TRUDGE - SCHLEICHENDER TOD. Shawn Chesser
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Название: TRUDGE - SCHLEICHENDER TOD

Автор: Shawn Chesser

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783958351028

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СКАЧАТЬ Fahrradgepäckträger und flüsterte den beiden Jungen leise zu: »Folgt mir, wenn ihr leben wollt.«

       Die nervenaufreibenden Töne, die von der großen Gruppe Zombies in einer Entfernung von ungefähr 100 Yard kamen, überzeugten die Brüder restlos, dem Fremden auf dem Fahrrad zu folgen.

      Kapitel 5

      Tag 2 - Myrtle Beach, South Carolina

      Der durchdringende Schrei einer Frau kam von unten. Brook setzte sich kerzengerade auf und brauchte eine Minute, um sich zu erinnern, wo sie war. Die Uhr zeigte 8:37h. Raven hatte mit ihr in dem schmalen Doppelbett geschlafen. Sie war elf Jahre, aber noch etwas klein für ihr Alter. Da sie immer sehr tief schlief, brauchte sie länger, um von dem Tumult unten in der Küche wach zu werden.

       Da Brook befürchtete, dass ein Einbrecher im Haus war und ihre Mutter angriff, verhielt sie sich still. Sie starrte auf ihre Tochter, als diese aus dem Schlaf aufschreckte. Mit einem ernsten Blick und einem Finger auf ihren Lippen wies sie Raven an, sich still zu verhalten. Ruhe erfüllte das Haus. Sie strengte sich an, um noch etwas zu hören. Brook dachte: Papa muss noch im Bett sein; nur wie kann jemand bei diesem Lärm schlafen?

      ***

      Brooks Vater arbeitete als Arzt in der Notaufnahme im Grand Strand Regional Hospital. Gestern Abend gegen 21.00h war er von einem Patienten gebissen worden. Der fiebernde, halluzinierende Mann biss ihn, als er sich über ihn gebeugt hatte, um sein Herz mit dem Stethoskop abzuhören. Als die Krankenpfleger versuchten, den streitlustigen sterbenden Mann zurückzuhalten, biss er – das erste bestätigte Pandemieopfer dieses Krankenhauses – auch einen von ihnen.

       Bevor ihr Vater nach Hause gekommen war, hatte einer der anderen Ärzte in der Notaufnahme die Bisswunde gereinigt, sie verbunden und ihm Antibiotika gespritzt. Am vergangenen Abend war er vor allen anderen ins Bett gegangen. Er hatte Krämpfe und glühte vor hohem Fieber. Die oberflächliche Bisswunde an seinem Bauch war seine geringste Sorge; er hatte den starken Verdacht, an der neuen Grippepandemie erkrankt zu sein. Der Mann, der ihn biss, hatte die gleichen Symptome gezeigt, an denen er jetzt litt. Um für alle Fälle genug Abstand zu halten, wollte er sich allein schlafen legen und hatte gesagt: »Bis morgen früh! Ich liebe dich, Brook und auch dich, Raven, mein Vögelchen.«

      ***

      Unten fing der Lärm wieder an. Brook schien es, als würde jemand Möbel herumrücken. Sie begleitete ihre Tochter schweigend in das angrenzende Badezimmer und zog behutsam die Tür zu.

       Auf Socken schlich sie den oberen Flur entlang, bis sie die Tür des Arbeitszimmers ihres Vaters erreicht hatte. In seinem Büro hatte er an der Wand neben seinem Schreibtisch ein antikes Ithaka-Jagdgewehr aufgehängt.

       Sie bemerkte, dass die Bürotür unverschlossen war. Als sie eintrat, begrüßte sie der altbekannte Geruch vom persönlichen, stillen Rückzugsort ihres Vaters: Leder, Tabak und natürlich sein Old-Spice-Aftershave. Glückliche Erinnerungen an ihre Kindheit kamen ihr in den Sinn.

       Alles war so, wie sie es in Erinnerung gehabt hatte: ein schwarzer Drehstuhl aus Leder hinter seinem Holzschreibtisch sowie zwei rötlich-braune, dick gepolsterte Barstühle aus Leder – jeweils einer in den zwei Ecken an der Tür. Jede Ecke und jeder Winkel war mit allen möglichen Gegenständen gefüllt. Die wertvolle Ithaka-Bockdoppelflinte ihres Vaters befand sich über der Bronzestatue eines halbwilden Pferdes und dem Globus. Ihr blasser Schaft aus Nussbaum schimmerte, und das Licht des Flurs wurde in den kostbaren Verzierungen auf dem gebläuten Metall reflektiert.

       Cade hatte sie kurz in die grundlegende Handhabung einer Schusswaffe eingewiesen. Jedes Mal, wenn sie zusammen zum Zelten fuhren, übten sie ein wenig Zielschießen.

       Brook nahm das Gewehr herunter und öffnete den Verschluss. Wie sie vermutet hatte, war es nicht geladen. Nachdem sie geräuschlos in ein paar Schubladen herumgewühlt hatte, fand sie einige lose Patronen und lud vorsichtig beide Kammern. Danach ging sie die Stufen langsam – eine nach der anderen – hinunter. Mit der geladenen Flinte in ihrer Hand versuchte sie die Geräusche zu ergründen und blieb auf der untersten Stufe stehen, um zu lauschen.

