Dr. Daniel Staffel 3 – Arztroman. Marie Francoise
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Название: Dr. Daniel Staffel 3 – Arztroman

Автор: Marie Francoise

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Daniel Staffel

isbn: 9783740918033

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СКАЧАТЬ er inzwischen von Stefanies Unfall und dessen tragischen Folgen gehört, aber er weigerte sich zu glauben, was Karl Huber da andeutete.

      »Mein Vater soll das getan haben?« Heftig schüttelte er den Kopf. »Nein, Herr Huber! Mein Vater mag herrschsüchtig und in gewisser Weise auch kaltblütig sein, aber Unfall mit Fahrerflucht… nein, das kann ich einfach nicht glauben.«

      »Die Beweislast ist leider er-drückend«, entgegnete Huber. »Und… Ihr Vater bestreitet den Vorwurf auch gar nicht.«

      Da vergrub Rainer das Gesicht in den Händen. Minutenlang war er nicht fähig, auch nur ein Wort zu sagen.

      »Darf ich… ihn besuchen?« fragte er, als er sich endlich wieder zum Sprechen aufraffen konnte.

      Karl Huber nickte. »Natürlich dürfen Sie das, aber… bitte, fahren Sie nicht selbst nach München. Sie haben sicher einen Freund, der Sie begleiten kann.«

      Rainer nickte mechanisch, dann stand er auf und verließ die Polizeiinspektion. Er hatte das Gefühl, in einem schrecklichen Alptraum zu stecken. Irgendwann fand er sich vor Wolfgangs Wohnung wieder, ohne zu wissen, wie er dorthin gekommen war.

      Erika öffnete die Tür und erschrak vor Rainers bleichem Gesicht.

      »Um Gottes willen, was ist denn passiert?« stieß sie hervor.

      »Wo ist Wolfgang?« wollte Rainer wissen, ohne auf ihre Frage einzugehen.

      »In der Klinik«, antwortete Erika. »Soll ich ihn anrufen?«

      Doch Rainer schüttelte den Kopf. »Nicht nötig.« Er machte auf dem Absatz kehrt und ging die Straße wieder hinunter. Irgendwann stand er dann vor der Villa von Dr. Daniel und drückte auf den Klingelknopf neben dem Schildchen Privat.

      »Rainer! Meine Güte, wie sehen Sie denn aus?« fragte Dr. Daniel erschrocken, als er dem jungen Mann gegenüberstand.

      Da schluchzte Rainer auf. »Herr Dr. Daniel, bitte… helfen Sie mir. Ich war bei Wolfgang, aber der hat Dienst, und… mein Vater sitzt in Untersuchungshaft… seit gestern abend… o Gott… es ist so schrecklich…«

      Beruhigend legte Dr. Daniel einen Arm um Rainers bebende Schultern und begleitete ihn ins Haus. Dann schenkte er ihm einen Cognac ein.

      »Trinken Sie das erst einmal, Rainer«, erklärte er. »Ein Cognac kann in manchen Fällen die beste Medizin sein.«

      Rainer gehorchte, aber der Alkohol zeigte nur mäßige Wirkung. In seinem Innern herrschte immer noch Aufruhr.

      »Es ist also doch Ihr Vater, der für die Vergiftung des Baches verantwortlich ist«, vermutete Dr. Daniel, als er Rainer gegenübersaß.

      Der nickte. »Ja, aber… das ist noch nicht einmal das Schlimmste. Er war es auch… meine Güte… er war es, der Steffi…« Er brachte den Satz nicht zu Ende.

      Entsetzt starrte Dr. Daniel ihn an. »Wie bitte?« Dann schüttelte er den Kopf. »Rainer, das kann doch nur ein Irrtum sein!«

      »Ich fürchte, nein«, flüsterte Rainer. »Aber ich muß erst mit meinem Vater sprechen, und da Wolfgang keine Zeit hat…« Er zögerte. »Würden Sie mich nach München begleiten?«

      »Das ist doch gar keine Frage!« antwortete Dr. Daniel ohne auch nur eine Sekunde zu überlegen. »In diesem Zustand hätte ich Sie sowieso nicht allein fahren lassen. Und meine Schwester wird Ihrer Frau Bescheid geben, damit sie sich um Sie keine Sorgen macht.«

      Rainer nickte dankbar. Er war froh, daß Dr. Daniel bei ihm war, und dieses Gefühl verstärkte sich noch, als er die grauen Mauern betrat, hinter denen er seinen Vater wußte.

