Название: Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Butler Parker
isbn: 9783959793759
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»Leider kann ich Ihnen nur mit meinem Wagen dienen«, sagte Parker, als sie draußen vor dem Restaurant standen.
»Wenn schon!« Red grinste verächtlich, »Hauptsache ist, die Kutsche hält noch eine halbe Stunde durch!«
»Wenn Sie erlauben, übernehme ich das Steuer«, schlug der Butler vor.
»Und ich bleibe neben Ihnen sitzen«, erwiderte Butch grimmig, »noch einmal, Parker, Mätzchen sind nicht drin, klar? Sonst kracht es aus allen Nähten!«
Während Parker und Butch auf den Vordersitzen Platz nahmen, verschwanden Mike Rander und sein Bewacher Red im Fond des hochbeinigen Monstrums.
Unter Knattern und Ächzen setzte das Fahrzeug sich in Bewegung. Parker saß stocksteif am Steuer und widmete sich voll und ganz dem nächtlichen Verkehr, der um diese Zeit ganz erheblich war. Erst weit nach Sonnenuntergang schienen sich die Strandviertel gefüllt zu haben.
»Sie sprachen eben von einem gewissen Boß«, fragte Parker seinen Bewacher, »meinten Sie damit zufälligerweise Mister Steve Morgan?«
»Wen denn sonst, Trottel!« gab Butch gereizt zurück. »Können Sie nicht etwas schneller fahren? Ich möchte noch vor Morgengrauen bei ihm sein!«
»Dann würde ich doch sehr raten, sich festzuhalten«, gab der Butler höflich zurück.
Dann gab er Gas!
*
Butch hielt sich wimmernd am Haltegriff fest und stierte aus hervorquellenden Augen auf die nächtliche Schnellstraße. Er hatte das untrügerische Gefühl, in einem Raketenschlitten zu sitzen.
Red klammerte sich an Mike Rander und wartete darauf, daß sie von der Straße abhoben. Mike Rander selbst stemmte sich mit aller Kraft fest und hatte sicherheitshalber die Augen geschlossen. Er wollte nicht sehen, in welchem Slalom Parker stadteinwärts brauste.
Nur Josuah Parker war nicht betroffen. Er fühlte sich endlich wieder einmal in seinem Element und genoß die anregende zügige Fahrt, wie er es ausgedrückt hätte. Er freute sich der breiten betonierten Straße und der natürlichen Hindernisse, die von den übrigen Wagen unfreiwillig gebildet wurden. Hatte er dadurch doch Gelegenheit, eine kleine Spur dessen zu zeigen, was er unter Fahrkunst verstand.
Es störte ihn im Gegensatz zu seinen Mitinsassen überhaupt nicht, daß sein hochbeiniges Monstrum zeitweilig nur auf zwei Rädern stand. Er übersah die auseinanderspritzenden Wagen, die den Weg dieses Höllengefährts auf keinen Fall freiwillig kreuzen wollten.
Hinter dem hochbeinigen Monstrum blieben selbst überschnelle Motorräder der Straßenpolizei zurück. Ausgepumpt und kopfschüttelnd, an ihrem Können verzweifelnd, blieben die Polizeifahrer am Straßenrand stehen und brauchten geraume Zeit, bis sie sich auf ihre Funksprechgeräte besannen. Dann allerdings gaben sie so etwas wie einen Großalarm durch und veranlaßten Straßensperren und diverse andere Maßnahmen gegen einen Wagen, den sie fast übereinstimmend als ein häßliches Phantom oder einen Alptraum auf Rädern bezeichneten.
Bevor die diversen Straßensperren allerdings errichtet werden konnten, befand der Butler sich längst innerhalb der Stadtgrenzen von Culver City, in jener Gegend also, in der die Firma der »Cleaning-Brothers« zu finden war.
Schwungvoll und gekonnt zischte das hochbeinige Monstrum, gesteuert von Josuah Parker, vor die Fabrik und hielt dann jäh. Vier überdimensional große Scheibenbremsen zwangen das Fahrzeug dann in die Knie.
»Ich hoffe, Sie waren zufrieden mit meiner bescheidenen Fahrkunst«, sagte Parker, sich an den neben ihm sitzenden Butch wendend.