       Was sie hörte, erinnerte sie an einen großen Hund, der gefräßig Dosenfutter verschlang. Das Gewehr war bereit und entsichert, als sie sagte: »Mama, Papa … seid ihr es? Ich hab Papas Flinte dabei, sie ist geladen.«

       Im selben Moment dachte sie: Jetzt hab ich meinen Vorteil verspielt, wenn ein Einbrecher im Haus ist.

       In diesem Moment ertönte ein klagendes, eindringliches Stöhnen aus der Küche, bei dem sich ihre Nackenhaare aufstellten. Obwohl sie den Drang zur Flucht verspürte, blieb sie zwischen der Küche und dem Esszimmer stehen. Als sie den Kopf nach rechts drehte, konnte sie die blutbespritzten Travertinkacheln unter der aus schwarzem Granit bestehenden Kochinsel sehen. Sie sahen aus wie der Boden eines Schlachthauses. Auf ihrem Weg in die Küche bemerkte sie, dass Frühstückszutaten auf der Kochinsel standen. Eier waren auf dem Fußboden zerbrochen; eine Plastikgallone mit Milch lag auf der Seite, aus der die meiste Milch auf den Boden geflossen war. Ein strenger Kupfergeruch hing in der Luft, der stärker war als der Duft vom Potpourri ihrer Mutter. Beim Anblick, Geruch und der Menge des Blutes musste Brook würgen. Sie konnte einen Fuß auf der anderen Seite der Insel zucken sehen. Sie zwang sich, weit genug um die Ecke zu gehen, bis sie die Rückseite ihres Vaters erblickte, der noch immer im Schlafanzug war und sich zu ihrer Mutter geneigt hatte. Sie ließ die Flinte fallen und näherte sich hektisch den beiden, wobei sie rief: »Papa, was ist mit Mama passiert? Hast du schon die 911 angerufen?« Er stand langsam auf und drehte sich zu ihr. Statt – wie erwartet – mit Schmerz und Angst konfrontiert zu werden, stand sie seinem blassen, schwachen Gesicht, seinen blutigen Zähnen und ausdruckslosen glasigen Augen gegenüber, die ihren Blick niederzwangen. Ohne groß nachzudenken, brachte Brook das Gewehr in Anschlag, richtete es auf das, was einst ihr Vater gewesen war und trat einen Schritt zurück. Er kam unbeholfen, aber entschlossen mit gleichmäßigem Schritt auf sie zu. Sie hatte das Gefühl, von jemandem beobachtet zu werden. Brook blickte in Richtung der untersten Treppenstufen zurück, wo Raven mit weit aufgerissenen Augen beobachtete, wie sich das grauenvolle Geschehen weiter entwickelte. Raven schrie: »Großvater!«, als er sich dem gefährlichen Ende seiner eigenen Flinte näherte. Als Brook ihre Aufmerksamkeit wieder auf den herankommenden Zombie richtete, fällte sie im Bruchteil einer Sekunde die Entscheidung, die ihr Leben rettete. Wie Cade es ihr beigebracht hatte, zielte sie und drückte ab. Das kleine Treppenhaus wurde von einem ohrenbetäubenden Knall erschüttert. Durch den Rückstoß des großen Gewehres fiel sie – den Lauf nach oben gerichtet – nach hinten. Die Munition sprengte den Zombie in die Luft, der am Nacken und unterhalb des Kinns getroffen wurde. Kieferknochen und Zähne brachen. Sein Kopf schnellte zurück und blieb zunächst zwischen den Schulterblättern hängen, bevor er sich dort löste, herunterfiel und außer Sichtweite unter den Tisch rollte. Für einen kurzen Augenblick zitterte der Körper ihres Vaters und kippte schließlich wie ein gefällter Baum in Zeitlupe um. Der kopflose Körper schlug wie ein zu Boden gehender Boxer auf die Fliesen. Brook rannte um die Kochinsel; und was sie dort sah, widerte sie an. Es war kaum genug vom Nacken ihrer Mutter übrig geblieben, um nach dem Puls zu tasten. Durch ihre Ausbildung zur Krankenschwester wusste Brook, was zu tun war. Sie legte die Flinte beiseite, ergriff prüfend ein Handgelenk, konnte aber keinen Puls fühlen. Sie fiel neben ihrer Mutter auf die Knie und weinte hemmungslos. Nach einem kurzen Augenblick der Trauer raffte sich Brook auf, nahm das Telefon und wählte 911. Eine Ansage teilte ihr mit, dass alle Leitungen besetzt waren. Sie versuchte es mehrere Male, hörte aber immer nur dieselbe Information. Mit ihrer Tochter im Schlepptau flüchtete Brook aus dem Haus; zusammen gingen sie zur nächsten Tür.

      Kapitel 6

      Tag 2 - Southeast Portland

      Die Jungen sagten kein Wort, als sie dem Mann folgten. Alle drei begannen zu schwitzen. Es war Juli; am späten Vormittag war СКАЧАТЬ