      »In den Besucherraum werde ich nicht mitgehen«, erklärte Dr. Daniel. »Ihr Vater wäre sicher nicht sehr erfreut, wenn er mich sehen würde.«

      Rainer konnte nur nicken. Der Gedanke, daß sein Vater in einer dieser vielen Zellen saß, schnürte ihm förmlich die Kehle zu. Und dann saß er ihm gegenüber und erschrak vor der Kälte und Teilnahmslosigkeit im Gesicht seines Vaters.

      »Vater…«, stammelte er. »Warum…?«

      Martin Bergmann zuckte die Schultern. »Ich wollte diesen elenden Balg loswerden.«

      Rainer brauchte ein paar Sekunden, um zu begreifen, daß sein Vater von Claudia sprach.

      »Du meinst… unsere Tochter?« fragte er fassungslos und erwartete irgendwie, daß sein Vater verneinen und sich alles als ein Mißverständnis herausstellen würde. »Deine Enkelin?«

      »Natürlich meine ich eure Tochter.« Der alte Bergmann spuckte diese Worte beinahe aus. Dann zuckte er wieder die Schultern. »Daß es das Mädchen erwischt hat, war ein Versehen. Andererseits… es muß Metzler arg getroffen haben, und das war die Sache dann doch schon wieder wert.«

      Alles in Rainer erstarrte zu Eis. Er hatte das Gefühl, einem völlig Fremden gegenüberzusitzen. War das wirklich noch sein Vater? War es denn möglich, daß sie beide aus demselben Fleisch und Blut waren?

      »Du wolltest mein Kind töten?« Rainer konnte die Worte nur flüstern.

      »Das kannst du sehen, wie du willst«, entgegnete Martin Bergmann kalt. »Aber ich werde mich hüten, dir gegenüber irgend etwas zuzugeben.« Er beugte sich vor. »Ich habe keine Lust, hier drin zu versauern. Einen Mordversuch wird mir niemand anhängen. Vor Gericht wird das ein Unfall mit Fahrerflucht sein – mehr nicht. Und wenn du etwas anderes behaupten solltest, wird dich mein Anwalt im Zeugenstand zerlegen, hast du mich verstanden, mein Sohn?«

      »Klar und deutlich«, entgegnete Rainer mechanisch. Wie schon einmal hatte er auch jetzt wieder das Gefühl, in einem schrecklichen Alptraum zu stecken, aus dem er jeden Moment erwachen würde. Fast sehnte er sich danach, daß der Wecker klingelte oder irgend etwas anderes geschah, was ihn aufwachen ließ. Doch er mußte diese grauenhaften Minuten irgendwie überstehen.

      »Den Bach«, brachte Rainer mühsam hervor. »Warum hast du den Bach vergiftet?«

      »Metzler sollte ein bißchen Arbeit bekommen«, antwortete Martin Bergmann kaltblütig. »Und ein paar Todesfälle in seiner Klinik hätten ihm bestimmt geschadet.« Er senkte den Kopf. »Obwohl ich den Kerl nicht ausstehen kann, muß ich zugeben, daß er ein guter Arzt ist. Eine Arsenvergiftung ohne den geringsten Anhaltspunkt so schnell zu diagnostizieren… da gehört schon was dazu.«

      »Vater, du bist verrückt«, flüsterte Rainer betroffen. »Du warst bereit, Menschen zu töten, nur um Wolfgang zu schaden. Oh, mein Gott, was geht nur in deinem Kopf vor?« Abrupt stand er auf. »Ich muß an die frische Luft!«

      Martin Bergmann lachte spöttisch. »Du wärst zu so etwas nicht fähig. Aber du warst ja schon immer viel zu lasch.«

      Entsetzt starrte Rainer ihn an. »Du bist auch noch stolz darauf, was? Meine Güte, Vater…« Kraftlos ließ er sich wieder auf den unbequemen Holzstuhl sinken. »Ich habe es dir schon einmal gesagt, Vater. Ich konnte dich nie leiden, aber ich habe dich immer respektiert. Ich habe zu dir aufgeblickt. Du warst so etwas wie ein Vorbild für mich. Wie du die CHEMCO aufgebaut hast… dieses Riesenwerk. Aber jetzt… nicht genug damit, daß du Anke unmittelbar nach Claudias Geburt vorgeschlagen hast, unsere Tochter gegen einen Jungen einzutauschen.« Er stockte kurz. »Es war ja gar kein Vorschlag. Du hast ihr gedroht, sie mit dem Mädchen nicht ins СКАЧАТЬ