»Luft... Luft!« keuchte Butch. Er klinkte die Wagentür auf und ließ sich hinausfallen. Dann blieb er ausgepumpt und mit einem Brechreiz im Magen auf dem Asphalt liegen.
Red wankte hinaus ins Freie und blieb haltsuchend an der Mauer der Reinigungsfirma stehen. Er war außerstande, sich um Mike Rander und Josuah Parker zu kümmern, eine Tatsache, die der Butler natürlich geschickt ausnützte, um sich neben seinem vorsintflutlichen Colt auch der beiden zusätzlichen Waffen der beiden Gangster zu bemächtigen.
Mike Rander fächelte sich mit der flachen Hand frische Luft zu und sah seinen Butler vorwurfsvoll an.
»Sie haben wieder einmal übertrieben«, sagte er dann mit rauchiger Stimme, in der leichte Erschöpfung mitschwang, »ich darf gar nicht an die Strafmandate denken, die Sie sich eingehandelt haben. Aber das sage ich Ihnen, die zahlen Sie allein, Parker.«
»Gewiß, Sir, aber vielleicht werden Sie mir diese Beträge sogar freundlichst erlassen, zumal ich ja gezwungen war, etwas schneller als normal zu fahren. Sie und meine bescheidene Wenigkeit wurden doch immerhin von Gangstern bedroht, die man anders nicht zur Vernunft bringen konnte.«
»Und jetzt?« fragte Rander, der sich schneller als die beiden Gangster erholte.
Bevor Parker antworten konnte, erschienen Steve Morgan und zwei weitere Männer im Eingang. Sie hielten Revolver in Händen, deren Mündungen selbstverständlich auf den Butler gerichtet waren. Mike Rander schien man nicht so ernst zu nehmen. Er sah in seiner Schlankheit und Sportlichkeit auch zu normal und zu durchschnittlich aus.
»Was... was ist denn mit euch los?« herrschte Steve Morgan die beiden Gangster Butch und Red an.
Butch und Red sahen ihren Chef klagend an. Dann wankten sie auf Steve Morgan zu und rissen sich zusammen, soweit es eben ging.
»Wir... wir haben sie, Chef«, meldete Butch. »Wir haben sie hergeschafft, jetzt seid ihr dran!«
Nach dieser Meldung preßte Butch die Lippen fest zusammen und rannte davon. Ihm war schlecht geworden. Er sehnte sich nach einem Raum, an dessen Tür die beiden sprichwörtlichen Buchstaben W und C angebracht waren.
*
Noch in der Vorhalle mußten Mike Rander und Josuah Parker eine allgemeine Entwaffnung über sich ergehen lassen. Während Steve Morgan und Red sie in Schach hielten, durchsuchten die beiden anderen Gangster sie nach Waffen aller Art.
Parker verlor dabei nicht nur den gerade zurückgewonnenen Colt, sondern auch sein Zigarrenetui, dem der Gangsterboß nicht mehr traute. Zudem mußte er auch noch zusätzlich seinen Siegelring abgeben. Er hatte ja schon einmal sehr entscheidend gewirkt.
Bei Mike Rander war die Sache erheblich leichter. Steve Morgan traute dem jungen Anwalt keine sonderlichen Überraschungen oder Tricks zu. Sein Interesse konzentrierte sich fast ausschließlich auf den Butler, der die Untersuchung stoisch über sich ergehen ließ.
»Möchten Sie sich sicherheitshalber auch nicht noch meines Regenschirmes versichern?« fragte Parker, als Steve Morgan ihn unentschlossen und nachdenklich musterte. »Oder sollte etwa meine Kopfbedeckung Trägerin weiterer Geheimnisse sein?«
»Machen Sie sich nicht lächerlich«, gab Steve Morgan abwinkend zurück, »ich weiß, daß wir Ihnen jetzt die Giftzähne gezogen haben. Mich legt man immer nur einmal ’rein!«
»Was soll dieses Kidnapping?« fragte Mike Rander ärgerlich. »Wollen Sie uns nicht endlich sagen, was Sie von uns wollen?«
»Bringt sie runter »kommandierte Steve Morgan, ohne auf Mike Rändern Frage einzugehen Die beiden Gangster, denen sich inzwischen Red und Butch offiziell zugesellt hatten, übernahmen СКАЧАТЬ