Dr. Norden Bestseller Staffel 3 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Название: Dr. Norden Bestseller Staffel 3 – Arztroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Norden Bestseller

isbn: 9783740914073

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СКАЧАТЬ Sie waren ganz auf den Jungen konzentriert, und das hat er natürlich mitbekommen. Sie haben auch den Fehler gemacht, ihn nicht in einen Kindergarten zu schicken. Er ist das typische Einzelkind, und wir haben immer mehrere gewollt. Irgendwie begreift Danny das schon, da bin ich ganz sicher.«

      Wenn man betrachtet, wie liebevoll er mit der »Püppi« umging, konnte man zuversichtlich sein.

      *

      Miriam war an Carrys Bett zurückgekehrt, nachdem sie Fee angerufen hatte. Jonas war heimgefahren, um Tante Hanne persönlich zu informieren, aber er wollte dann noch einmal wiederkommen.

      Es war so still im Zimmer, dass Miriam nur ihre eigenen Atemzüge vernahm und ihr Herz klopfte, bewegt von Jonas’ Liebeserklärung, so heftig, dass sie angstvoll nach Carrys Puls griff, um diesen auch zu spüren.

      Sie hörte nicht, dass die Tür aufgegangen war. Dr. Semmelbrot war leise hereingekommen. Miriam schrak leicht zusammen, als sein Schatten über das Bett fiel. Sie ließ ihre Hand sinken, und er griff nach dem dünnen Handgelenk des Mädchens. Sein Blick richtete sich auf seine Armbanduhr und mechanisch zählte er hörbar mit, als der Sekundenzeiger vorwärtsrückte.

      »Wir können zufrieden sein«, sagte er aufmunternd. Dann lächelte er Miriam zu. »Wenn man bedenkt, welche schwierigen Herztransplantationen heutzutage vorgenommen werden, ist eine solche Operation nur eine Gesellenprüfung.«

      »Ihr Chef ist da glücklicherweise anderer Meinung«, sagte Miriam leise, »und wir auch.«

      »Carry ist widerstandsfähiger, als zu hoffen war«, wollte er sein Verdienst nochmals abschwächen.

      »Sie freut sich auf ihr zweites neues Leben.«

      »Der Wille zu leben ist der beste Helfer für jeden Arzt, Frau Kollegin. Ich hoffe, es erschreckt Sie nicht, wenn ich Ihnen sage, dass Professor Benten Sie sprechen möchte.«

      Miriam blieb merkwürdig ruhig. Was will er, dachte sie. Hier hat er doch nichts zu sagen.

      »Nein, es erschreckt mich nicht«, erwiderte sie.

      »Der Meinung war der Chef auch«, sagte Dr. Semmelbrot.

      »Ich bleibe bei Carry«, sagte er, als sie sich langsam erhob.

      »Ich werde bald zurück sein«, erwiderte Miriam.

      Sie sah Benten schon von Weitem, als sie leise die Tür des Krankenzimmers hinter sich schloss. Er war stark gealtert, seit sie ihn zum letzten Mal gesehen hatte. Damals war er Oberarzt gewesen und die Nachricht, dass er Chefarzt geworden war und eine Professur angenommen hatte, war ihr mitgeteilt worden, bevor sie nach Beirut flog.

      Unzweifelhaft war er eine starke Persönlichkeit, aber Miriam hatte nie etwas für ihn übrig gehabt. Gewiss hatte sie als Anfängerin seine Fähigkeiten bewundert wie alle anderen jungen Doktoren auch, aber er hatte nie etwas Anziehendes für sie gehabt und heute erst recht nicht.

      »Miriam«, sagte er mit gedämpfter Stimme, »ich hörte, dass du hier bist und wollte nicht versäumen, mich nach deinem Befinden zu erkundigen und dir mein Bedauern auszudrücken, dass du so Schlimmes durchmachen musstest.«

      Wie einstudiert klang es. Aalglatt war er also noch immer.

      »Sie hätten sich nicht zu bemühen brauchen«, sagte Miriam betont reserviert und sich erinnernd, dass sie ihm nie erlaubt hatte, sie zu duzen.

