Wyatt Earp Staffel 4 – Western. William Mark D.
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Staffel 4 – Western - William Mark D. страница 19

Название: Wyatt Earp Staffel 4 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Staffel

isbn: 9783740914011

isbn:

СКАЧАТЬ

      Jake Halbot ritt nach Dodge.

      Er würde Rache nehmen, blutige Rache.

      Der Weg, den er nach Südosten zog, war eine einzige blutige Fährte.

      Bei Palmer Lake verwundete er mit seiner Winchester einen Sheriff, der ihm in der Abenddämmerung begegnete.

      Vor Wild Horse schoß er einen Indianeragenten an.

      Und bei Arapahoe, wo er die Grenze nach Kansas überschritt, verletzte er mit einem Schuß eine Farmersfrau lebensgefährlich.

      Den Indianeragenten hatte er um Proviant und eine Decke bestohlen, um Gewehrmunition und einen Hut und um Geld.

      Auf der Farm hatte er ebenfalls Proviant gestohlen, Rauchfleisch, Käse, Butter und Brot. Die Frau hatte ihn während des Diebstahls in der Nacht überrascht. Drei Leute von der Farm folgten ihm. Aber der Fallenstellergaul Halbots war nicht einzuholen.

      Kurz hinter der Grenze von Kansas brüllte aus einem Gesträuch ein Schuß auf.

      Emile Febrenez, ein emigrierter Franzose, der sich seit seinem Betrug in der Bank von St. Louis als Grenzgeldjäger beschäftigte, hatte den flüchtigen Mörder überfallen.

      Aber er hatte Pech.

      Er war an den reißendsten Wolf geraten, dem er begegnen konnte.

      Halbot lag seitlich unter seinem Pferd und blieb liegen, still liegen, bis sich der Heckenschütze nähertraute.

      Halbot sah, daß der Mann das Gewehr schußbereit in der Hand hatte.

      Sein eigenes Gewehr hatte er in der Linken und wartete kaltblütig auf den Grenzgeldjäger. Als der Mann auf zwanzig Yards herangekommen war, warf sich Halbot herum, und seine Winchester spie Feuer.

      Zwei Schüsse warfen den Banditen von den Beinen.

      Er war nicht tot.

      Als ein Cowboy von der Henners-Ranch ihn am nächsten Vormittag fand, lebte er noch.

      Er wurde gerettet – blieb aber zeitlebens ein Krüppel.

      Die Kugeln des Texaners hatten ihm das rechte Kniegelenk zerschmettert.

      Jake Halbot hatte nun durch Febrenez ein neues Pferd, einen Rappen, der indianischer Herkunft sein mußte. Ein ausdauernder, genügsamer und zäher Gaul, der tagelang vorwärtstrottete, ohne die Ohren hängen zu lassen.

      Auch einen Coltgurt hatte der Mörder jetzt, mit zwei Revolvern, die auf den Knäufen die Buchstaben J.G. trugen.

      Der Grenzgeldjäger hatte sie drüben in Garden City in einer Schenke gestohlen, wo sie am Wandhaken hinter einem Spieltisch gehangen hatten.

      Er mied die Städte, soweit das möglich war, vor allem tagsüber.

      Dann aber verlor der Rappe ein Eisen. Links hinten.

      Halbot sah sich seitdem nach den Koppeln um, wo Pferde weideten. Aber immer gab es auch Cowboys, die Wache hielten.

      Er konnte es nicht riskieren, sich in weitere gefährliche Abenteuer zu stürzen. Auf Pferdediebe waren sie hier in Kansas ganz besonders scharf.

      Statt dessen klopfte er spät in der Nacht, zwischen elf und zwölf, an die Tür des Blacksmiths Ed Lanners in der Mainstreet von Garden City.

      Der bärbeißige Schmied kam und öffnete.

      Er hörte das Begehren des Reiters – und sagte zu. »All right. Will mal eine Ausnahme machen.«

      Während der Schmied eine Kerosinlampe holte, brachte Jake den Gaul in die Werkstatt im Hof.

      Der Feuerschein der Lampe fiel auf die Gestalt des Verbrechers.

      Plötzlich zuckte der Schmied zusammen.

      Halbot witterte Gefahr, glaubte sich entdeckt und zog einen der beiden Revolver.

      Lanners starrte auf die Waffe. »Der Colt – wo haben Sie ihn her?« stammelte der Schmied.

      »Ich habe ihn bei Arapahoe von einem Mann gekauft.«

      Lanners wischte sich durchs Gesicht. »Die Revolver gehören meinem Schwiegersohn John Griffith; sie wurden ihm vor ein paar Wochen drüben im Saloon gestohlen…«

      Halbot nahm den Gurt ab und warf ihn auf den Werkzeugtisch neben der Esse. »Wenn es so ist, dann lasse ich das Ding hier. Ich laufe nicht mit gestohlenen Revolvern herum«, tat er ganz ehrbar.

      Lanners nahm den Gurt sofort und rannte hinaus.

      Halbot lief zu seinem Gaul und riß die Winchester aus dem Scabbard.

      Mit der Waffe im Anschlag blieb er hinter seinem Gaul stehen.

      Fliehen? Nein, das konnte er nicht mehr. Der Rappe würde keine Meile mehr ohne das fehlende Eisen zurücklegen.

      Im Tor erschienen jetzt zwei Männer.

      Halbot hörte den tiefen Baß des Schmiedes: »Es ist ein anständiger Bursche, John. Du mußt ihm einen Ersatz geben…«

      Blitzschnell schob Halbot die Winchester in den Gewehrschuh zurück und kam hinter dem Rappen hervor.

      Die beiden sahen ihn in den Lichtschein treten.

      »Das ist mein Schwiegersohn, Mister – ich habe ihm seine Revolver zurückgegeben«, erklärte der Blacksmith.

      John Griffith war ein kleiner untersetzter Mann mit dem Gesicht eines Trinkers. Aber er war gutmütig.

      Er streckte dem Fremden die Hand entgegen und drückte sie. »Warten Sie, Mister – es dauert ohnehin noch eine Weile mit dem Huf. Wir werden nebenan bei mir einen Drink nehmen. Und dann gebe ich Ihnen den Colt, den ich mir inzwischen als Ersatz angeschafft habe.«

      Eine Stunde später ritt der entflohene Sträfling aus Sescattewa weiter.

      Den kaltgewordenen, abgestumpften Mann hatte eine innere Erregung ergriffen, die ihm selbst alles andere als angenehm war.

      Er war ein Mörder, der zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilt worden war.

      Er hatte wieder gemordet.

      Aber der Ritt nach Dodge City machte ihn unruhig. Sein verhärtetes Herz schlug schneller, wenn er an den Mann dachte, dessentwegen er den weiten Ritt über fast sechshundert Meilen hinter sich gebracht hatte.

      Wyatt Earp!

      Immer und immer wieder stand das Bild des hochgewachsenen Missouriers vor seinem geistigen Auge. Er dachte an die kurzen Minuten bei der verlassenen Pferdewechselstation oben in dem Bergtal vor Pyramid. Immer wieder sah er die gelassenen Bewegungen des Marshals vor sich.

      Und seine gedankenschnellen Reaktionen.

      Damned! Wie hatte der Mann den Revolver gezogen! Es war kaum zu sehen gewesen, so blitzartig ging es vor sich.

      Und СКАЧАТЬ