Klinge des Eispickels messerscharf zu machen. Cade wusste, dass dieser Pickel sich als eine sehr effektive und geräuschlose Waffe erweisen würde.

       Obwohl er schon vor über einem Jahr die Sondereinsatzkräfte verlassen hatte, besaß er noch das Handwerkzeug und hatte auch nicht vergessen, wie dies zu verwenden war.

      Kapitel 4

      Tag 2 - Southeast Portland

      Er bestieg das Fahrrad, sicherte den Eispickel am Rahmen und fuhr den Weg hinunter in Richtung Westen – vorbei am hinteren Teil des Zauns seines früheren Nachbarn. Nachdem er zwei Häuserblocks passiert hatte, bemerkte er den widerlich süßen Verwesungsgeruch. Cade stieg von seinem Fahrrad, um die Quelle zu suchen. Als er vorsichtig um die Ecke lugte, sah er sie. Zunächst einen zur Glatze neigenden schwarzen Mann, aschfahl und grau mit tief eingesunkenen, gelblichen Augen. Über seinem Kragen befand sich eine blutunterlaufene, eklige klaffende Wunde in seinem Nacken, an der Streifen von Fleisch herunterbaumelten und aus der Muskeln, Adern, Sehnen und weiße Wirbelknochen herausragten. Das Einzige, das scheinbar seinen Kopf hielt, war ein blutgetränktes Halstuch. Der dreiteilige Anzug des Zombies war auf seiner Vorderseite vollständig mit schwärzlichem, СКАЧАТЬ