      Das Blut stieg ihm in die Stirn, auf der die Adern anschwollen.

      Miriam wusste, wie jähzornig er werden konnte. Sie hatte es selbst erlebt.

      Sie war jetzt nicht mehr die kleine Studentin, die gerade ihren Doktor gemacht hatte. Und sie war auch nicht mehr das verängstigte, an sich selbst zweifelnde Geschöpf, das Beirut mit dem Gefühl verließ, dem Wahnsinn nahe zu sein.

      »Ich möchte nicht verdächtigt werden, dass ich es gewesen sein könnte, der einer Kollegin Hilfe versagen wollte«, stieß Benten hervor.

      »Daran dachte ich nicht«, sagte Miriam, »und ich sehe auch keinen Grund zu einer Rechtfertigung für Sie.«

      »Aber Sie haben verhindert, dass ich Fräulein Henneke operierte«, sagte er nun anklagend. »Das stimmt doch?«

      »Sie vermuten es?«, fragte sie sarkastisch. »Die Entscheidung traf Herr Henneke. Es ist doch sein gutes Recht. Dr. Semmelbrot hat ihn nicht enttäuscht. Niemand bezweifelt Ihr Können, und auf dieses Honorar sind Sie doch wohl nicht angewiesen?« Diese Anzüglichkeit konnte sie sich nicht verkneifen.

      »Sie haben sich nicht verändert«, sagte er zornig. »Sie sind noch genauso kalt wie früher. Ich kam, um Ihnen ein Angebot zu machen, aber das erübrigt sich jetzt.«

      »Mit Sicherheit«, erwiderte Miriam, »ich werde nicht mehr in meinem Beruf tätig sein. Ich nehme doch an, dass es ein berufliches Angebot sein sollte?«

      Sie hatte ihm allen Wind aus den Segeln genommen, und nun nahte auch Jonas, was sie als Erlösung empfand. Benten konnte ihn nicht sehen, da er ihm den Rücken zukehrte.

      »Natürlich sollte es ein berufliches Angebot sein«, sagte er mit schnarrender Stimme.

      Jonas war auf ein paar Schritte herangekommen. Er war sichtlich erregt, und Miriam ahnte, was in ihm vor sich ging.

      »Da kommt Herr Henneke«, sagte sie ruhig. »Jonas, Professor Benten wollte mir eben ein Angebot machen. Ich erklärte ihm, dass ich meinen Beruf nicht mehr ausüben werde.«

      Konsterniert sah Benten den anderen an. »Oh, ich verstehe«, murmelte er.

      »Ja, wir werden heiraten«, sagte Jonas, und Miriam wurde von einem zärtlichen Blick eingehüllt.

      »Meinen Glückwunsch«, sagte Benten steif.

      Und im richtigen Augenblick trat Professor Dietl in Erscheinung, breit grinsend, aber mit gutgespielter Überraschung.

      »Ich höre was von Glückwunsch«, sagte er. »Wozu darf man gratulieren?«

      »Zu meiner zukünftigen Frau«, erwiderte Jonas ohne zu zögern.

      »Darauf müssen wir aber einen Schluck trinken«, sagte der alte Herr. »Sie sind selbstverständlich eingeladen, Herr Kollege.«

      »Danke, ich habe noch zu tun«, erwiderte Benten heiser, und dann verabschiedete er sich rasch.

      »Zum Teufel auch«, knurrte Professor Dietl, »wie konnten Sie auch Dr. Semmelbrot den Vorzug vor Seiner Eminenz Professor Benten geben.«

      »Sie sind uns deswegen doch nicht etwa böse, Herr Professor?«, fragte Jonas lächelnd.

      »Ich nicht, und nun lassen Sie den Professor weg und reden menschlich mit mir. Kann man wirklich gratulieren?«

      »Damit treibt man doch keine Scherze«, entgegnete Jonas.

      »Na, bei manchen ist man da nicht so sicher. Und besondere Situationen erfordern auch manchmal – ach, was rede ich da wieder für einen Unsinn. Von diesem Burschen wird man ja herausgefordert.«

      Jonas ergriff Miriams Hand.

      »Wir СКАЧАТЬ